- Steffen Höhne,
- Alice Stasková
Unverfügbarkeit – Ein fundiertes Plädoyer für eine Gesellschaft, die der Verfügbarkeit der Welt Grenzen setzt.
Thorsten Jantschek im Gespräch mit Hartmut Rosa.
ICEzeit – In den Klauen des weißen Drachen Crystal – Lesung mit Verena Zeltner
Ein Jugendroman, der sich mit der Droge Crystal Meth beschäftigt.
Dem aktuellen Drogenbericht zufolge leben in Deutschland mehr als 3 Millionen Kinder in Familien mit mindestens einem suchtkranken Elternteil. Dabei ist Crystal meth – nach Meinung von Experten die gefährlichste Droge der Welt – auf dem Vormarsch.
Wie erleben Kinder die Sucht ihrer Eltern, wie versuchen sie, ihren Alltag zu bewältigen?
ICEzeit erzählt aus der Sicht des vierzehnjährigen Ben, wie sich das Leben einer glücklichen Familie allmählich verändert: Er versteht nicht, weshalb sich seine Mutter oft so merkwürdig benimmt. Weil sein Vater auswärts arbeitet und nur am Wochenende zu Hause ist, muss Ben mehr und mehr Verantwortung für seine kleine Schwester übernehmen. Erst als er eines Tages zufällig die weißen Kristalle entdeckt, wird ihm klar, was mit seiner Mutter los ist.
Sie erklärt sich zwar zu einem Entzug bereit, doch kurz darauf beginnt sie erneut, Crystal meth zu konsumieren. Ihre Drogenkarriere nimmt eine immer rasantere Fahrt auf. Sie verliert ihren Job, vernachlässigt ihre Kinder – Ben ist verzweifelt. Mit allen Mitteln versucht er, seine kleine Schwester zu beschützen, ihr ein normales Leben vorzugaukeln. Und da ist auch noch die ständige Angst, jemand könnte mitbekommen, wie der Alltag der Familie tatsächlich aussieht …
Thüringentod – Lesung mit Julia Bruns
Moderation: Holk Maisel.
Fröhlich wird in Sömmerda den Thüringen-Tag gefeiert. Bis eine ehemalige Ingenieurin am Ufer der Unstrut stirbt. Die Kommissare Bernsen und Kohlschuetter begeben sich auf die Spuren ostdeutscher Industriegeschichte und bewegen sich zwischen menschlichen Abgründen, die sogar einen hartgesottenen Polizeibeamten dazu bringen, an die Untreue seiner Frau zu glauben. Freuen Sie sich auf ein besonderes Leseerlebnis.
Wallace – Lesung mit Anselm Oelze.
»Beliehene Zeit« Lesung und Gespräch mit Annerose Kirchner und dem Grafiker Stefan Knechtel.
Die Dichterin Annerose Kirchner liest aus ihrem in der »Edition Ornament« erschienenen Gedichtband. Der Herausgeber Jens-Fietje Dwars im Gespräch mit der Autorin und dem Grafiker Stefan Knechtel.
Moderation Jens-Fietje Dwars.
Texttäter Band II: Wie gelingt Präventionsarbeit mit Strafgefangenen durch das Schreiben?
Buchvorstellung mit Ronny Ritze
Poesietherapie: Wie heilsam ist Schreiben?
Texten mit Tätern: Schreibtraining im Knast
Crystal Meth: Jugendliche Gefangene über ihre Sucht
Biografiearbeit: Profi-Einbrecher über das Leben vor und nach der Haft
Hoffnung versus Stigma: Ziele und Wünsche Inhaftierter
Bevor das Kind in den Brunnen fällt: Welche Präventionsprogramme funktionieren?
Literaturpreis hinter Gittern: Blumen für den Täter?
Ronny Ritze ist Schreibtrainer und führt Schreibwerkstätten in Haftanstalten und Hilfeprojekten durch. Bei Präventionsveranstaltungen lässt er Täter zu Wort kommen, ohne zu werten oder vorzuführen. TextTäter II ist der Versuch einer Auseinandersetzung mit dringenden gesellschaftlichen Fragen rund um Strafe und Prävention und wird ergänzt mit Interviews u.a. mit Silke Heimes, Carsten Stahl und Dominik Forster.
Das literarische Thüringen - Ein Standardwerk, das neue Maßstäbe setzen wird!
Der quartus-Verlag steht für Thüringer Literatur- und Kulturgeschichte. Seit 1993 bringt er zweimal im Jahr die Thüringer Literaturzeitschrift „Palmbaum“ heraus, auf nunmehr 30 Bände ist die Buchreihe „Palmbaum Texte. Kulturgeschichte“ angewachsen.
Zur Buchmesse erscheint der große Literaturführer des Verlegers Detlef Ignasiak: „Das literarische Thüringen. Autoren-Galerien und Dichter-Stätten“.
Auf fast 1000 Seiten werden die wichtigsten Autoren porträtiert, die seit dem Mittelalter in dem mitteldeutschen Land gewirkt haben, und ihre Spuren nachgezeichnet. Ein Standardwerk, das neue Maßstäbe setzen wird!
Frank Lindner zeigt in seinem Buch „Ideenreich Thüringen“, wie viele geistige Strömungen und Werke von Thüringen ausgingen oder in dem Land der Mitte Werke hervorbrachten.
Der „Palmbaum“-Chefredakteur Jens‑F. Dwars stellt die neuen Bücher im Gespräch mit den Autoren vor.
Wie man die Welt zum Schwingen bringt. Der Zauber des Unverfügbaren
Svenja Flaßpöhler im Gespräch mit Hartmut Rosa.
Optimist aus Leidenschaft. Mein Leben – Lesung mit Lutz Lindemann
Moderation: Frank Willmann
Aus dem Kartoffelkeller in den Spitzenfußball
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballern der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Doch das Ausnahmetalent wäre im DDR-Sportsystem beinahe unter die Räder gekommen: Als Juniorennationalspieler verscherzt er es sich durch Sturheit und jugendlichen Leichtsinn mit den Genossen; nach schwerem Kreuzbandriss während des Militärdienstes schält er in der Kaserne vorerst nur noch Kartoffeln – und schafft doch innerhalb von zwei Jahren das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Nach der Wende baut er im erzgebirgischen Aue den Profifußball auf, ist als Trainer und sportlicher Leiter bei verschiedenen deutschen Clubs aktiv und startet 2016 das Projekt Europapokal in Priština. Lutz Lindemann hat mehr zu erzählen als Fußballgeschichte.
Das Gedicht & sein Double. Die zeitgenössische Lyrikszene im Portrait – Fotografien von Dirk Skiba
Der opulente Bildband „Das Gedicht & sein Double“ der edition AZUR gibt dem Lyrik-Genre
ein Gesicht. Oder besser: 100 Gesichter. Seit mehr als fünf Jahren porträtiert der Fotograf
Dirk Skiba Dichterinnen und Dichter. Die Lauten und die Flüsterer, die Jungen und die nicht mehr ganz Jungen, die Etablierten und die noch Unbekannten. Jedem Foto ist ein lyrisches Selbstporträt zur Seite gestellt, welches das Bild kommentiert, ergänzt oder ihm widerspricht.
Ausstellungsdauer:
22. März bis 13. April 2019
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 12–17 Uhr | Sa 10–15 Uhr | So geschlossen
Zum Welttag der Poesie: Mein Kinderland – Eine Konzertlesung mit Gerhard Schöne
Seit dem Erscheinen seiner ersten Schallplatte 1981 gehört Gerhard Schöne zu den bekanntesten Liedermachern Deutschlands. Besonders mit seinen Liedern für Kinder hat er sich tief ins Gedächtnis mehrerer Generationen eingeschrieben. Drei Jahrzehnte nach seinen „Liedern aus dem Kinderland“ hat er nun die Geschichten aus seinem eigenen „Kinderland“ aufgeschrieben – voller Poesie und Witz, ohne falsche Sentimentalität, dafür stets mit einem kleinen Schuss Selbstironie.
Das Poesiealbum stellt die Ernte des Jahres 2018 vor. Es lesen die Autoren Eugen Gomringer, Andreas Reimann und Utz Rachowski sowie die Herausgeber Rita Jorek (zu Marie Luise Kaschnitz), Moritz Kirsch (zu Sarah Kirsch) und Matthias Biskupek (zu Ror Wolf).
Moderation: Verleger Klaus-Peter Anders
Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie
Lesung mit Annette Leo.
In der Reihe »Das politische Buch im Gespräch« der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
Lesung mit Rafik Schami: Ich wollte nur Geschichten erzählen
Am 19. März 1971 landete in Frankfurt am Main das Flugzeug, das Rafik Schami nach Deutschland brachte. Die Entscheidung, seine Heimat Syrien zu verlassen, war ein Sprung ins kalte Wasser – und in die Freiheit.
In Texten, die sich wie Mosaiksteine zu einem bunten Gemälde zusammenfügen, erzählt er in seiner unnachahmlichen Art Heiteres, Komisches und Ernsthaftes aus dem Leben eines Exilautors. Zum ersten Mal hebt Rafik Schami ein bisschen den Vorhang und zeigt, welche abenteuerlichen Hürden er bei seinem literarischen Schaffen überwinden musste. Eine spannende Lektüre für alle Fans und Freunde seiner Literatur – und für Neugierige.
Der Wallstein Verlag lädt ein zum alljährlichen Verlagsabend im Telegraph. Mit Lesungen von Emanuel Maeß, Steffen Mensching und Mojca Kumerdej.
