Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
»Die mittelalterliche Literatur Thüringens« – Vortrag von Reinhard Hahn.
Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft“ –
Gerhard Holzhey spricht über Goethes Bergrat J. C. W. Voigt und seine Sammlungen von „Gebirgsarten“
Im Rahmen der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800“ spricht Gerhard Holzhey über Goethes Bergrat Johann Carl Wilhelm Voigt (1752–1821) und dessen Sammlungen von „Gebirgsarten“. Während der Laufzeit der Ausstellung „Abenteuer der Vernunft“ im Schiller-Museum bietet die Klassik Stiftung wegen des engen inhaltlichen Bezuges auch ein Kombiticket für das Schiller-Museum und die Parkhöhle im Park an der Ilm an.
Der Name des Herzoglich Sachsen-Weimarischen Bergrats J. C. W. Voigt ist besonders mit dem Versuch verknüpft, den Ilmenauer Kupferschieferbergbau unter Goethes Leitung ab 1784 wiederaufzunehmen. Um die dort aber auch anderswo auftretenden geologische Probleme zu lösen, unternahm Voigt im herzoglichen Auftrag zahlreiche Forschungsreisen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bedeuteten im ausgehenden 18. Jahrhundert einen wesentlichen Wissenszuwachs für die Geowissenschaften. Dazu trug neben Voigts Reisebeobachtungen auch das Sammeln von Gesteins‑, und Mineral- bzw. Erzproben sowie Kohleproben bei. Zusätzlich zu seiner eigenen umfangreichen Sammlung, die sich ab 1789 in seinem Wohnort Ilmenau befand, entstand dabei die betreffende Sammlungssuite Goethes. Darüber hinaus war es ab etwa 1785 Voigts Absicht, kleine Kabinette von Gesteinsproben („Gebirgsarten“) zum allgemeinen Erwerb sowie weitere regional bezogene Sammlungen zusammenzustellen. Diese Sammlungen fanden großes Interesse weit über die Grenzen Weimars hinaus.
Eingang nahe Liszt-Haus und Mensa der Bauhaus-Universität.
Zu einem mehrstündigen Abendprogramm rund um Friedrich Schiller laden die Meininger Museen in das Schloss Elisabethenburg ein.
„Schillers Locken“ heißt der Titel des diesjährigen Museumsabends. Was hat es damit wohl auf sich? Ist die klassische Haartracht des Dichters gemeint? Oder will er vor seinem 260. Geburtstag am 10. November seine Gäste ins Meininger Schloss locken? Vielleicht, weil er sie nicht in seinem einstigen Bauerbacher Asyl empfangen kann? Weil sein dortiger Unterschlupf gerade Baustelle und daher unzugänglich ist? Im Voraus sei so viel gesagt: Immer wieder wird es um eine Dreiecksgeschichte gehen: zwischen Bauerbach, Meiningen und Weimar, zwischen dem Dichter, seiner Schwester und einem Schlossbibliothekar. Auch ein Meininger Herzog spielt am Rande mit.
Das Programm beginnt mit einem Auftritt der Nachwuchsgruppe des Kinder- und Jugendtheaters TOHUWABOHU Meiningen im Marmorsaal. Danach wird an gleichem Ort Florian Beck, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Theatermuseums „Zauberwelt der Kulisse“ über Schillers Bauerbacher Lektüre und deren Folgen für die deutsche Bühne sprechen. Zeitgleich laden Dr. Bettina Werche von der Klassik Stiftung Weimar und Dr. Andreas Seifert, Leiter des Literaturmuseums Baumbachhaus, zu einer Zeitreise durch das Bauerbacher Asyl des Dichters ein. Dies geschieht anhand von Einrichtungsgegenständen aus dem dortigen Schillerhaus, die in der Art eines Schaudepots, beginnend mit dem Museumsabend, bis Ende März 2020 rund um den Schillerwürfel in der Mittleren Galerie gezeigt werden. Eine anschließende Pause ermöglicht es den Besuchern, im Museumscafé u.a. Schilleräpfel, Schillerlocken und Schillerwürfel zu verkosten. Den Museumsabend beschließt ein literarisch-musikalisches Programm mit dem Titel „Ich kann auch witzig sein“. Elke Büchner aus Meiningen, von der auch Idee und Konzeption des Programmes stammen, liest dann Heiteres von, mit und über Friedrich Schiller. Die musikalische Begleitung übernimmt die Meiningerin Renate Kubisch mit ihrem E‑Cello.
Am 10. November 1759 war er in Marbach am Neckar zur Welt gekommen: Friedrich Schiller, neben Goethe der meistgenannte Vertreter der deutschen Nationalliteratur. Seine Wirksamkeit entfaltete der Dramatiker, Historiker, Publizist und Balladendichter jedoch im Thüringischen. Weimar, Jena und Rudolstadt schmücken sich mit seinem Namen. Aber auch mit Bauerbach, Meiningen und seinem Residenzschloss Elisabethenburg sind Biografie und Wirken Friedrich Schillers mehrfach verknüpft. Aus der Elisabethenburg erhielt der junge Flüchtling Schiller 1783 wichtige Bücher und sieben Jahre später eine ebenso wichtige Urkunde im Vorfeld seiner Heirat mit Charlotte von Lengefeld. Im nahegelegenen Dorfe Bauerbach fand der württembergische Deserteur ein Asyl und viel Zeit zum Schreiben, Studieren – und Lieben. Letzteres leider nur in Gedanken. In Meiningen schließlich lebte Schillers damaliger Busenfreund Reinwald. Der wiederum war Ursache dafür, dass Schillers Schwester Christophine insgesamt 55 Jahre in der Stadt zubrachte. Und schließlich wurde Meiningen die Stätte mustergültiger Aufführungen von seinen Dramen.
»›Tumult im feurigen Gemüte‹. Goethe und Friedrich Nicolai im Wortgefecht« – Dr. Michael Knoche (Weimar).
Adele Schopenhauer als emsige Beschafferin rheinischer Altertümer für Goethe
Vortrag von Ronny Teuscher M. A. (Plauen) zum Thema
Adele Schopenhauer zeichnet mehr aus als eine melancholisch bewegte, nach Liebe dürstende Seele, wie sie aus ihren frühen Tagebüchern hervorscheint. Sie war eine kunstsinnige und wissenschaftlich interessierte Frau der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In Goethes späten Lebensjahren war sie die Mittlerin zwischen Weimar und den rheinischen Kunstsammlungen und Gelehrten. So manches Objekt aus Goethes Sammlungen, speziell aus Goethes Antikensammlung, geht auf Adele Schopenhauer zurück. So traf im Frühjahr 1829 am Frauenplan eine Sendung aus Köln ein, abgeschickt von Adele Schopenhauers Freundin Sibylle Mertens-Schaaffhausen, die unter den Goetheschen Sammlungen eine besondere Stellung einnehmen sollte.
Ronny Teuscher, studierte Archäologie in Jena und Bamberg. Er promovierte im Fach Kunstgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg zu Ausgrabungsfunden aus Goethes Besitz. Seine Arbeit an der archäologischen Sammlung Goethes wurde 2018 mit dem Dr.-Heinrich-Weber-Preis des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseums ausgezeichnet. Sein Hauptforschungsfeld liegt im Bereich der Geschichte von Kunst‑, Antiken- und Naturaliensammlungen des 18./19. Jh. sowie biographischen Goethestudien. – Er verfasste für das Begleitheft zur Ausstellung den Beitrag „Goethe, Adele Schopenhauer und die rheinischen Altertümer“.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
Filmabend: „Die Vermessung der Welt“, D 2012
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Kehlmann aus dem Jahr 2005. Der Film schildert das Leben des genialen Mathematikers Carl Friedrich Gauß und des wissbegierigen Naturforschers Alexander von Humboldt.
Regie: Detlev Buck
Vortrag von Dr. Gideon Haut: „Ein Mörder, zwei Detektive und die Kriminalliteratur des 19. Jahrhunderts.“
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Heiligenstädter Geschichts- und Museumsverein,
»Ach, ich arme Jungfer zart…« – Die Erfurter Puppenspielerin Angelika Hellwig entführt die kleinen und junggebliebenen Gäste auf König Drosselbarts Schloss.
Die Aufführung findet im Rahmen der 19. Thüringer Puppenspielwoche statt. Sie ist für Kinder ab etwa drei Jahren geeignet und dauert etwa 50 Minuten.