Moderation: Thedel von Wallmoden.
Franzsiska Wilhelm liest aus „Die schönsten Abgründe des Alltags“.
Anna Kaleri stellt die Initiative Literatur statt Brandsätze vor.
Moderation:Elia van Scirouvsky
Das kleine Buch der Thüringer Trachten – Lesung mit Knut Kreuch
Kompakte Vorstellung der Thüringer Trachten bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Autor Knut Kreuch stellt sein kleines Buch vor und informiert über die verschiedenen Thüringer Trachten, die landesweit noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts die übliche Kleidung waren. Wer Tracht trug, gab zu erkennen, wo er zuhause und zu welchem Anlass er unterwegs war. Die Tracht brachte des Menschen Heimatverbundenheit zum Ausdruck. Das kleine Buch zeigt eine überraschende Vielfalt an Kleidungsstücken und repräsentiert damit handwerkliche Höchstleistung, Traditionsbewusstsein, Zugehörigkeit und Heimatverbundenheit.
Ratz und Mimi – Lesung mit Franziska Gehm
Faultier Ratz hängt am liebsten faul herum und ratzt! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein.
Rapüüüüh… Faultier Ratz nacht seinem Namen alle Ehre. Am liebsten ratzt er, und zwar den ganzen Tag! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein. Schluss mit Schnarch! Mimi dreht das Radio laut – und Ratz fällt vom Baum. Mitten hinein in ein großes Abenteuer, in dem ausgerechnet ER zum Held wird! Weil er nämlich das magische Tempofon findet…
Ich werde dich töten! – Lesung mit Ulrich Völkel
Die Leiche eines verurteilten Vergewaltigers wird gefunden. Kommissar Ponte und sein Team ermitteln. Als in der Gartenanlage Hinter dem Bahnhof die verstümmelte Leiche von Karlheinz Viebig gefunden wird, erinnert sich KHK Ponte des Fluches, den der Vater Ernst Olbrich dem verurteilten Vergewaltiger seiner Tochter Marianne hinterhergerufen hat. „Ich werde dich töten!“ Gartennachbar Sawatzki hat die Leiche gefunden. Bei der Befragung verwickelt er sich in Widersprüche. Aber er ist nicht der einzige Verdächtige. Ein anderer Kleingärtner aus der Anlage bemüht sich, den Harmlosen zu geben, obwohl er allen Grund zu haben scheint, Viebig zu hassen. Ist die Verstümmelung der Leiche nur vorgenommen worden, um Ernst Olbrich zu verdächtigen? Aber der hat nun wirklich ein wasserdichtes Alibi.
Ekke Ponte und sein Team arbeiten unter Hochdruck, zumal Unruhe in der Bevölkerung aufkommt, zumal die Kleingärtner in den letzten Monaten mehrere Laubeneinbrüche angezeigt haben. Der Fall nimmt verschiedene unerwartete Wendungen, bis endlich der tatsächlich Hergang des Verbrechens geklärt und der Täter überführt werden kann.
Wie viel Kontrolle von Geheimdiensten leisten die Parlamente und ihre Untersuchungsausschüsse? -
Und wo hat der Schutz des vermeintlichen Staatswohls die Oberhand vor der rückhaltlosen Aufklärung gewonnen? Ein (selbst-)kritisches Resümee.
Lesung und Gespräch mit Benjamin-Immanuel Hoff und Heike Kleffner.
Leipziger Büchermenschen stellen sich vor: Lesung und Gespräch mit Lutz Rathenow
Moderation: Ine Dippmann, Elia van Scirouvsky
Katharina Borchardt im Gespräch mit Anselm Oelze über seinen Roman „Wallace“
Frühjahr 1858: Ein Brief verlässt die Gewürzinsel Ternate. Sein Ziel: Südengland, sein Inhalt: ein Aufsatz über den Ursprung der Arten. Kaum ein Jahr später wird er, verpackt zwischen zwei Buchdeckeln, für Aufsehen sorgen. Er wird erneut um die Welt reisen und bekannt werden als Theorie der Evolution. Doch nicht sein Verfasser, der Artensammler Alfred Russel Wallace, wird den größten Ruhm dafür ernten, sondern sein Empfänger, der Naturforscher Charles Darwin. Von Wallace bleibt lediglich eine nach ihm benannte Trennlinie der Arten im Malaiischen Archipel. Einhundertfünfzig Jahre später stößt der Museumsnachtwächter Albrecht Bromberg auf das Schicksal des vergessenen Wallace. Auf dessen Spuren reist er durch ferne Länder und je länger er mit ihm unterwegs ist, desto mehr zweifelt er an, dass alles so bleiben muss, wie es ist.
Mit seinem Debüt ist Anselm Oelze ein philosophischer Abenteuerroman gelungen. Ein literarisches Denkmal für die Außenseiter des Lebens und der Geschichte, die es sich gemütlich auf ihrer eigenen kleinen Insel eingerichtet haben.
Optimist aus Leidenschaft. Mein Leben – Lesung mit Lutz Lindemann
Moderation: Frank Willmann.
Der Experte aus MDR „Sport im Osten“ mit seinen persönlichen Erinnerungen
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballern der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Doch das Ausnahmetalent wäre im DDR-Sportsystem beinahe unter die Räder gekommen: Als Junioren-Nationalspieler verscherzt er es sich mit den Genossen; nach schwerem Kreuzbandriss während des Militärdienstes schält er in der Kaserne vorerst nur noch Kartoffeln – und schafft innerhalb von zwei Jahren das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Nach der Wende baute er im erzgebirgischen Aue den Profifußball auf, war als Trainer und sportlicher Leiter bei verschiedenen deutschen Clubs aktiv und startete 2016 das Projekt Europapokal in Pristina.
»Franz Kafka und die Musik« – Aus der Reihe »Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert«
Franz Kafkas Verhältnis zur Musik wird im vorliegenden Band auf drei Ebenen untersucht: Musik in Kafkas Werk, Vertonungen Kafkas sowie Kafka in der Jazz- und Popmusik. Die Motivik des Musikalischen hat für Kafkas Schreiben vor allem in drei Bereichen Bedeutung erlangt: Musik im Kontext von Kommunikationsmedien, Musik im Bereich tierischer Existenz, Musik im Kontext der Briefe an Milena. Über diese werkimmanenten Bezüge hinaus berücksichtigt der Band auch kulturhistorische Kontexte wie Kafkas Interesse für die zeitgenössische jiddische bzw. für populäre Musik. Schließlich werden die Wirkungen, die von Kafkas Werken ausgehen, auf zeitgenössische, populäre und avantgardistische Komponisten beleuchtet.
Steffen Höhne ist Professor für Kulturwissenschaft und ‑management am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena.
Wie viel Kontrolle von Geheimdiensten leisten die Parlamente und ihre Untersuchungsausschüsse?
Mit:
Und wo hat der Schutz des vermeintlichen Staatswohls die Oberhand vor der rückhaltlosen Aufklärung gewonnen? Ein (selbst-)kritisches Resümee.
Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus
Ein Gespräch mit den HistorikerInnen Norbert Frei, Christina Morina, Franka Maubach und Maik Tändler
Mit Norbert Frei und seinen MitautorInnen mischen sich erstmals namhafte HistorikerInnen in die Debatte ein. Im Rückblick auf den Fall von Weimar, den Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit zeigen sie, was gegenwärtig wirklich auf dem Spiel steht: nichts weniger als die in einem mühsamen Prozess der gesellschaftlichen Selbstaufklärung entstandene historisch-politische Identität der Bundesrepublik.
Wallace – Ein philosophischer Abenteuerroman
Frühjahr 1858: Ein Brief verlässt die Gewürzinsel Ternate. Sein Ziel: Südengland, sein Inhalt: ein Aufsatz über den Ursprung der Arten. Kaum ein Jahr später wird er, verpackt zwischen zwei Buchdeckeln, für Aufsehen sorgen. Er wird erneut um die Welt reisen und bekannt werden als Theorie der Evolution. Doch nicht sein Verfasser, der Artensammler Alfred Russel Wallace, wird den größten Ruhm dafür ernten, sondern sein Empfänger, der Naturforscher Charles Darwin. Von Wallace bleibt lediglich eine nach ihm benannte Trennlinie der Arten im Malaiischen Archipel.
Einhundertfünfzig Jahre später stößt der Museumsnachtwächter Albrecht Bromberg auf das Schicksal des vergessenen Wallace. Auf dessen Spuren reist er durch ferne Länder und je länger er mit ihm unterwegs ist, desto mehr zweifelt er an, dass alles so bleiben muss, wie es ist.
Mit seinem Debüt ist Anselm Oelze ein philosophischer Abenteuerroman gelungen. Ein literarisches Denkmal für die Außenseiter des Lebens und der Geschichte, die es sich gemütlich auf ihrer eigenen kleinen Insel eingerichtet haben.
Rädelsführer. Studentischer Protest in der DDR – Buchvorstellung mit Jochen Voit
Moderation: Lutz Rathenow
Eine spannend illustrierte Chronik über die aufkeimende Jugendbewegung am Vorabend der Biermann-Ausbürgerung und ihre Unterdrückung Erfurt 1976: Ein Student schreibt einen kritischen Artikel für die Hochschulzeitung. Der Artikel wird nie gedruckt, der Student zwangsexmatrikuliert. Seine Mitstudierenden setzen sich für ihn ein und schreiben einen Brief an Bildungsministerin Margot Honecker. Darin wünschen sie sich „offene Diskussionen“. Honecker reagiert mit Härte. Die Studierenden sollen ihre Unterschrift zurückzuziehen. Einige werden mit Zwangsexmatrikulation bestraft und Studienverbot für sämtliche Hochschulen der DDR. Andere müssen sich in hysterisch anmutenden Anhörungen öffentlich distanzieren. Die Wege der drei von der Hochschulleitung zu „Rädelsführer“ erklärten Personen führen darauf: ins Berufsleben, aufs Abstellgleis und ins Gefängnis.
Der Autor Dr. Jochen Voit ist Leiter der Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt.
Birgit Vanderbeke: Alle, die vor uns da waren
Die Erzählerin dieses autobiografischen Romans, mittlerweile selbst Großmutter, spürt den Fäden und Verbindungen zwischen den Generationen nach: Was bewog die eigene Großmutter, Ostende zu verlassen und ihrem 14-jährigen Sohn Gaston, der sich der deutschen Wehrmacht angeschlossen hatte, nach Deutschland zu folgen? Wie hielt sie, die nie wieder nach Belgien zurückkehrte, das Leben in der Fremde aus? Und wie können diese Erinnerungen in Zeiten, die erneut von Flucht und Vertreibung geprägt sind, Trost und Hilfe sein?
Alba, Liebste – und andere Erzählungen – Lesung und Gespräch mit Jörg Sader
Moderation: Barbara Miklaw Mirabilis Verlag (Miltitz)
Poetische Erzählungen, die von der untergegangenen DDR über die Grenze ins Hier und Jetzt führen.
Die Lesung findet im Rahmen von »Leipzig liest – Halle liest mit« statt.
Museen und Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Diktatur
Mitwirkende/Autoren
Moderation
In 35 Ländern erinnern Gedenkorte an geschehenes Unrecht und ihre Opfer. Ein Gespräch über ihre Bedeutung für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit
Spätestens seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaftssysteme entstanden in den Staaten Mittel- und Osteuropas, aber auch in Afrika, Asien, Australien und Amerika vielgestaltige Erinnerungsformen: Gedenkstätten, Museen, Denkmäler, Mahnmale, Sakralbauten und Skulpturenparks erinnern an die kommunistischen Diktaturen und ihre Opfer, an Opposition und Widerstand sowie an die Überwindung der Unrechtsregime.
Der Band stellt eine Auswahl von 119 Erinnerungsorten in 35 Ländern vor. Neben einem Überblick über die Geschichte der jeweiligen Gewaltverbrechen beleuchten die einzelnen Beiträge die Entstehung der Gedenkzeichen und dokumentieren die Bemühungen, das Erinnern an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft ins öffentliche Bewusstsein zurückzuholen.
Nach der Vorstellung des Bandes folgt ein Podiumsgespräch mit der Herausgeberin Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Roland Jahn (angefragt), dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Siegfried Reiprich, dem Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Prof. Dr. Etienne Francois von der FU Berlin, der das Buch „Deutsche Erinnerungsorte“ verfasst hat, und Tobias Hollitzer, dem Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“.
In dem Gespräch geht es insbesondere um die Erinnerungsorte für die Opfer der SED-Diktatur in der DDR und ihre Bedeutung für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit im Kontext internationaler Erfahrungen.
Katja Cassing liest Lina Atfah: Das Buch von der fehlenden Ankunft (Pendragon) | Jörg Schieke: Antiphonia (Poetenladen) | Max Sessner: Das Wasser von gestern (edition AZUR)
Lina Atfah: Das Buch von der fehlenden Ankunft (Pendragon) – gelesen von Katja Cassing
Lina Atfahs Gedichte gleichen einem traumwandlerischen Tanz auf einer Rasierklinge: Hier Verse, die in präziser Bildhaftigkeit wie Schnappschüsse ihren Fokus auf die zerrissene und zerfetzte Heimat Syrien richten, auf Flucht, Vertreibung, Massaker und Verbrechen. Dort sinnliche Gedichte, die geradezu schwelgerisch vollgesogen sind von allerlei arabischen Mythen, Geschichten und Motivsträngen. Und über alldem: Eine junge poetische Stimme, die in ihrem Anspielungsreichtum ihresgleichen sucht.
Jörg Schieke: Antiphonia (Poetenladen)
Mit »Antiphonia« legt Jörg Schieke ein langes Gedicht vor, das lust- und kunstvoll einen Parforceritt durch die Gegenwart und unmittelbare Vergangenheit zelebriert. Rein inhaltlich, wie man so sagt. Formal aber lässt es Formen auferstehen, die vergangen scheinen, aber zyklisch ihren Anspruch auf Gegenwärtigkeit geltend machen. Immer wieder findet das Epos seinen Weg zurück in den Vers, dem es letztlich entstammt und aus dem es erst in der bürgerlichen Epoche in den Roman floh.
Gedichte als empathische Befragung des Individuums auf der Suche nach seinem Platz im Strom der Zeit – Lesung mit Daniela Danz
Daniela Danz› 2009 erschienener Gedichtband „Pontus“ war eine Sensation, er wurde mit höchstem Lob bedacht und liegt mittlerweile in der vierten Auflage vor. So wie die Autorin dort den Blick auf die Grenzen Europas, besonders im Osten, richtete, so widmet sie sich in ihrem neuen Buch dem schwierigen und fast nur mit der Chiffre »V« zu fassenden Thema Vaterland, das sie als transzendierte Heimat versteht. Sprachmächtig und formbewusst fragt Daniela Danz dem nach, was unsere Gesellschaft, was Europa zusammenhält jenseits dessen, was leicht zu haben ist.
Hölderlin – Das halbe Leben. Eine poetische Biografie
Lesung mit Jürgen K. Hultenreich
Moderation: Bernd Fischer
Friedrich Hölderlin (1770 –1843) blieb zu Lebzeiten die Anerkennung versagt; er zählt aber heute zweifellos zu den großen deutschen Dichtern. Während des Theologie-Studiums in Tübingen wohnte er mit Hegel und Schelling zusammen auf einer Stube und empfing vielfältige philosophische Impulse. Schon bald löste sich sein dichterisches Werk vom Einfluss der Romantiker und er ging völlig
eigenständige Wege.
Mit Hölderlins Gedichtzeile „Wohin denn ich?“ artikuliert sich das deprimierende Unbehaustsein in einer als gnadenlos empfundenen Welt – der Beginn der literarischen Moderne? Seiner ausweglosen Zerrissenheit versuchte er durch eine nicht zu verwirklichende, idealisierte Liebe zu entkommen, um schließlich von einer unheilbaren Geisteskrankheit eingefangen und „gerettet“ zu werden: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Jürgen K. Hultenreich nähert sich der Biografie des rätselvollen Dichters mit poetischer Emphase, stelltihn vor den historischen und geistesgeschichtlichen Hintergrund, lässt aber keine Zweifel am zwiespältigen Charakter dieser vielbewunderten Jahrhundertgestalt.
Emil aus der Drachenschlucht – Lesung mit Michael Kirchschlager
Taucht ein in die Welt des kleinen Drachen Emils und begleitet ihn auf seinen Abenteuern.
Der kleine Drache Emil wächst zwar ohne seine Eltern in der Drachenschlucht im schönen Thüringen auf, doch so ganz allein ist er nie. Auf seinen spannenden Reisen lernt er nicht nur zahlreiche liebenswerte Tiere und Menschen kennen, sondern hilft sogar echten Prinzessinnen in Not. Auch als Thüringen vom bösen Herzog Heinrich überfallen wird, scheint nur noch Emil helfen zu können. Und selbst bis ins Reich der Trolle dringt er vor, um seine Mama aus den Klauen des Trollkönigs Frott zu retten.
Wird es Emil gelingen seine Eltern wiederzufinden? Seit bei der interaktiven Lesung von Michael Kirchschlager dabei und erlebt gemeinsam die spannenden Abenteuer des kleinen Drachen Emils.
Biographie in Landschaft. Gedichte – Lesung mit Christoph Eisenhuth
Christoph Eisenhuth, Jahrgang 1949, reflektiert in seinen Gedichten vor allem ganz persönliche Eindrücke von Künstlerpersönlichkeiten und deren Leben und Werken.
Ganz ähnlich wie in einem Kaleidoskop tauchen unter anderem Namen wie Paula Modersohn-Becker, Hanns Cibulka, Franz Kafka, Robert Schumann, Johannes Bobrowski in der bildreichen Lyrik des Autors auf
KopfKino: Schreiben mit Gefangenen im Knast – Texte der Gefangenen, der Organisatorin (Blick von außen) und der Justizvollzugsbeamtin
„Lasst uns ein Buch machen“ – Diesen Aufruf brachte Anke Hartmann, Freizeitbeamtin und Vertraute in der JVA Hohenleuben, unter die Gefangenen. Denn seit Mai 2012 ist Corina Gutmann, Bibliotheksleiterin von Greiz, regelmäßig im Knast mit unterschiedlichsten Projekten, Schreiben, Boxen, Lesen…so entstand auch eine RAP-CD und endlich ein BUCH. Dazu holten sie sich Workshop-Partner wie Dalibor Markovic (Slam Poet) und Ronny Ritze (Autor). Und um die 15 Gefangene, Ronny, Dalibor, Anke und Corina schrieben… Dieser kleine Exkurs ist wichtig, denn der Weg ist das Ziel…Anke Hartmann und Corina Gutmann lesen Texte aus „KopfKino“. Knastprojekte polarisieren immer. Darum sind Sie zu einer Diskussion dazu eingeladen.