Vortrag zum 175. Geburtstag Nietzsches von Dr. Jens-Fietje Dwars
„Ich suchte meine schwerste Last, da fand ich mich.“ Nietzsche in Jena
Nietzsche war dreimal in Jena und seiner Umgebung, jeweils an Wendepunkte seines Lebens: 1859 als Musterschüler, der einen Selbstmordversuch als Badeunfall kaschierte, 1882 mit der Liebe seines Lebens in Tautenburg und 1889/90 in der Psychiatrie. Der Vortrag folgt den Spuren der Aufenthalte und fragt, was Jena mit diesem Erbe anfangen könnte. Der Vortrag ist Ehrung zum 175. Geburtstag Nietzsches und zugleich Abschluss der Ausstellung »Die F.N.-Schleife« mit Bildern von Thomas Ziegler.
Kerzenlichtführung: Alltagsleben im 18. Jahrhundert
Die Sonderführung mit Daniela Danz, der Leiterin des Hauses, lässt die Museumsräume wieder lebendig werden: Womit vertrieb man sich im Beulwitzschen Salon an langen, dunklen Winterabenden die Zeit; was waren die Freuden des Sommers; was hing im Kleiderschrank und was gab es in der Küche – und wo war eigentlich das Badezimmer? Manchmal trägt ein Gang über die Hintertreppe auch dazu bei, einen Blick zu erhaschen, der für das Verständnis der Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts einigen Aufschluss bringt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung: „Die F.N. –Schlaufe – Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche“
Am Sonntag, dem 20.10. besteht das letzte Mal die Möglichkeit, die Werke Thomas Zieglers und seiner „F.N.-Schlaufe“ im Romantikerhaus zu sehen. An diesem Tag wird es 11 & 15 Uhr jeweils eine öffentliche Führung geben.
Die Zahl der Teilnehmenden ist jeweils auf 20 Personen begrenzt.
Buchpremiere „Goethes Orte in Weimar“ mit Dr. Annette Seemann und Constantin Beyer.
»Dorfgeschichten« – Lesung mit Sieglinde Mörtel.
»Die deutsche Sprache ist ein Witz« – Lesung mit dem Schriftsteller und Kabarettisten Ulf Annel.
„Käme ich nach England hinüber, ich würde kein Fremder seyn“
Goethe und Großbritannien
Der Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf, Prof. Dr. Christof Wingertszahn, ist auf Einladung der Goethe-Gesellschaft zu Gast in Altenburg.
Der Brexit ist heute beherrschendes Thema in den Medien und spaltet Briten wie Nicht-Briten. Zwischen Anerkennung und Kopfschütteln für das britische Volk war auch schon Johann Wolfgang von Goethe hin- und hergerissen. Im Vortrag der Goethe-Gesellschaft Altenburg am Montag, dem 21. Oktober 2019, beleuchtet Prof. Dr. Christof Wingertszahn (Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf) für alle Interessierten das Verhältnis des deutschen Dichterfürsten zu Großbritannien.
Am 10. Januar 1825 bemerkte Goethe laut Eckermann: „Käme ich nach England hinüber, ich würde kein Fremder seyn“. Der Klassiker ist jedoch nie nach Großbritannien gereist. Aber seine Kenntnis englischer Literatur ist immens, und seine Äußerungen über britische Kultur sind zahlreich und im Grunde zustimmend. Goethe erlebte über einen langen Zeitraum das Inselreich als Ort einer blühenden Literaturszene und als führende, technologisch fortgeschrittene Handels- und Seemacht. Er empfahl es den philosophierenden Deutschen einerseits als vorbildliches Land der Selbstbestimmung – der „completten Menschen“ und der “tüchtigen derben Individuen“ – , andererseits aber auch als Land der praktischen Vernunft. Dieses Lob gilt aber nicht uneingeschränkt. Der britische Individualismus ist dem Weimarer Genie zufolge in der Lage, auch „complette Narren“ hervorzubringen, und der Wirklichkeitssinn der Insulaner kann zur skrupellosen Geschäftemacherei werden. Das England, über das sich Goethe vor allem äußerte, ist das nach 1815, als Europa wieder in ein Gleichgewicht der Nationen umgemünzt wurde. Goethe verfolgte diese politisch bewegte Zeit genau, die von radikalen Strömungen und dem Versuch einer Verfassungsreform geprägt war. Er registrierte durchaus den interessengeleiteten „englischen Hochmut“ und beobachtete, besonders vor dem Hintergrund der Julirevolution von 1830, mit Sorge das Londoner Parlament als einen Ort „gegeneinander wirkender gewaltiger Kräfte […], die sich paralysiren, und wo die große Einsicht eines einzelnen Mühe hat durchzudringen“.
Christof Wingertszahn wurde 1958 in St. Wendel (Saar) geboren. An der Universität des Saarlandes studierte er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte (Magister 1984). 1990 wurde er mit einer Arbeit über das erzählerische Werk des Romantikers Achim von Arnim promoviert. 1993 bis 1996 war Wingertszahn wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik (Arnim-Ausgabe, Nietzsche-Archiv), danach leitete er bis 2013 die Arbeitsstelle „Kritische Moritz-Ausgabe« in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Berlin). 2008 Habilitation über den Goethe-Freund Karl Philipp Moritz. Seit 2013 ist der Literaturwissenschaftler Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf. Er ist Mitherausgeber der Weimarer Arnim-Ausgabe, der Kritischen Moritz-Ausgabe und der Clemens-Brentano-Ausgabe des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt/Main.
»Märchen für kleine und große Kinder« – mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen Jens Henkel und Matthias Biskupek über die Geschichte des Greifenverlags.
Musikalische Begleitung: Peter Kleinfeld (Großkochberg).
Vom Verlag des Wandervogel zum Privatverlag im Sozialismus, von der Verstaatlichung bis zur Abwicklung. Ausstellung zum 100. Gründungsjahr im Alten Rathaus Rudolstadt vom 22. Oktober 2019 bis 31. Januar 2020.
Der bisher umfangreichsten und zugleich tiefgründigsten Veröffentlichung über den Greifenverlag zufolge (C. Wurm, J. Henkel, G. Ballon: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919–1993. Verlagsgeschichte und Bibliographie. Wiesbaden 2001) ist das Rudolstädter Buchunternehmen zwar nicht zu den größten und einflussreichsten in der Geschichte des Verlagswesens des 20. Jahrhunderts zu zählen, gleichwohl aber zu einem der interessantesten. Seine Gründung am 17./18. Oktober 1919 im sächsischen Hartenstein stand in engem Zusammenhang mit der Wandervogelbewegung, deren Schriften in den zwanziger Jahren weitgehend das Verlagsprofil bestimmten. Für den Namen stand das Wappentier des Wandervogels Pate, der Greif. 1921 zog der Verlag nach Rudolstadt um, wo er seinen Firmensitz zunächst in der Schillerstraße 41 einrichtete und ab 1926 bis zu seinem Ende im Oktober 1993 auf der Heidecksburg residierte. Die wechselvolle Geschichte des Verlages ist untrennbar mit seinem Gründer Karl Dietz (1890–1964) verbunden, der das Privatunternehmen bis zu seinem Tode leitete. Unmittelbar danach ging es in Staatsbesitz über und war dem Ministerium für Kultur der DDR unterstellt. Die nach der Vereinigung beider deutscher Staaten einsetzende Privatisierung der DDR-Verlage überlebte der Greifenverlag jedoch nicht. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober 1993 war sein Schicksal besiegelt. Sieben Jahrzehnte lang waren es die Bücher mit dem Greif als Verlagssignet, die zum Bekanntheitsgrad Rudolstadt nicht unwesentlich beitrugen.
Die von der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte e.V. veranstaltete Ausstellung will aus dem gegebenen Anlass die Bedeutung des belletristische Buchverlages für die kulturelle Identität der Stadt würdigen. Die Text- und Bildtafeln wurden von Dr. Jens Kirsten (Weimar) und Jens Henkel (Rudolstadt) erarbeitet. Die Leihgaben, eine Auswahl von insgesamt nahezu 1000 Verlagserzeugnissen wie Bücher verschiedener literarischer Genres, Kalender und Almanache oder Kunstmappen mit originalen Druckgrafiken, stammen weitgehend aus der Historische Bibliothek der Stadt Rudolstadt.