»Das große Ganze« – Über seine Kindheit in der DDR der 70er und 80er Jahre
Lesung mit Thomas Bärsch
Moderation: Ine Dippmann, Elia van Scirouvsky
Ratz und Mimi – Lesung mit Franziska Gehm
Faultier Ratz hängt am liebsten faul herum und ratzt! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein…
Rapüüüüh… Faultier Ratz nacht seinem Namen alle Ehre. Am liebsten ratzt er, und zwar den ganzen Tag! Doch dann zieht Motte Mimi bei ihm ein. Schluss mit Schnarch! Mimi dreht das Radio laut – und Ratz fällt vom Baum. Mitten hinein in ein großes Abenteuer, in dem ausgerechnet ER zum Held wird! Weil er nämlich das magische Tempofon findet…
Band 48: Nele Heyse – »Doppelt verdientes Glück, Geschichten und Gedichte«
Band 49: Diana Hellwig – »Der lächelnde Hund, Erzählungen«.
Lesung mit Nele Heyse und Diana Hellwig.
Moderation: André Schinkel.
Der deutsche Gil Blas. Eingeführt von Goethe. Oder Leben, Wanderungen und Schicksale Johann Christoph Sachses, eines Thüringers von ihm selbst verfasst
Mitwirkende/Autoren
Wiederentdeckung: die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Bibliothekarsgehilfen – hg. von Goethe
Eine großartige Wiederentdeckung – vorgestellt von Michael Knoche, dem langjährigen Direktor der Anna Amalia Bibliothek und dem Herausgeber Peter Graf.
1822 gab Johann Wolfgang von Goethe bei Cotta die Lebensgeschichte seines Bibliothekarsgehilfen Johann Christoph Sachse heraus, der ab 1800 in der Anna Amalia Bibliothek für ihn arbeitete. Vor Sachses Ankunft in Weimar war sein von Schicksalsschlägen geprägtes Leben sehr abenteuerlich verlaufen.
Ständig wechselnde Anstellungen führen ihn durch halb Deutschland, er gerät in die Wirren der französischen Revolutionskriege, seine Pläne, in Holländisch Ostindien oder Amerika ein neues Leben zu beginnen, scheitern.
Selten hat er Geld, und wenn doch, verliert er es bald wieder. Er wird überfallen, gerät in die Hände betrügerischer »Seelenverkäufer«, befreit sich erneut und verdingt sich für eine weitere wenig einträgliche Anstellung. Sachses Aufzeichnungen schildern auf ebenso spannende, einfache wie eindringliche Weise das Leben der unteren Stände in Deutschland Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts.
In seinem Vorwort formulierte Goethe die Bedeutung des Buches so: »Selbst die obern Stände werden nicht ohne Erbauung das Büchlein durchlesen, besonders wenn es ihnen auffällt: wie es wohl aussehen möchte, wenn ihre Bedienten auch dergleichen Bekenntnisse schrieben. Und so gestehen wir denn ebenfalls, daß wir, bei Lesung dieses ziemlich starken Bandes, zu frommen Betrachtungen angeregt worden; denn man glaubt doch zuletzt eine moralische Weltordnung zu erblicken.«
Birgit Vanderbeke: „Alle, die vor uns da waren“ – Autorenlesung
Die Erzählerin in Birgit Vanderbekes Roman erhält eine Einladung nach Achill Island. In das ehemalige Ferienhaus des Schriftstellers Heinrich Böll. Ein Ort der Abgeschiedenheit in der rauen Landschaft Irlands, ohne Internet und Telefon. Während sich um sie herum Zeit und Wirklichkeit zunehmend auflösen, vergegenwärtigt sie sich die Welt ihrer Kindheit und Jugend. Mit großer Skepsis fragt sie sich, wie diese Welt einmal für ihren Sohn und ihren Enkel aussehen wird. Eines Abends begegnet ihr Böll, der in seinem Arbeitszimmer sitzt und raucht. Und ihr etwas Tröstliches sagt: Sie sind alle bei dir. Alle, die vor uns da waren. Im abschließenden Teil ihrer beeindruckenden Roman-Trilogie umkreist Birgit Vanderbeke Fragen, die weit zurückführen und doch aktueller nicht sein könnten.
Nora Gomringer & Philipp Scholz: PENG PENG PARKER
Dorothy Parker war eine vielschichtige Frau: Dichterin, Geliebte, Werbetexterin und Oscar-Nominee. Ihr lyrisches Werk ist witzig und lakonisch, mal zart, mal hart. Niemand hat so seufzend, so verlachend über die Liebe und das Rangeln zwischen den Geschlechtern geschrieben wie Dorothy Parker und uns dabei Karikaturen und fein linierte Portraits der Boulevardlöwen und ‑löwinnen ihrer Zeit hinterlassen. Ein New York der 20er Jahre ohne diese Ikone ist undenkbar.
Aus der Fülle von Parkers Spott‑, Humor- und Liebesgedichten für Kollegen, Hunde und Männer haben Gomringer & Scholz, die in den letzten Jahren mit ihrer CD PENG PENG PENG für Furore gesorgt haben, erstaunliche Songs geschaffen. Melodiös und rhythmisch, witzig und eigen weicht das Duo jenes Schwarzweiß alter Fotos und klingender Pianotasten auf zu Melodien, die schon lange zwischen den Zeilen stehen.
Das englische Original wie auch die kongenialen Übersetzungen durch Ulrich Blumenbach (»Denn mein Herz ist frisch gebrochen«, Doerlemann 2017) werden dabei zu gleichen Teilen erklingen.
The composer wishes to thank the National Association for the Advancement of Colored People for authorizing the use of Dorothy Parker’s work.
Poesie im quartus-Verlag II
Die Gedichte von Katrin Bibiella haben einen ganz und gar eigenen Ton. Die Kirchenmusikerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin aus Oppenheim folgt Novalis in ihrem Glauben an einen Schöpfergeist, der sich in der Welt manifestiert, in einer Urschrift, die allen Dingen zugrunde liegt. Lyrik ist für sie das Zursprachekommen des verborgenen Urtextes, der Harmonie aller Wesen. Es geht ihr um die „Wahrnehmung einer Stille, die hinter den Dingen liegt und sie vereint“ – ihre ursprüngliche Verbundenheit wieder fühlbar macht. In ihrem Band „Raue Nächte“ finden sich sorgfältig komponierte Versgebilde, die in 14 Zeilen ein Äußerstes an Strenge und Phantasie zugleich vereinen. Am Samstag liest sie aus dem Band in einem besonderen Ambiente, das der Musikalität ihrer Verse im wahrsten Wortsinn Raum gibt: im Musiksalon des Mendelssohn-Hauses.
Moderiert wird der Abend von Jens-Fietje Dwars.
Franz Müntefering: Unterwegs. Älterwerden in dieser Zeit
Franz Müntefering hat mit 78 Jahren seine Betrachtungen und Erfahrungen über das Älterwerden in unserer Zeit aufgeschrieben. Vor dem Hintergrund seiner Biografie entwickelt er seine Gedanken zum Älterwerden im Ehrenamt, als Sozialdemokrat, als Deutscher, als Bücherfreund, das Älterwerden mit der Demokratie und mit Blick auf die Zukunft. Durchweg optimistisch ist sein Buch nicht. Aber doch getragen von der Zuversicht in die Gestaltbarkeit der Dinge, abhängig von der Bereitschaft zum Engagement und vom Mut zum Handeln: in Politik, Gesellschaft und persönlich.
„Älter werden heißt leben. Eine spannende Sache, die für die meisten von uns länger hält als je zuvor bei Menschen. Und die uns Gelegenheit und Mitverantwortung gibt, unterwegs zu bleiben und uns einzumischen. Zu sagen, wie es war, wie es ist und wohin die Reise gehen muss. Es geht um das alltägliche Leben im Älterwerden, um Mobilität und Begegnung, um Gesundheit und ums Sterben. Um Laufen und Lernen und Lachen. Um Solidarität zwischen Menschen und mit besonderer Dringlichkeit um die Lebenschancen der jungen Generation. Um Europa! Und um unsere Demokratie.“ Franz Müntefering
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung / Landesbüro Thüringen und dem Katholischen Forum im Land Thüringen
Die Verlegerin Katja Cassing liest: Shugoro Yamamoto – Die Rache
Das Duell eines Kochs mit dem berühmtesten japanischen Schwertkämpfer aller Zeiten: Miyamoto Musashi.
Nachdem sein Vater bei einem Anschlag auf den berühmten Schwertkämpfer Miyamoto Musashi ums Leben gekommen ist und sein Bruder ihn des Hauses verwiesen hat, beschließt der junge Iwata, Bettler zu werden. Da die Hütte, in die er sich zurückzieht, auf dem Weg zum fürstlichen Landsitz liegt, dauert es nicht lange, bis Büttel der Stadt bei ihm auftauchen, um ihn zu vertreiben. Da aber geschieht etwas Seltsames. Als man hört, wer er ist, wird man höflich und zieht wieder ab. Und vom nächsten Tag an kommen ständig Besucher und bringen Geld und Geschenke. Offenbar glaubt man in der Stadt, dass der junge Mann seine Hütte nicht zufällig an dem Weg errichtet hat, den Miyamoto Musashi zweimal am Tag beschreitet, sondern in dem ehrenvollen Ansinnen, den übermächtigen Musashi für den Tod des Vaters zum Duell zu fordern.
Ein Buch nicht nur für Japan-Liebhaber oder Samurai-Fans. Diese Geschichte entledigt sich vieler Klischees und unterhält bravourös. Wer das Bogenschießen beherrscht, Origamis falten kann und sich traut, als Gaijin eine Lesereise nach Japan zu unternehmen, der sollte herausfinden, warum der junge Bettler so reich beschenkt wird, was sich die schöne O‑Kita vom gar nicht armen Iwata erhofft und wie diese Geschichte endet. Es lohnt sich. astrolibrium.wordpress.com
Autor Shugoro Yamamoto (bürgerlich: Satomu Shimizu, 1903–1967), ging nach der Volksschule in die Lehre bei einem Pfandleiher, dessen Namen er später als Pseudonym verwendete; sein schriftstellerisches Debüt gab er 1926 mit dem Roman Sumadera fukin (In der Nähe des Sumadera); Nihon fudoki (1942–1946) wurde für den Naoki-Preis nominiert, den Yamamoto allerdings – wie alle folgenden Preise auch – ablehnte. Yamamoto hinterließ ein umfangreiches Werk; viele seiner Romane und Erzählungen wurden für die Bühne adaptiert oder verfilmt, u.a. von Akira Kurosawa; er ist Namensgeber des Yamamoto- Shugoro-Literaturpreises. Die Rache ist die erste deutsche Übersetzung eines seiner Werke.
Kein unabhängiger Verlag in Deutschland hat in den letzten Jahren soviele literarische Neuentdeckungen von Weltrang vorgelegt wie der cass-Verlag. (Anm. der Red.)
»Gesucht: Der Neue Mensch« // Gesucht: Zeitgeist*in (m/w/d) – Vernetztes Denken als pragmatischer Zugriff auf ein Chamäleon
Auf welch verschiedenartige Weise Literatur immer wieder den Neuen Menschen zu beschwören versucht, lässt sich an der Literatur der DDR deutlich belegen. Aber was bedeutet diese Begrifflichkeit für eine Autorin im Jahre 2019? Die Schriftstellerin Kathrin Schmidt unternimmt den Versuch, den Menschen im Milieuzusammenhang der Lebensverhältnisse innerhalb einer Gesellschaft zu verorten und zu zeigen, wie auch ein »Zeitgeist« genanntes Phänomen sein Erwachsenwerden begleitet. Sich als Individuum, jedoch in einem sozialen und generationalen Kontext zu sehen und sich dieses tatsächlich bewusst zu machen, scheint ihr eine Chance, die im Gesellschaftsgespräch oft brachliegt.
Für Kathrin Schmidt, die am 1990 gegründeten »Runden Tisch« Berlin saß, danach als Redakteurin der feministischen Frauenzeitschrift »Ypsilon« arbeitete und seit 1994 freischaffend ist, bleibt das ein Thema, das sich auch verschiedene Weisen durch ihr Romane und Erzählungen zieht.
Kathrin Schmidt wurde in Gotha geboren, studierte in Jena Psychologie und zählt inzwischen zu den wichtigsten Autor*innen der deutschen Literatur. 2009 legte sie einen zutiefst autobiografischen Roman vor: »Du stirbst nicht« thematisiert persönliche Erkrankung und Gesundung. Für dieses Werk wurde sie mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. In ihrem Roman »Kapoks Schwestern« schlägt sie eine großen Bogen durch deutsch-jüdische Geschichte, der bis in das 21. Jahrhundert reicht.
Weimarer Reden 2019
Das Jahr 2019 ist ein Jubiläumsjahr. Aus den politischen Umwälzungen von damals, deren Ergebnis die Weimarer Republik war, erwuchs eine andere Art der Welt- und Menschheitsbetrachtung. Die Vision vom ›Neuen Menschen‹ durchdrang die ästhtetischen und politischen Debatte: Aber wie sollte er beschaffen sein, dieser ›Neue Mensch‹? Wie sollte, wie wollte er leben?
Das Zeitalter der Digitalisierung kreist wieder um den ›Neuen Menschen‹, der in einer Weise optimiert werden soll, wie es Visionäre im vergangenen Jahrhundert vorsichtig erwogen haben. Heute wie damals geht es darum, die neuen Ideen und Handlungsoptionen abzuwägen und sie auf ihre humanistische Substanz zu prüfen.
Aus welchen Quellen sich das Philosophieren über den ›Neuen Menschen‹ speist, in welcher Weise er sich in Kunst und Literatur abbildet und wie wir es heute angesichts wachsender Technisierung und Digitalisierung mit ihm halten, darüber soll in an drei Sonntagen im März gesprochen werden.
Moderation: Liane von Billerbeck
Mörder im Schafspelz – ein neuer Greifen-Kriminalroman
Ein Leichenfund im Weimarer Land bringt düstere Geheimnisse ans Licht. Der Greifen-Krimi ist zurück.
Der Fund einer skelettierten Leiche in einem kleinen Dorf im Weimarer Land wirft Fragen auf. Nicht nur die Identität des Skelettes ist schwer festzustellen, auch geraten Kriminaloberkommissarin Veronika Vogel und ihr junger Kollege Lukas Engel in ein verstricktes Netz aus langjährigen Geheimnissen. Neben einem vor sechsundzwanzig Jahren ausgesetzten Baby, aufgehängten Tieren und verdrängten Vergewaltigungsvorwürfen, muss sich die Kommissarin auch noch mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen. Eine verworrene Jagd nach dem Mörder beginnt.
Mit Heike Köhler-Oswalds Buch „Mörder im Schafspelz“ kehrt die traditionsreiche Reihe des Greifen-Kriminalromans zurück.
»Mein Lieblingsbuch« mit Dr. Tobias J. Knoblich.
Einmal im Monat lädt das Kultur: Haus Dacheröden bekannte und weniger bekannte, immer aber interessante Menschen ein, über jene Bücher zu sprechen, die sie aktuell bewegen oder die sie vielleicht schon ihr ganzes Leben begleiten. Passend zum Sonntagskaffee locken die
köstlichen Kreationen der Konditormeisterin Ute Strucksberg.
Märchenhafte Geschichten von verzauberten Magiern, den Pegasi und vom Glück – so blau wie der Himmel
Ein Kleid, ganz aus Schnee – Lesung mit Ingrid Annel
Wozu mit einem Kochlehrling auf den höchsten Gipfel klettern? Ist die Traumbrille die Lösung aller Probleme? Vielleicht, denn auch die kleine Eisverkäuferin kann eine große Berühmtheit auf der Bühne verwandeln und dahinschmelzen lassen.
Apfel und Glasmurmel, Flöte und Holzpferd finden sich in den Taschen eines abgelegten Mantels – und mit ihnen beginnen die Abenteuer.
Öffnen Drachenzungen alle Wege? Oder schaffen dies nur der achte und der neunte Zwerg? Findet Dornrose tatsächlich ihr Glück?
Leise, mit Ironie und Poesie, manchmal schräg und augenzwinkernd, locken uns Ingrid Annels Geschichten in unsere Welten, die wir sonst beinahe übersehen hätten.
Seit 2017 trifft sich der von Karl-Heinz Swirszczuk und Schülern des Fridericianums gegründete Philosophiekreis im Schillerhaus, um gemeinsam zu philosophieren. Dabei geht es vor allem um Themen wie die Zukunft der Arbeit, ethische Fragen, die die künstliche Intelligenz und der Transhumanismus aufwerfen sowie die philosophische Dimension aktueller politischer Debatten und gesellschaftlicher Entwicklungen. Die Treffen des Kreises sind offen für interessierte Teilnehmer jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Nachdenken und Diskutieren haben.
Bernd Polster: „Walter Gropius. Der Architekt seines Ruhms“, Autorenlesung
Moderation: Dr. Frank Simon-Ritz
100 Jahre Bauhaus: Die neue, umfassende Biografie über Walter Gropius enthüllt die wahre Geschichte der Architekten-Legende.
Er zählt zu den Großen der modernen Architektur: Was aber hat Walter Gropius wirklich gebaut? Nicht viel. Und das ist nicht erstaunlich, denn nach zwei Jahren Studium war klar, dass ihm jedes Talent zum Architekten fehlte. Doch er gründete ein Architekturbüro, wo andere jene Bauten entwarfen, die heute als Ikonen der Moderne gelten. In seinem Netzwerk tauchen alle Namen auf, die in der Geschichte der Architektur und des Designs im 20. Jahrhundert eine Rolle spielen. Wer wollte da an seiner Bedeutung zweifeln? Bernd Polster hat Gropius’ Leben akribisch erforscht – man wird es in Zukunft nicht mehr als Heldengeschichte, sondern als Schelmenroman erzählen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen e.V.
Bela B Felsenheimer: Scharnow
In Scharnow, einem Dorf nördlich von Berlin, ist der Hund begraben. Scheinbar. Tatsächlich wird hier gerade die Welt gewendet: Schützen liegen auf der Lauer, um die Agenten einer Universalmacht zu vernichten, ein mordlustiges Buch richtet blutige Verheerung an, und mittendrin hat ein Pakt der Glücklichen plötzlich kein Bier mehr. Wenn sich dann ein syrischer Praktikant für ein Mangamädchen stark macht, ist auch die Liebe nicht weit.
Lyrik im Glaspavillon mit Wolfgang Haak und der Premiere von „Wortstillleben“, dem Band mit seinen neuesten (Prosa-) Gedichten
Mit einer Laudatio von Michael Knoche zum 65. Geburtstag des Autors und Musik von Mikel Gorriti Lucaioli, Gitarre.