Öffnungszeiten: Dienstag 9–16 Uhr, Donnerstag 9–18 Uhr, Freitag 9–12 Uhr sowie nach Voranmeldung in der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt (03672/486160 oder t.zober@rudolstadt.de).
»Häschen und Karlchen« – Märchen für Kinder mit Hansi von Märchenborn.
Kommt die Kuh aus Ku(h)ba? und andere Geschichten – Lesung mit dem Schriftsteller Hubert Schirneck.
Märchen für kleine und große Kinder mit dem Märchenerzähler Andreas vom Rothenbarth.
»›Neues von Cranachs Reformation‹ – Beobachtungen, Anfragen, Thesen und Korrekturen zu druckgraphischen Werken Lucas Cranachs d. Ä. aus der Frühzeit der Reformation« – Vortrag von Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Dr. phil. h.c. Thomas Kaufmann, Georg-August-Universität Göttingen
In seinem Vortrag unterzieht Thomas Kaufmann die frühe druckgraphische Produktion Cranachs einer kritischen Analyse. Die Rolle Luthers in Bezug auf Cranachs Werk sei unklarer, als bislang angenommen. Das betreffe insbesondere die Illustration zum Erstdruck des Neuen Testaments und die Bildtradition des „Junker Jörg“. Dabei erweise sich Cranachs graphisches Schaffen als wichtige Brücke zur frühkonfessionellen Memoria Luthers.
Thomas Kaufmann ist Professor für Kirchengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Martin Luther und die Reformation.
Buchpremiere mit Klaus Vieweg – Hegel. Zum 250. Geburtstag
LESUNG und ETTERSBURGER GESPRÄCH mit Peter Krause.
Das Grundmotiv der Freiheit durchzieht den gesamten Denk- und Lebensweg des bedeutendsten Philosophen des 19. Jahrhunderts. Zu Hegels 250. Geburtstag erscheint bei C.H.Beck die erste umfassende deutschsprachige Biographie dieses Meisterdenkers seit 175 Jahren. Klaus Vieweg zeichnet – Leben und Werk Hegels gleichermaßen würdigenden – ein neues Bild des bedeutendsten Vertreters des deutschen Idealismus. Klaus Vieweg ist Professor für klassische deutsche Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und einer der international führenden Hegel-Experten.
»Kommt die Kuh aus Ku(h)ba?« – Die reine Wahrheit über die tollsten Erfindungen der Welt
Lesung mit dem Schriftsteller Hubert Schirneck.
»Wieso machen A und O zwei Köche froh. Die fabelhafte Entdeckung der Buchstaben« – Lesung mit Jens Reinländer.
»Kasper unterwegs im Märchenland« – Lesung mit der Schriftstellerin Angela Carl.
»Emil rettet Thüringen« – Lesung mit Michael Kirchschlager.
»Ei, ei, ei, das gibt’s doch nicht« – Märchen für kleine und große Leute mit Hansi von Märchenborn.
»Der Schneetänzer« – Lesung mit Antje Babendererde.
»Inhalt: Äußerst bedenklich« – Lesung mit Johanna Marie Jakob.
„175 Jahre Heines Wintermärchen“
Alexander Finkel spricht Heinrich Heine.
Veranstaltung in der Reihe »Grüne Aue«.
Musiklesung »Ich hab’s im Hermsdorfer Kreuz« mit André Kudernatsch und Andreas Groß.
»Der Schneetänzer« – Lesung mit Antje Babendererde.
»Das Glücksschwein« – Reinhard Böhner liest Kurzgeschichten.
»Auf der Suche nach Wang Wei« – Lesung mit dem Schriftsteller Frank Quilitzsch
»Bitte hinten anstellen!« – Lesung mit Sieglinde Mörtel.
»Emil rettet Thüringen« – Lesung für Kinder mit dem Schriftsteller Michael Kirchschlager.
»Kasper unterwegs im Märchenland« – Literarisches Puppenspiel mit der Schriftstellerin und Puppenspielerin Angela Carl.
»Schweinetreiben« – Krimilesung mit dem Schriftsteller Karl-Heinz Großmann.
»Ein Koffer voller Märchen« – Märchen mit Siliva Prüfer.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Thüringer Märchen- und Sagenfestes 2019.
»Hans im Glück« – Puppentheater nach den Gebrüdern Grimm von Falk Peter Uke.
Für Kinder ab 4 Jahren und Erwachsene.
»Das wahre Leben ist doch anders!« nach Anton Tschechow – Lesung mit Cornelia Gutermann-Bauer.
Theodor Fontane: »Ein weites Feld« – Ein Live-Hörspiel von und mit Cornelia Bernoulli und E. Matthias Friedrich.
»Hans im Glück« – Puppentheater nach den Gebrüdern Grimm von Falk Peter Uke.
Für Kinder ab 4 Jahren und Erwachsene.
Günter Herzog führt mit vielen weniger bekannten Informationen zu den Jenaer Monumenten der Bauhaus-Architektur.
Es handelt sich um ein Angebot im Begleitprogramm der beiden Jenaer Ausstellungen zum Bauhaus-Jubiläum.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt.
Was ist wichtiger: Frage oder Antwort? »Warum ist das so?«, fragen Kinder in einem bestimmten Alter. Und wir? Haben wir schon alle Antworten? Jemand, der alle Fragen beantworten kann, sollte misstrauisch machen. Zu fragen ist subversiv und man sollte es nicht verlernen. Wer fragt, bewegt sich und nimmt scheinbar Gegebenes nicht hin.
»Was wäre, wenn …«, ist die klassische Frage, in der alle Geschichten ihren Ausgang haben. Mit Fragen kann man einen Plot entwickeln oder die Handlung vorantreiben. Fragen wir nach dem Fragen, und haben wir den Mut, einige Fragen offenzulassen – ich freu mich drauf!
ACHTUNG, NICHT VERGESSEN: Wir beginnen bereits um 10 Uhr!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Kommt die Kuh aus Ku(h)ba? und andere Geschichten – Lesung für Kinder mit dem Schriftsteller Hubert Schirneck.
Es spielt und singt die Sopranistin Ulrike Richter.
Anlässlich des 200. Geburtsjahres Theodor Fontanes erlebt das Romantikerhaus Jena eine außergewöhnliche Aufführung Fontanes 1879/80 entstandenen Gesellschaftsromans „L’Adultera“, dargeboten als musikalisches Papiertheater von der Leipziger Sopranistin Ulrike Richter.
Die junge Melanie van der Straaten wird von ihrem reichen, viel älteren Gatten verwöhnt und geliebt. Mit der Anschaffung einer Kopie des Bildes „Die Ehebrecherin“ von Tintoretto offenbart der Kunstliebhaber van der Straaten seine Befürchtungen für Kommendes, die er gern auch vor andern wiederholt und damit Melanie düpiert. Als der Sohn eines Geschäftsfreundes ins Haus kommt, beginnt zwischen den jungen Leuten eine Leidenschaft, die genährt wird durch die Begeisterung beider für die Musik Richard Wagners und durch die fortdauernden anzüglichen Auslassungen van der Straatens, die Melanie immer mehr von ihm entfernen. Das Unausweichliche geschieht, und die Schwangere verlässt Mann und Kinder und flieht mit ihrem Geliebten. Im Gegensatz zu Effi Briest nimmt Melanie ihr Schicksal am Ende selbst in die Hand. Ihre Entwicklung zu einer starken, selbstbestimmten Persönlichkeit gibt der Geschichte eine geradezu moderne Wendung und einen glücklichen Ausgang.
Ulrike Richter verwebt ausgewählte Szenen mit zeittypischen Bildern, u.a. von Adolph Menzel, Carl Blechen und Max Liebermann. Sie singt und spielt auf der Harfe Wagner-Zitate und Lieder u.a. von Robert Schumann.
»Das grüne Herz schlägt zurück« – Lesung mit Ulf Annel.
Als höchstes Wunder, das der Geist vollbrachte, Preis ich die Sprache …, Friedrich Hebbel, 1813–1863
Hebbel, der hauptsächlich als Dramatiker bekannt ist, hinterließ neben seinen Bühnen-werken auch eine Vielzahl lyrischer Texte voller Anmut und Tiefe in unterschiedlichsten Formen. Dass er, der sich selbst als Lyriker im Nebenamt verstand, Bedeutsames in der Dichtkunst des 19. Jahrhunderts schuf, stellt Steffen Adam vor.