In der „Wegscheide“ dieses neuen Bandes von Wolfgang Haak heißt es: „Ich bin angekommen ohne Ende, ohne Anfang, unaufhaltsam mit den Jahreszeiten im Kreis gegangen. Was für ein Lebensweg. Stimmen im Schilf: Willst alter Knabe du mit uns gehen. Wohin, wohin.“ – Seine geradezu anthropologischen Beobachtungen und Ortsbestimmungen seiner selbst, die mit der Strenge klassischer Formen arbeitet und gleichzeitig wilde Ausbrüche in ganz eigene Kompositionen unternimmt, ergeben eine der großen Qualitäten dieser Texte. Wie schon der Vorgänger-Band, „Treibgut Warmzeit“, lotet „Wortstillleben“ die Berührungsflächen zwischen Gedicht und Prosatext aus und macht dabei Entdeckungen für beide, für die Lyrik wie für die Prosa.
Wolfgang Haak, 1954 in Genthin (Sachsen Anhalt) geboren, lebt in Weimar. Nach dem Studium der Mathematik, Physik und Erziehungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität wurde er Lehrer und von 1991–2019 Schulleiter des Musikgymnasiums Schloss Belvedere. Gründungsmitglied der Literarischen Gesellschaft Thüringens e.V., sowie 2006 Gründer des Thüringer Literaturrats. Mitglied im PEN seit 2012.
He, du Glückliche! 29 Lebensgeschichten – Lesung mit Monika Stenzel & Ulrike Jackwerth
Lesung und Gespräch mit Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth Fast vierzig Jahre nach dem bahnbrechenden Interview-Buch »Guten Morgen, du Schöne« von Maxie Wander befragten die Autorinnen Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth ostdeutsche Großmütter, Töchter und Enkelinnen, wie sie heute ihr Leben meistern, was sie glücklich macht, was Heimat für sie bedeutet. Wie haben sie die umwälzenden gesellschaftlichen Veränderungen nach 1989 erlebt, wie sich in der »westlichen Realität« zurechtgefunden? Und was bedeuten die gesellschaftlichen und biografischen Umbrüche für die nachfolgende Generation? In spannenden, unterhaltsamen und oftmals berührenden Porträts werden die Frauen und ihre Geschichten vorgestellt, kann man Anteil nehmen an ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Monika Stenzel, geboren in Halle (Saale). Abschluss an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. 1981 stellte sie einen Antrag auf Ausreise und verließ 1984 mit ihrer Familie die DDR. Seitdem lebt sie in Berlin und arbeitete als freie Schauspielerin an verschiedenen Theatern der Republik. 2012 begann sie zu schreiben. »He, du Glückliche!« ist ihre erste Veröffentlichung. Ulrike Jackwerth, geboren in Wiener Neustadt/Österreich. Schauspielstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst »Mozarteum « in Salzburg. Seit 1984 lebt sie in Berlin, arbeitet als Schauspielerin und Regisseurin an zahlreichen Theatern im deutschsprachigen Raum und seit 2014 auch als Dozentin und Coach für Schauspiel. 1987 begegneten sich Ulrike Jackwerth und Monika Stenzel bei einer gemeinsamen Produktion und arbeiteten seitdem mehrfach erfolgreich zusammen.
„Von Raubrittern und keuschen Jungfrauen“ – In der Reihe „Dialog mit der Erde“ erzählt Roland Eichhorn (Augsburg) die Sagen um Bayerns steinerne Naturwunder.
Roland Eichhorn erzählt, wie die schönsten steinernen Naturwunder Bayerns entstanden sind und welche Sagen sich mit ihnen verbinden.
Ob es darum geht, wie 1375 der fränkische Raubritter Eppelein von Gailingen im allerletzten Momentseiner Hinrichtung entkam oder wie die gottesfürchtige Agnes den Avancen des Teufels widerstehen konnte – um versteinerte Naturwunder, sogenannte Geotope, ranken sich in Bayern oftmals abenteuerliche Geschichten.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat aus über 3000 Geotopen 100 ausgewählt und mit dem Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ versehen. Sie umspannen 600 Millionen Jahre erdgeschichtlicher Entwicklung.
Roland Eichhorn ist seit 2009 Leiter des Staatlichen Geologischen Dienstes Bayern am Landesamt für Umwelt.
Wolfram Eilenberger: Zeit der Zauberer
Wolfram Eilenberger, Bestsellerautor, langjähriger Chefredakteur des „Philosophie Magazins“ und der wohl begabteste und zurzeit auffälligste Vermittler von Geistesgeschichte im deutschsprachigen Raum, erweckt die Philosophie der Zwanziger Jahre und mit ihr ein ganzes Jahrzehnt zwischen Lebenslust und Wirtschaftskrise, Nachkrieg und aufkommendem Nationalsozialismus zum Leben.
Der kometenhafte Aufstieg Martin Heideggers und dessen Liebe zu Hannah Arendt. Der taumelnde Walter Benjamin, dessen amour fou auf Capri mit einer lettischen Anarchistin ihn selber zum Revolutionär macht. Der Genius und Milliardärssohn Wittgenstein der, während er in Cambridge als Gott der Philosophie verehrt wird, in der oberösterreichischen Provinz vollkommen verarmt Grundschüler unterrichtet. Und schließlich Ernst Cassirer, der Jahre vor seiner Emigration in den bürgerlichen Vierteln Hamburgs am eigenen Leib den aufsteigenden Antisemitismus erfährt.
In den Lebenswegen und dem revolutionären Denken dieser vier Ausnahmephilosophen sieht Wolfram Eilenberger den Ursprung unserer heutigen Welt begründet. Dank der großen Erzählkunst des Autors ist uns der Rückblick auf die Zwanziger Jahre zugleich Inspiration und Mahnung, aber in allererster Linie ein mitreißendes Lesevergnügen.
Lyrik & Musik im Kunstverein. Mit Kinga Tóth, Özlem Özgül Dündar und Tommy Neuwirth
Kinga Tóths Lesungen, die sich häufig in Performancetheater verwandeln, sind wegen ihrer Intensität ein unvergessliches Erlebnis! In ihren Gedichten ist Sprache die wahre Bauherrin der Welt. Sprache, die ihre Bausteine überall aufsammelt und zu einem Mensch-Maschine-Artefakt zusammenbaut. Ihr neuer Band „Party“ vereint Gedichte und Zeichnungen. Kinga Tóth war 2016 Stadtschreiberin in Jena und lebt derzeit in Graz.
In Özlem Özgül Dündars Gedichtband „gedanken zerren“ rast das Ich durch die Zeilen und prallt auf Grenzen der Sprache, des Körpers, des Dus. Kommunikation scheitert, menschliche Beziehungen entgleiten. Kein Miteinander scheint zu existieren, das von Dauer ist. 2018 wurde Özlem Özgül Dündar zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, wo sie mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.
Tommy Neuwirth gibt seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen «Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Er wird den Abend mit Sounds begleiten.
Lyrik & Musik im Kunstverein
Mit Kinga Tóth, Özlem Özgül Dündar und Tommy Neuwirth
Kinga Tóths Lesungen, die sich häufig in Performancetheater verwandeln, sind wegen ihrer Intensität ein unvergessliches Erlebnis! In ihren Gedichten ist Sprache die wahre Bauherrin der Welt. Sprache, die ihre Bausteine überall aufsammelt und zu einem Mensch-Maschine-Artefakt zusammenbaut. Ihr neuer Band „Party“ vereint Gedichte und Zeichnungen. Kinga Tóth war 2016 Stadtschreiberin in Jena und lebt derzeit in Graz.
In Özlem Özgül Dündars Gedichtband „gedanken zerren“ rast das Ich durch die Zeilen und prallt auf Grenzen der Sprache, des Körpers, des Dus. Kommunikation scheitert, menschliche Beziehungen entgleiten. Kein Miteinander scheint zu existieren, das von Dauer ist. 2018 wurde Özlem Özgül Dündar zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, wo sie mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.
Tommy Neuwirth gibt seit 2013 performative Konzerte unter dem Namen «Das weltweite Netzwerk für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Er wird den Abend mit Sounds begleiten.
In der Veranstaltungsreihe »Gemeinde am Abend« stellt Dietlind Steinhöfel den Dichter, Diplomaten, Pädagogen und Schriftsteller Johannes Falk vor.
Walter Kaufmann liest in der Stadt-und Kreisbibliothek Zella Mehlis aus »Gibt es dich noch Enrico Spoon? Über Menschen und Orte weltweit«.
Moderation: Landolf Scherzer
Neun Jahrzehnte auf drei Kontinenten – Mit seinen 95 Jahren ist Walter Kaufmann ein echter Zeuge des Jahrhunderts: Als jüdisches Kind knapp dem NS-Mord entronnen, wurde er in Australien zum Schriftsteller, heute umfasst sein Werk mehr als 40 Bücher.
Von den rund 40 Romanen, Reise-Reportage und Portrait- Büchern sein heute nur die zwei letzten genannt, weil auch sie belegen: 95 Jahre alt aber noch kein bisschen vergesslich, kein bisschen entmutigt sondern „jugendlich“ produktiv und kreativ ist Walter Kaufmann noch immer. Erst vor einem Jahr erschienen in seinem Buch in „Die meine Wege kreuzen“ Portraits von 70 Menschen an die er sich noch heute sehr konkret erinnert. Und nur 12 Monate später veröffentlichte Walter Kaufmann das großartige Erinnerungsbuch „Gibt es dich noch Enrico Spoon?
Über Menschen und Orte weltweit in diesem Buch sozusagen ein selbstgemachtes Geburtstagsgeschenk beschreibt weiter Kaufmann 120 Menschen denen er in 9 Jahrzehnten auf drei Kontinenten begegnet ist.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
He, du Glückliche! 29 Lebensgeschichten – Lesung mit Monika Stenzel & Ulrike Jackwerth
Lesung und Gespräch mit Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth Fast vierzig Jahre nach dem bahnbrechenden Interview-Buch »Guten Morgen, du Schöne« von Maxie Wander befragten die Autorinnen Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth ostdeutsche Großmütter, Töchter und Enkelinnen, wie sie heute ihr Leben meistern, was sie glücklich macht, was Heimat für sie bedeutet. Wie haben sie die umwälzenden gesellschaftlichen Veränderungen nach 1989 erlebt, wie sich in der »westlichen Realität« zurechtgefunden? Und was bedeuten die gesellschaftlichen und biografischen Umbrüche für die nachfolgende Generation? In spannenden, unterhaltsamen und oftmals berührenden Porträts werden die Frauen und ihre Geschichten vorgestellt, kann man Anteil nehmen an ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Monika Stenzel, geboren in Halle (Saale). Abschluss an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. 1981 stellte sie einen Antrag auf Ausreise und verließ 1984 mit ihrer Familie die DDR. Seitdem lebt sie in Berlin und arbeitete als freie Schauspielerin an verschiedenen Theatern der Republik. 2012 begann sie zu schreiben. »He, du Glückliche!« ist ihre erste Veröffentlichung. Ulrike Jackwerth, geboren in Wiener Neustadt/Österreich. Schauspielstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst »Mozarteum « in Salzburg. Seit 1984 lebt sie in Berlin, arbeitet als Schauspielerin und Regisseurin an zahlreichen Theatern im deutschsprachigen Raum und seit 2014 auch als Dozentin und Coach für Schauspiel. 1987 begegneten sich Ulrike Jackwerth und Monika Stenzel bei einer gemeinsamen Produktion und arbeiteten seitdem mehrfach erfolgreich zusammen.
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«.
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballstars der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Als Juniorennationalspieler verscherzt er es sich durch Sturheit und jugendlichen Leichtsinn mit den Genossen und schält während des Militärdienstes in der Kaserne Kartoffeln – und schafft doch das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Was Lindemann aus sechzig Jahren Fußballleben zu berichten hat, gewährt seltene Einblicke in die Seele dieses Sports und seiner Protagonisten: der Besessenen und der Besonnenen, der Geldgeber und der Geldausgeber. Von ihnen und von der großen Liebe zum Fußball erzählt Lindemann uneitel und mit trockenem Humor, aufgeschrieben von Frank Willmann.
Lesung mit Musik: Andrea Stenzel „Mich zu bescheiden war nie meine Sache“ – Frauengeschichten.
Alte Mythen neu erzählt: Die Göttinger Autorin liest ihre Fassung der Geschichte des Odysseus
aus der Perspektive der Frauen, die ihm begegnet sind, sowie die Geschichte von Lilith,
Adams erster Frau, der das Paradies zu eng ist.
Musikalisch umrahmt wird die Lesung von Ditmar Wiederhold (Fagott) und Anne Sabin (Cello).
Für ihr Gedicht „Brachland“ erhielt Stenzel 2013 den Silberbergpreis, für ihre Erzählung
„Drachentöter“ den Literaturpreis Nordost im Jahr 2014. Zwei Jahre später bekam sie den
dritten Preis des Bonner Dichtungsrings und war nominiert für den Dresdner Lyrikpreis.
„Milans Welt“ eine Lesung mit Live-Illustration
mit dem Kinderbuchautor Hubert Schirneck und der Illustratorin Ina Hattenhauer.
Gruppen bitte voranmelden.
RHINLAND.FONTANE
Bernhard Sallmann arbeitet an einem vierteiligen Filmprojekt in Auseinandersetzung mit Theodor Fontanes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfassten Reisereportagen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Nach dem bereits fertiggestellten Film »Oderland. Fontane« liegt nun als zweiter Teil RHINLAND.FONTANE vor. Sein Interesse ist einerseits ein historisches, das sich in der genauen Rezitation der aus Fontanes Buch „Die Grafschaft Ruppin“ ausgewählten Stellen abzeichnet: Arbeitsverhältnisse von Torfstechern, preußischer Militarismus, kapitalistisches Spekulantentum, Selbstreflexionen des Autors oder die einschneidende Erfahrung des 30jährigen Krieges. Andererseits ist Sallmanns Konzept einer strengen Orts- und Landschaftsregistratur in langen statischen Einstellungen mit Originalton der Gegenwart verpflichtet. Der Film verzichtet gänzlich auf Bildarchivmaterial und setzt keine eigene Erzählung hinzu. Fontane wurde im Dezember 1819 in Neuruppin geboren.
D 2017, 67 min, R: Bernhard Sallmann
He, du Glückliche! 29 Lebensgeschichten – Lesung mit Monika Stenzel & Ulrike Jackwerth
Lesung und Gespräch mit Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth Fast vierzig Jahre nach dem bahnbrechenden Interview-Buch »Guten Morgen, du Schöne« von Maxie Wander befragten die Autorinnen Monika Stenzel und Ulrike Jackwerth ostdeutsche Großmütter, Töchter und Enkelinnen, wie sie heute ihr Leben meistern, was sie glücklich macht, was Heimat für sie bedeutet. Wie haben sie die umwälzenden gesellschaftlichen Veränderungen nach 1989 erlebt, wie sich in der »westlichen Realität« zurechtgefunden? Und was bedeuten die gesellschaftlichen und biografischen Umbrüche für die nachfolgende Generation? In spannenden, unterhaltsamen und oftmals berührenden Porträts werden die Frauen und ihre Geschichten vorgestellt, kann man Anteil nehmen an ihren Erfahrungen und Erlebnissen. Monika Stenzel, geboren in Halle (Saale). Abschluss an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. 1981 stellte sie einen Antrag auf Ausreise und verließ 1984 mit ihrer Familie die DDR. Seitdem lebt sie in Berlin und arbeitete als freie Schauspielerin an verschiedenen Theatern der Republik. 2012 begann sie zu schreiben. »He, du Glückliche!« ist ihre erste Veröffentlichung. Ulrike Jackwerth, geboren in Wiener Neustadt/Österreich. Schauspielstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst »Mozarteum « in Salzburg. Seit 1984 lebt sie in Berlin, arbeitet als Schauspielerin und Regisseurin an zahlreichen Theatern im deutschsprachigen Raum und seit 2014 auch als Dozentin und Coach für Schauspiel. 1987 begegneten sich Ulrike Jackwerth und Monika Stenzel bei einer gemeinsamen Produktion und arbeiteten seitdem mehrfach erfolgreich zusammen.
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«.
Lesung mit Regina Scheer: „Gott wohnt im Wedding“
Moderation: Dietlind Steinhöfel
Ein Haus. Ein Jahrhundert. So viele Lebensgeschichten. Alle sind sie untereinander und schicksalhaft mit dem ehemals roten Wedding verbunden, diesem ärmlichen Stadtteil in Berlin. Mit dem heruntergekommenen Haus dort in der Utrechter Straße. Leo, der nach 70 Jahren aus Israel nach Deutschland zurückkehrt, obwohl er das eigentlich nie wollte. Seine Enkelin Nira, die Amir liebt, der in Berlin einen Falafel- Imbiss eröffnet hat. Laila, die gar nicht weiß, dass ihre Sinti-Familie hier einst gewohnt hat. Und schließlich die alte Gertrud, die Leo und seinen Freund Manfred 1944 in ihrem Versteck auf dem Dachboden entdeckt, aber nicht verraten hat. Regina Scheer, die großartige Erzählerin deutscher Geschichte, hat die Leben ihrer Protagonisten zu einem literarischen Epos verwoben voller Wahrhaftigkeit und menschlicher Wärme.
Mehr und mehr geben Nationalisten aller Couleurs in Europa den Ton an. Ist die europäische Idee am Ende? Nein, sagt eine Gruppe von Dichterinnen und Dichtern aus ganz Europa. »Das Europäische Grundgesetz in Versen« heißt ihr mitreißendes Manifest für ein liberales und gerechtes Europa. Ein Bekenntnis zu den Menschen in Europa und zu ihren unveräußerlichen Rechten. Zu ihrem Recht auf Wohnung und Arbeit, auf Frieden und Lebensgenuss. »Wir, Volk von Europa, Herrscher von eigenen Gnaden!« Eine flammende und mit Witz gewürzte Poetry-Performance. Nach Auftritten mit dem Thüringer Literaturrat in Erfurt, Brüssel und Berlin nun in Luxembourg.
Mit Daniela Danz, Guy Helminger, Geert van Istendael, Manza, Christoph Schmitz-Scholemann, Jens Kirsten.
Sprachen: Deutsch, Französisch, Galizisch, Spanisch, Englisch, Niederländisch, Englisch, Polnisch.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts »Literaturland Thüringen unterwegs« des Thüringer Literaturrates e.V. mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei.
In Zusammenarbeit mit dem Brüsseler Dichterkollektiv, dem Institut Pierre Werner und Le Bureau au Luxembourg du Parlement Européen.
Neun Jahrzehnte auf drei Kontinenten – Mit seinen 95 Jahren ist Walter Kaufmann ein echter Zeuge des Jahrhunderts: Als jüdisches Kind knapp dem NS-Mord entronnen, wurde er in Australien zum Schriftsteller, heute umfasst sein Werk mehr als 40 Bücher.