Alexander von Humboldt oder die Sehnsucht nach der Ferne
Familienführung
Wir gehen mit Alexander von Humboldt auf Forschungsreise. Aber nicht nur Tiere und Landschaften wollen wir erforschen, sondern auch den Himmel. Gemeinsam mit dem Altenburger Astronomieverein „Bernhard Schmidt“ e.V. wollen wir im Schlosspark die Sterne über Altenburg beobachten. Bei schlechter Sicht findet ein Ersatzprogramm statt.
Um Anmeldung wird gebeten!
»Geschichten über Elfen, Feen und Kobolde« – Lesung mit Dorothee Herrmann.
»Ein Schwanz, ein Huf, zwei Hörnchen« – Lesung mit der Schriftstellerin Anne Gallinat.
»Schneetänzer« – Lesung mit Antje Babendererde.
Als Jacob erfährt, dass sein Vater nicht, wie er die letzten 18 Jahre seines Lebens geglaubt hat, eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft seiner Mutter war, sondern ein Cree-Indianer, macht er sich auf den Weg in den hohen Norden Kanadas. In den endlosen Wäldern, zwischen Bären, Eis und Bäumen, in einer Stadt und bei einem Volk, das Tradition und Moderne zu vereinen sucht, kommt er langsam seiner Geschichte auf die Spur. Mit Hilfe von Kimi und ihrem Zieh-Großvater findet Jacob nicht nur zu seinem Vater, sondern erkennt auch, wer er selbst ist.
»Geschichten über Elfen, Feen und Kobolde« – Lesung mit Dorothee Herrmann.
Rezeption der bulgarischen Literatur in Griechenland, mit Schwerpunkt Georgi Gospodinov – Vortrag von Prof. Alexandra Ioannidou, Universität Makedonien in Thessaloniki, Lehrstuhl für slawistische Literaturwissenschaften.
»Geschichten der alten Mühle« – Lesung mit der Schriftstellerin Susanne Hoffmeister.
»Ein Schwanz, ein Huf, zwei Hörnchen« – Lesung mit Anne Gallinat.
»Sagenhaftes Thüringen« – Lesung mit dem Schriftsteller Rainer Hohberg.
»Ein Schwanz, ein Huf, zwei Hörnchen« – Lesung mit Anne Gallinat.
»Inhalt: Äußerst bedenklich« – Lesung mit Johanna Marie Jakob.
100 Jahre Greifenverlag – Aus der jugendbewegten Gründerzeit
Vortrag von Justus H. Ulbricht
Von Anhängern der Wandervogelbewegung 1919 gegründet, erlebte der Rudolstädter Greifenverlag in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte. Was dort erschien, atmete den Geist einer bürgerlichen Jugend, die sich selbst finden wollte, ohne all das zu erfüllen, was die Erwachsenen von ihr erwarteten. Was Wandervögel und Bündische dachten, literarisch und künstlerisch schätzten und weltanschaulich brauchten, lieferten ihnen Zeitschriften und Bücher – auch solche aus Rudolstadt. Der Vortrag des Dresdner Historiker Dr. Justus H. Ulbricht rekonstruiert die Ideen- und Gefühlswelt der Jugendbewegung zwischen den Kriegen kritisch und unternimmt den Versuch, das Lebensgefühl bürgerlicher Söhne und Töchter als Spiegel deutscher Kultur im “Zeitalter der Extreme” zu verstehen.
Schottlands unheimliche Sagen. Erzählt auf Scots und Deutsch von Pat Lee und M. Kruppe
Die nebelige Landschaft Schottlands mit ihren Mooren und Bergen steckt voller unheimlicher Sagengestalten. Und auch im Jenaer Glashaus im Paradies wird am Abend vor Halloween Nebel aufziehen, wenn Pat Lee und M. Kruppe einige der spannendsten schottischen Sagen präsentieren.
Kennen Sie die Kelpies? Diese Wassergeister treten in Gestalt mächtiger Pferde auf und leben am Hofe des Meeresgottes. Sie können sich aber auch in schöne Frauen verwandeln, um Männer in eine Falle zu locken. Brownies sind Kobolde, die nachts Bauernhöfe besuchen und häusliche Arbeit erledigen. Beleidigt man sie jedoch, nehmen sie bittere Rache. Die Baobhan-Sith wirkt auf den ersten Blick harmlos; tatsächlich ist sie eine Vampirin, die hübschen Jünglingen den Tod bringt.
Pat Lee lebt in der Nähe von Glasgow und erzählt in der alten schottischen Landessprache, dem Scots. Der Thüringer Autor und Rezitator M. Kruppe erzählt die Sagen auf Deutsch. Dazu wird köstlicher schottischer Whisky angeboten.
West-östliche Kulturbegegnung als Gemeinschaftsleistung – von der Entstehung der Alphabetschrift zur Aufklärung
Podiumsdiskussion mit Prof. Ludwig Morenz (Universität Bonn) und Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband)
Albert Schweitzer berichtet, dass die für die Aufklärung so entscheidende Leben-Jesu-Literatur im Jahre 1601 begann – mit einem Text des Jesuiten Jerome Xavier, geschrieben auf Persisch für den jungen Prinzen am Hofe des Mughal-Khans Akbar in Nordindien. Akbar war ein Nachkomme von Temür ibn Taraghai Barlas (den Goethe „Timur“ nennt) und hatte die Jesuiten eingeladen. Er gründete mehrere bedeutende Bibliotheken und liebte ausführliche Diskussionen mit den Anhängern der verschiedenen Buch-Religionen, hatte selbst angeblich aber nie Lesen und Schreiben gelernt.
Die magische Beziehung zu den Schriftzeichen, auf die Goethe in den „Segenspfändern“ abhebt („Amulette sind dergleichen Auf Papier geschriebne Zeichen“) war also entscheidend für die Entstehung einer Diskussions-Gemeinschaft, die ihrerseits eine in Europa bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nachwirkende Literaturgattung und theologische Forschungsrichtung begründen sollte. Ludwig Morenz argumentiert, dass schon die erste Alphabetschrift im Kontext einer Kulturbegegnung entstanden ist, wenn auch die Begriffe westlich/östlich beim damaligen Austausch zwischen Ägyptern und Kanaanitern auf dem Sinai noch keine Bedeutung haben.
In einer erneuten Gemeinschaftsleistung mit dem hoffentlich zahlreichen Publikum diskutiert Hansjörg Rothe (Freier Deutscher Autorenverband Thüringen) diese Zusammenhänge in einer Podiumsdiskussion mit Ludwig Morenz (Professor für Ägyptologie an der Universität Bonn). Im Jubiläumsjahr von Goethes West-östlichem Divan wird dabei die Bedeutung dieses Werks für das Verständnis der Aufklärung unterstrichen.
Eine Veranstaltung des Thüringer Literaturrates e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freien Deutschen Autorenverband und dem Goethe- und Schiller-Archiv Weimar.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»Schneeweißchen und Rosenrot« – Puppenspiel mit dem Theater Kokon
»Es war einmal vor langer Zeit ein Haus, nahe dem Meer. Vor dem Haus zwei Bäumchen, Rosenstöcke. Der eine trägt rote Rosen und der andere weiße. In dem Haus wohnt eine Frau, die eines Tages Zwillinge bekommt. Im nahen Wald wohnen ein bösartiger Zwerg, aber auch ein gutmütiger Bär. Auf dem Felsen hinter dem Wald hat ein stolzer Adler seinen Horst.
Was das alles miteinander zu tun hat, will ich euch erzählen…«
Im Rahmen der 19. Thüringer Puppenspielwoche entspringen einem Popupbuch die zauberhaften Bilder für dieses Vierjahreszeitenmärchen bei dieser Vorführung im Veranstaltungsraum der Städtischen Museen Jena.
für Kinder ab 4 Jahre
Dauer ca. 50 Minuten
»Dornröschen und das kleine Gespenst« – Lesung für Kinder mit der Schriftstellerin Ingrid Annel.
Was passiert, wenn du das Märchenbuch auf der falschen Stelle aufschlägst? Plötzlich erscheint die Küchenmagd, die gar keine Zeit für dich hat. Übermorgen soll Dornröschens Hochzeit sein. Aus der ganzen Welt reisen die Gäste an und jeder möchte etwas essen. Die Küchenmagd rührt von morgens bis abends Suppe, backt Kuchen, schält Kartoffeln, knackt Nüsse. Warum hilft ihr denn der Zauberer nicht? Sie würde doch viel lieber… Möchtest du wissen, wie es weiter geht? Das erzählen die Küchenmagd und ihr großer Kochlöffel allen Märchenliebhabern zwischen 5 und 105 Jahren.
Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne mit Linn Dittner, Friedrich Herrmann, Steve Kußin und Flemming Witt.
Einmal im Monat springen die drei Stage-Autoren Friedrich Herrmann, Linn Dittner, Flemming Witt und Steve Kußin auf Jenas Bühnen und begeistern mit Teamtexten, Slam Poetry, Kurzgeschichten, Interviews und Literaturexperimenten.
Die Leseshow wird ergänzt durch wechselnde Gastautoren aus ganz Deutschland und den prälegendärsten Musizi aus Thüringen.
»Ein Indianer weint doch nicht« – Lesung für Kinder mit der Schriftstellerin Verena Zeltner.
Jeder Umzug bringt das Leben durcheinander – erst recht, wenn man aus Thüringen kommt und das neue Zuhause ein Ferienort an der Ostsee ist. Zum Glück findet Moritz’ Mutti rasch eine Arbeit. Moritz kommt zwar mit Oma Erna und ihrem Dackel Käpten Blaubär klar, doch von seinen Mitschülern wird er gehänselt. Das ändert sich, als Kalle sein bester Freund wird – sein Freund und Blutsbruder.
Zu zweit träumen sie davon, eines Tages nach Amerika zu reisen, dorthin, wo die richtigen Indianer leben. Bis es soweit ist, üben sie sich schon mal im Indianersein: Bogenschießen, Friedenspfeife rauchen … Sie retten ein weißes Pony, das vom Zirkus zurückgelassen wurde, und können nun sogar reiten.
Weil Blutsbrüder keine Geheimnisse voreinander haben, erfährt Moritz, wie sehr Kalle für Charlie schwärmt – Charlie, das hübscheste und netteste Mädchen der Klasse. Nun sitzt er in der Klemme: Soll er seinem Freund verraten, wie sehr auch er Charlie mag? Dass er sich sein Haar nur wachsen lässt, um ihr zu gefallen?
Moritz ist hin- und hergerissen, als etwas geschieht, was sein Leben völlig aus der Bahn wirft. Er sieht nur einen Ausweg: nichts wie weg von zu Hause – auf nach Amerika!
Zum Tee bei Storm – Carmen Barann und Mechthild Schäfer:
„Max & Moritz“ – Wilhelm Busch rezitiert und mit Klaviermusik begleitet.
»Drachen in Opas Garten« [oder »Pucki lässt das zaubern nicht«] – Lesung mit Astrid Seehaus.
Am Samstag, dem 9. November 2019, wird die Suhler Volkshochschule auf den Kopf gestellt, denn dann zieht für einen Tag der KinderProvinzschrei in das alte ehrwürdige und historische Heinrichser Rathaus. Von 14.00 bis 18.00 Uhr gibt’s für alle kleinen und großen Gäste kulturelle Überraschungen sowie selbst gebackenen Kuchen von den Mitgliedern des Vereins Provinzkultur e.V.
In seiner neunten Auflage geht der KinderProvinzschrei 2019 neue Wege und bespielt ab 14 Uhr die Volkshochschule im Heinrichser Rathaus von oben bis unten, von links bis rechts und von lang bis quer. Es wird wackeln und knarren bis sich die Balken biegen. Über den Nachmittag gibt’s Workshops für Kids, Buchlesung, Puppenspiel, Filmvorführung und Lieder vom Suhler Knabenchor. Die Vereinsmitglieder sorgen für das leibliche Wohl mit selbstgebackenem Kuchen, Kaffee für die Eltern und Tee und Kakao für die kleinen Provinzschreier.
Das Programm zum 9. KinderProvinzschrei:
***15.30 Uhr / Buchlesung „Mauerspechte“ mit Reinhard Griebner
***16.30 Uhr / Puppenspiel „Der kleine Prinz“ mit der LAG Puppenspiel aus Erfurt
***ganztags Filmvorführung „Der kleine Maulwurf“ mit dem Kino „Schauburg2go“
***ganztags: Suhler Knabenchor
***ganztags Workshops
- „Calligraphie und Farben herstellen“ mit Gerhard Renner
- „Filzen und freies Gestalten mit farbiger Wolle“ mit Birgit Boden
- „Drucken“ mit Angelika Beuger
- „Papierschröpfen“ mit Vereinsmitgliedern von Provinzkultur
- „Trommelsession“ mit Max Strobel
Das Buch als Logbuch und Teilnahme
Im Rahmen der Ausstellung »herman de vries – Gerhard-Altenbourg-Preis 2019« spricht Cees de Boer, Kurator und Publizist aus Amsterdam und Triest, über herman de vries’ Umgang mit dem Medium Künstlerbuch.
45 Jahre in 45 Minuten – ein kurzer Gang durch Schillers Leben
mit dem Schauspieler Tino Kühn
Was hätte Schiller noch alles geschrieben, wäre er nicht bereits mit 45 Jahren verstorben? Das Drama „Demetrius“ blieb unvollendet, die „Seestücke“ und die „Polizey“ standen auf der Liste seiner Vorhaben. Trotzdem: welch ein vielfältiges und umfangreiches Werk ist ihm in den Jahren seines kurzen Lebens gelungen. Grund genug, Schillers Leben schlaglichtartig Revue passieren zu lassen, an diesem 10. November, an dem sich sein Geburtstag zum 260. Mal jährt. Der Schauspieler Tino Kühn (Leipzig) dramatisiert Schillers Leben eigens für diese Veranstaltung und lädt danach die Gäste ein, sozusagen als Geburtstagsständchen, mit ihm gemeinsam bekannte Lieder der Schillerzeit zu singen.
Eine Veranstaltung des Fördervereins Schillerhaus Rudolstadt e. V.
Wir danken der Papierfabrik Adolf Jass GmbH Co. KG für die freundliche Unterstützung.
»Goethe und die Empfindsamkeit am Beispiel des Singspiels ›Lila‹«
Vortrag von Dr. Thomas Frantzke
Die Goethe Gesellschaft Altenburg lädt zu ihrem nächsten Vortragsabend in das Lindenau-Museum Altenburg ein. Der Leipziger Germanist Dr. Thomas Frantzke widmet sich am Beispiel des Singspiels „Lila“ Johann Wolfgang von Goethes empfindsamer Seite.
Singspiele, Vorläufer der Operetten, erfreuten sich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts auf den deutschen Bühnen außerordentlicher Beliebtheit. Auch Goethe probierte sich trotz der Kritik der Freunde in dieser Gattung mehrfach aus. „Lila“ entstand anlässlich des 20. Geburtstags der Herzogin Louise. Das Stück wurde am 30. Januar 1777 im Weimarer Liebhabertheater uraufgeführt.
Thema ist die Heilung eines an Wahnvorstellungen leidenden Menschen durch Theaterspiel. Bis 1778 folgen zwei weitere Bearbeitungen. Im Gewand einer scheinbar harmlosen, auf Unterhaltung zielenden Gelegenheitsdichtung setzt sich Goethe mit einem hoch aktuellen Thema seiner Zeit auseinander – Empfindsamkeit und Werther-Kult. Und mehr noch: Ist „Lila“ Goethes Antwort auf den „Waldbruder“ von Jacob Michael Reinhold Lenz? Gar eine literarische Abrechnung mit dem einstigen Jugendfreund?
Der Vortragsabend steht allen Interessierten offen. Nichtmitglieder zahlen 3 Euro Eintritt. Alle Vortragstermine des Goethe Gesellschaft Altenburg e. V. sind unter www.goethe-altenburg.de zu finden.
Dr. Dirk Sangmeister (Gotha) stellt den von ihm herausgegebenen Briefwechsel von Garlieb Merkel (1769–1850) vor
Der Schriftsteller und Publizist Garlieb Merkel hat sich seinerzeit mit einer fulminanten Streitschrift über „Die Letten“ (1796) als kühner Vorkämpfer für die Befreiung der leibeigenen Bauern in Liv‑, Est- und Kurland um die Menschenrechte verdient gemacht, wird heute aber von Germanisten aufgrund seiner freimütigen Bücher und kalkuliert provokanten Kritiken aus seinen Jahren in Weimar und Berlin vor allem als hartnäckiger Widersacher Goethes und der Frühromantiker erinnert.
Aus Anlaß des 250. Geburtstages dieses wirkungsmächtigsten Vertreters der Aufklärung im Baltikum fächert die vorliegende Edition seiner weitgehend unveröffentlichten Korrespondenz mit 140 Literaten, Gelehrten und anderen Zeitgenossen in Mittel- und Osteuropa gleich mehrere bislang vernachlässigte Kapitel von Literatur‑, Presse- und Zeitgeschichte auf.
Dirk Sangmeister, Jahrgang 1965, studierte Germanistik und Anglistik in Braunschweig, Hamburg und Honolulu. Er war Gastprofessor an der Universität Zypern und Fellow der Universitätsbibliothek Chicago und ist seit 2014 Mitglied des Forschungszentrums Gotha der Universität Erfurt. Er ist Mitherausgeber von Seumes „Briefen“ (2002), Editor von Seumes „Apokryphen“ (2013) und von Seumes Autobiographie „Mein Leben“ (2018) und war schon mehrfach im Archiv zu Gast.
Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering (Universität Göttingen):
»Die Ratten unterm Dach: Storms Außenseiter«.
Offene Erzählbühne für Erzähler und Erzählerinnen aller Couleur
Moderation: Antje Horn und Suse Weise.
Weltwehe. „Der Sturm“ und das literarische Bauhaus
Vortrag und Lesung mit Jens-Fietje Dwars und Nancy Hünger
Wir feiern das Bauhaus als Musterschule der Moderne! Und den „Sturm“, die Berliner Künstlerszene um Herwarth Walden, als Inbegriff der Avantgarde! Doch was verbirgt sich hinter diesen Glitzerbegriffen? Was ist „die Moderne“ und brauchen wir eine neue Avantgarde? Diesen Fragen widmeten sich die beiden jüngsten Hefte der Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“.
Im Rahmen der Sturm-Ausstellung der Kunstsammlung Jena spricht „Palmbaum“-Chefredakteur Jens-Fietje Dwars über die Geburt der Avantgarde aus dem Geist Nietzsches sowie über Sprache und Literatur am frühen Bauhaus, das prägende Impulse aus dem „Sturm“-Kreis übernahm.
Die Schriftstellerin Nancy Hünger, die an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert hat, liest aus eigenen Texten und rechnet mit der Möchte-gern-Avantgarde des heutigen Literaturbetriebs ab. Auch Gedichte der berühmten „Sturm-Abende“ und Lyrik des Bauhauses werden vorgetragen.
»›doch immer der König unserer Literatur‹. Heinrich Heines Goethe« – Vortrag von Prof. Dr. Alice Stašková (Jena).
»Vom Schneemann und seinem Freund, dem Spatzen« Figurenspiel von Steffi Lampe.
Adele Schopenhauer und Goethe: ein Briefwechsel
Vortrag von Claudia Häfner, Jena
Im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar werden die wichtigsten Briefe, Tagebücher und Manuskripte Adele Schopenhauers aufbewahrt. Grundlegend für erste Charakterisierungen war ihr Briefwechsel mit dem »lieben Vater« Goethe. Die meisten Briefe, die er an sie schrieb, kehrten durch einen Ankauf Ottilie von Goethes 1864 nach Weimar zurück. Die enge Beziehung zum »gütigen Vater« lebte vor allem im Briefwechsel während Adele Schopenhauers Bildungsreisen und nach ihrem Umzug an den Rhein fort. Sie durfte ihn um Autographen und Medaillen bitten und vermittelte Mineralien, Altertümer, Bücher und Radierungen. Der Briefwechsel ist jedoch nicht nur durch vielfältige Themen, sondern auch durch eine besondere emotionale Tiefe gekennzeichnet.
Claudia Häfner studierte Geschichte und Philosophie in Jena. Als Mitarbeiterin im Goethe- und Schiller-Archiv erschließt sie die Briefe an Goethe. Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt der Stadtgeschichte Jenas sowie der jüngeren Generation um Johann Wolfgang von Goethe. – Sie ist Kuratorin der Ausstellung und Autorin des Begleitheftes.
Dieses Begleitheft – im Archiv erhältlich – beinhaltet zahlreiche Ausstellungsobjekte wie Adele Schopenhauers Tagebücher sowie Manuskripte von Gedichten, Märchen und Italienaufzeichnungen, ihre fantasievollen Scherenschnitte, Aquarelle und Arabesken. Sie werden komplettiert mit originalen Briefen, die Einblick geben in ihr Verhältnis zum Bruder, die enge Beziehung zum »Vater« Goethe, die Freundschaft zu wichtigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wie Immermann und der Droste. Nicht zuletzt wird daran erinnert, wie Adele Schopenhauers vielgestaltiges Erbe durch ihre Freundinnen Ottilie von Goethe, Allwina Frommann und Sibylle Mertens-Schaaffhausen nach Weimar gelangte.
NARRARE – Eröffnung des 2. Erzählkunstfestivals ins Jena – Geschichten am Feuer
Im November veranstaltet der Lese-Zeichen e.V. das zweite Mal das internationale Festival für Erzählkunst »Narrare« in Jena.
Feuer, Liegestühle, warme Decken, Glühwein, Punsch und kunterbunte Geschichten. Erzähler*innen: Martin Ellrodt, Martin Niedermann, Maria Carmela Marinelli, Lukas Müller, Annika Füser, Florian Fischer, Mohammed Kello, Antje Horn.
In der ganzen Stadt werden eine Woche lang Veranstaltungen stattfinden. Erzählerinnen und Erzähler geben Geschichten weiter. Sie begegnen den Zuhörern ganz persönlich und schaffen mit dem Erzählen der verschiedensten Geschichten einen Raum, in welchem wir alle zuhause sein dürfen. Die Geschichten erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nach Liebe, Sinn und Glück. Sie sind zeitlos und universal. Mythen, Märchen, Sagen usw. sind seit jeher die Wegbereiter der Migration. Sie machen nicht Halt vor Ländergrenzen, sie überschreiten diese seit Jahrhunderten und schaffen sich im neuen Kulturraum immer wieder eine neue Identität.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Martin Ellrodt und Martin Niedermann erzählen Geschichten aus aller Welt. Kommt und lauscht!
Im November veranstaltet Lese-Zeichen zum zweiten Mal das internationale Festival für Erzählkunst »Narrare« in Jena. In der ganzen Stadt werden eine Woche lang Veranstaltungen stattfinden. Erzählerinnen und Erzähler geben Geschichten weiter. Sie begegnen den Zuhörern ganz persönlich und schaffen mit dem Erzählen der verschiedensten Geschichten einen Raum, in welchem wir alle zuhause sein dürfen. Die Geschichten erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nach Liebe, Sinn und Glück. Sie sind zeitlos und universal. Mythen, Märchen, Sagen usw. sind seit jeher die Wegbereiter der Migration. Sie machen nicht Halt vor Ländergrenzen, sie überschreiten diese seit Jahrhunderten und schaffen sich im neuen Kulturraum immer wieder eine neue Identität.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Annika Füser & Mohammed Kello: Von König Horst … Û Çîrokên din
König Horst sitzt auf seinem Thron und überblickt sein Reich, das sich in Ordnung und Ruhe unter seinem Blick erstreckt. König Horst liebt seine Ordnung… Doch plötzlich fangen die Berge um sein Reich an zu erzittern. Die Erde bebt. Ein riesiger Spalt bricht auf und Menschen strömen herein. Sie schwingen bunte Fahnen, schreien und singen und sie erzählen. Sie erzählen ihre Geschichten: Siname, der der Kopf raucht vor Sorgen; Maria, die den Pfarrer hereingelegt hat und die palästinensische Prinzessin, die es schaffte die Sonne einzufangen. Sie alle haben ihre Geschichten des Widerstands dabei.
Erzähler*innen: Annika Füser & Mohammed Kello
Erzählvorstellung auf kurdisch, arabisch und deutsch
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Gerhard Altenbourg – »wald minotaurisch«
Buchpräsentation und Lesung mit Wulf Kirsten, Lyriker, Weimar.
Eine Veranstaltung des Lindenau-Museums Altenburg in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gerhard Altenbourg.
»Gleich und doch anders« – Märchen und Menü mit Florian Fischer und Lukas Müller
Wurzeln & Flügel. Mit Maria Carmela Marinelli, Martin Ellrodt und Klaus Wegener
Ein in Tschechien lebender deutscher Erzähler, eine in Deutschland lebende italienische Erzählerin und ein in Jena lebender norddeutscher Musiker lassen die Funken sprühen und die Fetzen fliegen.
Erzähler*innen: Maria Carmela Marinelli, Martin Ellrodt
Musiker: Klaus Wegener (Klarinette/ Saxophon)
Moderation: Antje Horn
Die Stadtwerke laden zu diesem Abend und einem kleinen Buffet ein.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Wurzeln und Flügel .. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was gibt uns Halt? Was lässt uns fliegen? Vier Länder – sieben Erzähler*innen – viele Geschichten Erzähler*innen: Martin Niedermann, Maria Carmela Marinelli, Lukas Müller, Annika Füser, Florian Fischer, Mohammed Kello, Antje Horn
Programm
18:30 – 19:30 Uhr Lange Nacht der Geschichten – Teil 1
19:30 – 20:15 Uhr Abendessen (Buffet)
20:15 – 21:15 Uhr Lange Nacht der Geschichten – Teil 2
21:15 – 21:45 Uhr Pause
21:45 – 22:30 Uhr Lange Nacht der Geschichten – Teil 3
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Geh und öffne die Tür
Rezitation: Christine Stauch
Musik: Lev Guzman
Am Samstag, 23. November 2019, 14:30 Uhr lädt die Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode zu einer musikalischen Lesung ein. An diesem Nachmittag wird Kulturmanagerin Christine Stauch Tschechische Lyrik vorstellen. Eine Art lyrischer Nachhall auf die Leipziger Buchmesse, die im Frühjahr dieses Jahres die Tschechische Republik als Gastland präsentierte. Lev Guzman wird das poetische Programm musikalisch bereichern, indem er den lyrischen Klang mit musikalischen Kompositionen verbindet, darunter Werke von Bedřich Smetana und Django Reinhardt. Andererseits führt er mit seinen Improvisationen die Gedichte in freie musikalische Klangräume.
Im Salon „Musenbundt“ sind an diesem Nachmittag nicht nur Lyrik und Musik im Bund. Seit Oktober umspielen Kunstobjekte von Susanne Lägel alle Räume der Dichterstätte. Inwieweit sich diese mit dem lyrisch-musikalischen Klang verbinden, das werden die Gäste ganz individuell erleben.
Die Tür der Dichterstätte ist geöffnet – um einzutreten!
Wir freuen uns schon jetzt auf Ihr Kommen!
Zum musikalisch-literarischen Programm
„geh und öffne die tür“ – diese Verszeile entstammt dem Gedicht „die tür“ des tschechischen Poeten Miroslav Holub (*1928, †1998) und lässt ganz im unmittelbaren Sinne eine Einladung ahnen, hinaus zu gehen um die im Menschen verankerte Neugier zu stillen, eine Tür zu öffnen, um das gut eingerichtete Zimmer, das eigene Haus… die eigene Gedankenwelt zu verlassen, um sich von äußeren Dingen inspirieren lassen zu können: von der Natur, von anderen Menschen… oder, den Bogen weiter gespannt, von anderen Kulturen und anderen Ländern. Unter diesem Aspekt wurde diese Verszeile zum Programm des literarischen Nachmittags: Neugier auf tschechische Lyrik zu wecken.
In Gänze wird in diesem Gedicht eine andere Atmosphäre spürbar, eine existenzielle Not, die Tür öffnen zu müssen, um einer Enge zu entfliehen, die freies geistiges Denken und Arbeiten zu erdrücken droht. „…geh und öffne die tür/zumindest/ein luftzug/wird sein“, so die letzten Verszeilen. Möglich, dass der Dichter darin die resignative Stimmung aufgreift, die nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 das Leben vieler Menschen in der damaligen Tschechoslowakei ergriff, die letztlich, aufgrund der systemimmanenten Abkehr von einer freien individuellen Entfaltung, wie ein Schatten von Beginn an über dem Leben der Menschen in allen sozialistischen Ländern des damaligen Ostblocks lag.
Alle Gedichte im Lyrikband „Wo wir zu Hause das Salz haben“ sind Übersetzungen des bekannten deutschen Lyrikers Reiner Kunze. Zu der Auswahl der tschechischen Lyrikerinnen und Lyriker gehören Jan Skácel, Ivan Blatný, Vlasta Dvořáčková, Karel Toman und Milena Fucimanová. Dazu zählen auch Milan Kundera, Jaroslav Seifert und Václav Havel.
Kunze in einem Interview der Prager Zeitung nach dem Besonderen in der tschechischen Literatur gefragt, sagt: „In der tschechischen Literatur bricht sich einzigartig europäisches Licht in slawischem Empfinden. Der Winkel, in dem das Licht an die Oberfläche der tschechischen Poesie und Prosa austritt, wird bestimmt von einer langen anerlittenen Wehmut, einem feinen fatalistischen Lächeln, einem Zorn, der seine Stunde abwartet, und selbsterlösendem Humor.“
In diesem Interview ist neben den zahlreichen Auszeichnungen für Kunze als Lyriker auf die des tschechischen Außenministeriums verwiesen, die Kunze 2014 verliehen wurde, „für seinen Beitrag zur Förderung des Ansehens der Tschechischen Republik im Ausland.“*
Die Titelzeile des genannten Interviews lautet: “Ich habe für meine Gedichte den Kopf hingehalten”* Angemerkt sei an dieser Stelle, dass der Lyriker und Übersetzer Reiner Kunze, der bereits Anfang der 1960er Jahre eingeschränkte Publikationsmöglichkeiten in der DDR erfuhr, nach Ausschluss aus dem Schriftstellerverband 1976 den Antrag auf Ausbürgerung stellte und unmittelbar danach mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelte. /* Prager Zeitung online, 13. 10. 2017, wikipedia.org
Zur Ausstellung
In der Ausstellungsreihe der Dichterstätte HausART stellt seit Ende Oktober die Künstlerin Susanne Lägel ihre Werke vor. Das Motto der musikalischen Lesung ging auf ihre Schau über. Sie erklärt das mit folgenden Worten: „Geh und öffne die Tür“ bedeutet für mich eine Tür zu öffnen um sich nach draußen zu begeben, offen zu sein für alles, was man draußen erwarten kann. … Draußen hole ich mir meine Inspirationen. … Ich liebe es draußen zu sein.“
Was ihre Kunst ausmacht hat Susanne Lägel so erklärt: „Ich benutze die Natur als Anregung für meine Arbeiten, insbesondere die Strukturen der Bäume haben es mir angetan. Die fotografiere und zeichne ich, und gehe ihnen in meinen textilen Arbeiten nach. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Färberei mit Pflanzenmaterialien wie Blätter, Rinden, Wurzeln, Blüten und Früchte.“
Man darf gespannt sein, auf die Werke von Susanne Lägel und auf das einmalige Zusammenspiel von Lyrik, Musik und bildender Kunst an diesem Nachmittag in der Dichterstätte Sarah Kirsch in Limlingerode.
Figurentheater mit Christiane Weidringer im Romantikerhaus Jena
»Wenn es Winter wird, gucken die Kinder in den Himmel und warten auf den Schnee. Dort oben sitzen drei kleine Schneeflöckchen ungeduldig auf ihrer Wolke. Wann ist es endlich kalt genug, um hinunter zu schweben und Abenteuer zu erleben? Dann geht es plötzlich los! Nacheinander wirbeln sie zur Erde und erfahren eines nach dem anderen die Geschichte von dem Jungen mit seiner Ziege im Schneesturm, von der Fabel der Tieren im Winterwald und vom Märchen des kleinen Schneemädchens, das eines Tages lebendig wurde…«
Das Figurentheater von Christiane Weidringer präsentiert im Rahmen der 19. Thüringischen Puppenspielwoche eine zauberhafte Wintergeschichte im Romantikerhaus Jena.
für Kinder ab 3 Jahre
Dauer ca. 50 Minuten
Tickets können ab sofort an der Museumskasse des Stadtmuseums, Markt 7, (Öffnungszeiten) erworben werden.
Zum Tee bei Storm: Sabine Köttelwelsch
Die Landgräfin Philippine von Hessen-Kassel (1745 – 1800).
Philippine Auguste Amalie (1745–1800), Landgräfin von Hessen-Kassel, war eine geborene Prinzessin von Preußen und Nichte König Friedrichs II., genannt Friedrich der Große. Philippine hatte einen für ihre damalige Zeit ungewöhnlich unabhängigen Lebensstil. Sie galt als große Schönheit und wusste dies auch einzusetzen. Von dieser besonderen Frau wird Sabine Köttelwelsch (Kassel) beim Tee im Literaturmuseum „Theodor Storm“ berichten.
Die erste, politische Ehe mit Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel blieb auf ihren eigenen Wunsch hin kinderlos. In Kassel etablierte sie einen eigenen Freundeszirkel, zu dem auch so berühmte Gäste wie etwa der Philosoph Adolph Freiherr von Knigge gehörten. Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes ehelichte sie 1796 ihren langjährigen Begleiter, Graf Georg Ernst Levin von Wintzingerode, und verbrachte auch einige Zeit auf Burg Bodenstein im Eichsfeld. Sie starb am 1. Mai 1800 55-jährig in Berlin.
»Abenteuer Grünes Band – Vom Todesstreifen zur Lebenslinie« – Lesung mit Mario Goldstein
Abenteurer und Buchautor Mario Goldstein besegelte mit unerschütterlichem Freiheitsdrang die Meere der Welt, fuhr mit einem umgebauten Wasserwerfer zum Dalai Lama und durchquerte Nordamerika von Ost nach West.
Seit über fünfzehn Jahren reist er durch die unterschiedlichsten Gegenden der Welt. Er besucht Plätze, die in keinem Reiseführer zu finden sind. Doch das dunkelste Kapitel seiner wechselvollen Lebensgeschichte hat er über all die Jahre nicht angefasst. Aufgewachsen in der DDR, wurde er bereits als 15-Jähriger wegen Vorbereitung von Republikflucht inhaftiert. 1988 misslang ihm das zweite Mal ein rettender Fluchtversuch. Lange Gefängnisaufenthalte und tiefe Verzweiflung begleiteten diesen Lebensabschnitt.
Im Sommer 2016 kehrt Mario erstmals wieder an die ehemalige Grenze zurück und stellt sich seiner Vergangenheit. 1.393 Kilometer legt er zu Fuß, nur von seiner Hündin Sunny begleitet, auf dem einstigen Kolonnenweg zurück. Doch es sollte nicht nur eine Begegnung mit seiner eigenen Geschichte werden. Er wollte auch dem Grünen Band selbst eine Chance geben, denn aus dem tristen Grenzstreifen ist eine immergrüne Landstraße geworden, wo heute über 1.200 seltene Pflanzen- und Tierarten zu Hause sind.
Diese Reise nimmt Sie mit in die Geschichte Deutschlands, die von Trennung und Leid geprägt war. Aber sie zeichnet auch einen langen Weg der Versöhnung nach. Mario Goldstein trifft auf Zeitzeugen, ehemalige Soldaten, Flüchtlinge und Naturschützer, die sich mit Herz und Verstand dieser wunderbaren Landschaft verschrieben haben, und er versucht herauszufinden, warum das Grüne Band heute einzigartig in der Welt ist.
Im Mittelpunkt eines Goldstein-Vortrags stehen die Menschen, denen er unterwegs begegnet, und mit ihnen ihre Ansichten und unterschiedlichen Lebenswege. Dabei gewährt Mario auch immer wieder tiefe Einblicke in seine eigene Gefühls- und Gedankenwelt.
Das Besondere an seinen Vorträgen ist die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der er über sich und sein Leben spricht. Seine persönlichen Erkenntnisse und Eindrücke fließen authentisch in die Reiseerzählungen ein.
…Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert 30 Jahre nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs die ehemalige innerdeutsche Grenze, das Grüne Band Deutschland, komplett als Nationales Naturmonument unter Schutz zu stellen sowie seine Ausweisung als UNESCO-Welterbe voranzutreiben. … »Das Grüne Band ist weltweit einmalig, als Biotopverbund und als Landschaft der Erinnerung«, sagt der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger, der das Grüne Band zusammen mit Kai Frobel, BUND-Artenschutzreferent, initiiert hat. »Es bietet tausenden Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum und lässt uns mit seinen historischen Relikten die Unmenschlichkeit von unüberwindbaren Grenzen spüren.« Ein kompletter Schutz des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument (NNM) sei daher unabdingbar. »Wir begegnen so dem massiven Artensterben ebenso wie dem Vergessen oder Verklären von innerdeutscher Teilung und Grenze.« Thüringen hat bereits vor knapp einem Jahr seinen Anteil am Grünen Band als NNM ausgewiesen.
Auf dem endlosen Weg zum Hause des Nachbarn – Johannes Bobrowskis Orte in den Fotografien von Dmitry Vyshemirsky
Johannes Bobrowskis Stimme ist eine der markantesten in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. In seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen betrachtet er die untergegangene Welt seiner Kindheit: Sarmatien, die Landschaft zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, Weichsel und Wolga. Hier lebten Polen, Litauer, Russen, Juden und Deutsche miteinander. Bobrowskis Texte sind Zeugnisse widerständiger oder verlorener Existenz. Sie spüren ungehörte Stimmen auf, Stimmen aus anderer Zeit.
Die Fotografien von Dmitry Vyshemirsky widmen sich Lebensorten des Dichters Johannes Bobrowski im ehemaligen Königsberg, dem heutigen Kaliningrader Gebiet, aber vor allem dem damaligen Tilsit, dem Geburtsort des Dichters. Sie zeigen längst verschwundene Erinnerungsorte, deren Spuren der Künstler fotografisch entdeckt – und die er so vor dem Vergessen bewahrt.
Zur Vernissage der Ausstellung wird der Fotograf Dmitry Vyshemirsky über seine Bilder Auskunft geben, über seinen Zugang zu Johannes Bobrowski und die Orte Königberg und Tilsit. Die Sprecherin Christine Hansmann liest Gedichte von Johannes Bobrowski. Friedrich Thiele begleitet den Abend auf dem Cello.
AUF GRUND – zu Ehren eines gelebten Lebens
Erzählerin: Ragnhild A. Mørch
Bølgende blå og blåne bak blåne. An Land die Großtante und im Fjord ihre Insel: mein Kindheitsparadies. Sonnenreich. Wolkenlos. Es blitzt und blinkt in dunklem Wasser – salzig gewaltig – während im Untergrund der norwegische Widerstand gegen die deutsche Besatzung wächst. Als es am 18. März 1944 an der Tür klingelte, ging er um zu öffnen. Und kam nicht wieder. Eine Erzählperformance von blindem Glück, deutscher Dichtkunst und die Frage nach Vergebung.
Organisator: Lese-Zeichen e.V., JenaKultur, Verband der Erzählerinnen und Erzähler e.V.
Die Adventszeit naht und der Verbrauch an Süßigkeiten schnellt in die Höhe: Pfefferkuchen, Weihnachtsplätzchen, Printen, Stolle, Zuckermandeln, Glühwein und Lebkuchenherzen. Und erst die zuckersüßen Herzwärmer zur Weihnachtszeit: Klingende Glöckchen und Omas handgeblasene Glaskugeln auf Tannengrün, kullerrunde Schneewittchenaugen in Disney-Filmen, Katzenbabys mit Weihnachtsmannmützchen auf Instagram …
Warum auch nicht. Süß macht warm und der kühle Verstand ruht sich aus im Schlafmodus. Seien wir nachsichtig mit unserem Gemüt und unserem Hüftumfang. Gönnen wir uns einen Klecks klebrigen Kitsch, der die Kälte vertreibt, wenns draußen ungemütlich und dunkel ist. Denn die Saure-Gurken-Zeit kommt schneller zurück als gedacht.
ACHTUNG, NICHT VERGESSEN: Wir beginnen bereits um 10 Uhr!
Kreatives Schreiben mit Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Der 4. Dezember ist der Tag der Heiligen Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute. Sie gehört zu den 14 Nothelfern und ist als Heiligenfigur in Altären aller Stilepochen häufig anzutreffen. In seinem Vortrag im Romantikerhaus geht Dr. Jürgen Ellenberg, Jena/Wogau, näher auf Legende und Mythos der Heiligen ein und macht anschaulich, wie sie von der Romanik bis heute in Kirchenhäusern bildlich und figürlich Darstellung gefundenen hat – in ganz Europa, vor allem aber in Thüringen und Franken.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
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