Von den rund 40 Romanen, Reise-Reportage und Portrait- Büchern sein heute nur die zwei letzten genannt, weil auch sie belegen: 95 Jahre alt aber noch kein bisschen vergesslich, kein bisschen entmutigt sondern „jugendlich“ produktiv und kreativ ist Walter Kaufmann noch immer. Erst vor einem Jahr erschienen in seinem Buch in „Die meine Wege kreuzen“ Portraits von 70 Menschen an die er sich noch heute sehr konkret erinnert. Und nur 12 Monate später veröffentlichte Walter Kaufmann das großartige Erinnerungsbuch „Gibt es dich noch Enrico Spoon?
Über Menschen und Orte weltweit in diesem Buch sozusagen ein selbstgemachtes Geburtstagsgeschenk beschreibt weiter Kaufmann 120 Menschen denen er in 9 Jahrzehnten auf drei Kontinenten begegnet ist.
Moderation Dr. Martin Straub
Eine gemeinsame Veranstaltung des FBK für Thüringen e.V., Lesezeichen e.V., Literarische Gesellschaft Thüringen e.V., Thüringer Literaturrat e.V.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Wlada Kolosowa: Fliegende Hunde
Sololesung der Gewinnerin des „Debütantensalons“ der Herbstlese 2018: Oksana und Lena wachsen in einem tristen Vorort von St. Petersburg auf. Sie teilen alles: Träume, Sorgen, erste Berührungen – Nächte, die es nicht geben darf. Um ihnen zu entkommen, zieht Lena zum Modeln nach China. Oksana taucht immer tiefer in eine Online-Community ab, in der Magersüchtige Rezepte aus der Zeit der Blockade Leningrads austauschen. Ein Roman über zwei junge Frauen, die ihr Glück und sich selbst suchen.
Eine Veranstaltungsreihe für interessierte Schreibende und neugierige Leser
Unter dem Titel »Traumberuf: Schriftsteller?« veranstalten der Thüringer Schriftstellerverband und Lese-Zeichen e.V. gemeinsam mit dem Kultur: Haus Dacheröden eine Folge von Gesprächsrunden zu Themen rund um Bücher, vor allem zum Schreiben und Veröffentlichen. Einmal im Monat werden unter der Gesprächsleitung von Ingrid Annel und Olaf Trunschke, passend zum jeweiligen Thema, Gäste von ihrer Arbeit am Schreibtisch und den Erfahrungen im Literaturbetrieb berichten. In einer Kurzlesung stellen die eingeladenen Autoren anschließend einige Werke frisch vom Schreibtisch vor.
Diesmal zu Gast ist die Kulturjournalistin Romy Gehrke: »Wie Bücher laufen lernen – Schreiben für Film und Fernsehen«
Romy Gehrke (geb.1967) lebt seit 2008 in Thüringen und arbeitet als freie Fernsehredakteurin für die öffentlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten.
Ihren beruflichen Weg begann sie als Souffleuse und Regieassistentin, um nach dem Schauspiel-Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main selbst einige Jahre auf staatlichen Bühnen zu stehen.
Doch Spielen reicht manchmal nicht. Im Jahr 2000 Absprung, noch einmal in die Hörsäle der Humboldt-Universität Berlin für ein Studium der Kulturwissenschaften.
Als Kulturredakteurin beginnt ihre Berufslaufbahn beim MDR-Rundfunk. Über die Jahre versucht sie, der Literatur mehr Sendezeit und Aufmerksamkeit im Fernsehen zu verschaffen. Die Kombination aus Schauspielerblick und Kulturwissenschaftlerin ermöglicht es ihr, unkonventionelle und spielerische Fernsehbeiträge zu produzieren.
Wie diese manchmal unter den abstrusesten Bedingungen entstehen und wie man in wenigen Minuten einen ganzen Roman im Fernsehen vorstellen kann, davon erzählt sie an diesem Abend.
Anne Hahn und Frank Willmann stellen die erweiterte Neuauflage des von ihnen herausgegebenen Buches »Satan, kannst du mir noch mal verzeihen. Otze Ehrlich, Schleimkeim und der ganze Rest« vor.
Schleimkeim war die einflussreichste Punkband der DDR. Die Biografie ihres Sängers Dieter »Otze« Ehrlich liest sich abenteuerlicher als jeder Roman. Sie spiegelt die ganze innere Zerrissenheit eines unangepassten Charakters in einem autoritären Staat wider. 1980 gründete Otze zusammen mit seinem Bruder Klaus in Erfurt die Punkband Schleimkeim. Es kam zu wenigen, aber legendären Auftritten, begleitet von Skandalen und Gefängnisaufenthalten. Nachdem Otze 1998 seinen Vater mit einer Axt erschlagen hatte, wurde er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo er 2005 unter ungeklärten Umständen ums Leben kam.
Frank Willmann und Anne Hahn haben Dutzende von Zeitzeugen interviewt, Bandmitglieder, Freunde, Musikerkollegen, Pfarrer, Sozialarbeiter. Sie zeichnen ein vielschichtiges und ungeschöntes Bild dieses außergewöhnlichen Musikers und Menschen und liefern somit auch ein Stück DDR-Geschichte von innen. Dabei erfährt man viel über die oppositionelle Szene der DDR, den von Repressionen geprägten Alltag und die Versuche der Kirche, der Gegenkultur einen Raum zu geben. Die Punk- und Underground- Bewegung der DDR wird anhand dieser ebenso aufregenden wie zum Teil katastrophalen Lebensgeschichte greifbar.
»Mehr ein Weltteil als eine Stadt« – Berliner Klassik um 1800 und ihre Protagonisten – Vortrag von Dr. Marie Haller-Nevermann.
Jazz meets Lyrik oder Nachtfarben meets Poetry mit Nancy Hünger, Felix Römer und Levin Simmet
Die fünf Klang(raum)ästheten um Mastermind Martin Bosch lassen auf ihrem zweiten Album AIRA – tief in den Raum blicken. Flackernde Fixsterne, raumübergreifende Mondseereflektionen und flirrende Kometen tragen unser irdisches Ohr durch Traum und Zeit. AIRA – von Nachtfarben, das ist pulsierende Musik unserer Zeit, die weit über den Jazz hinausgeht. Alles klingt und schwingt gegen die irdische Geometrie und während nur eines Augenaufschlags entsteht und vergeht ein mikroskopisch zirkelnder Kosmos. Am Abend des 29. März 2019 trifft dieses Klangerlebnis der modernen Jazzmusik auf die Kraft der Wortmalerei von drei deutschen Autoren. Aus Berlin ist Felix Römer zu Gast, der als einer der Pioniere der deutschen Poetry-Slam Szene gilt und neben zahlreichen literarischen Veröffentlichungen auch Texter für bekannte Künstler wie AnnenMayKantereit ist. Außerdem wird uns Nancy Hünger, mehrfache Stipendiatin verschiedener Institutionen, mit ihrer einzigartigen bildhaften Sprache verzaubern. Als dritter Autor wird der jetzige Philosophie-Student Levin Simmet aus Weimar auftreten. 2018 gewann der erst 20-Jährige die U20 Poetry- Meisterschaft Thüringens und tourte im letzten Jahr mit seinen Texten durch Deutschland und die Schweiz.
Landolf Scherzer im Gespräch mit Walter Kaufmann: Gibt es dich noch – Enrico Spoon?
Der Jude Walter Kaufmann konnte als Jugendlicher mit einem Kindertransport 1939 nach England fliehen, wurde als „feindlicher Ausländer“ interniert und nach Australien verschifft. 1957 übersiedelte er von dort in die DDR, behielt jedoch die australische Staatsbürgerschaft. Der heute 95Jährige spricht mit Landolf Scherzer über sein bewegtes Leben und stellt sein aktuelles Buch vor: Berührende Geschichten von Menschen, denen der Autor in den vergangenen neun Jahrzehnten begegnet ist und die er nicht vergessen hat.
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballstars der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Als Juniorennationalspieler verscherzt er es sich durch Sturheit und jugendlichen Leichtsinn mit den Genossen und schält während des Militärdienstes in der Kaserne Kartoffeln – und schafft doch das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Was Lindemann aus sechzig Jahren Fußballleben zu berichten hat, gewährt seltene Einblicke in die Seele dieses Sports und seiner Protagonisten: der Besessenen und der Besonnenen, der Geldgeber und der Geldausgeber. Von ihnen und von der großen Liebe zum Fußball erzählt Lindemann uneitel und mit trockenem Humor, aufgeschrieben von Frank Willmann.
Was mich bewegt – Kreatives Schreiben am 30. März 2019
Die IG Metall, Pina Bausch, Parship sind die ersten Google-Einträge auf die Suchanfrage »Was mich bewegt«. Nichts davon bewegt mich wirklich, aber die Frühlingssonne, der Tod eines guten Freundes, die Liebe stoßen mich an. Wer sich bewegt, braucht Muskeln und Energie. Muskeln kann man trainieren. Kann man seine Muskeln stärken gegen Dummheit und Ungerechtigkeit?
Bewegung heißt, Komfortzonen zu verlassen. Manchmal genügt ein kleiner Stups, um eine Lawine loszutreten. Manchmal muss man hartnäckig bleiben, immer wieder, jeden Freitag zum Beispiel. Muss man sich immer bewegen oder ist es besser, auch mal stillzuhalten? Bewegung, ein großes Thema mit vielen Aspekten, das zum Frühling passt und zu unserer Zeit. Ich freu mich drauf.
Anke Engelmann (Büro für angewandte Poesie).
Menschen, Tiere und Gedichte – Texte, die sich dem Thema ZIRKUS widmen, werden von Mitgliedern des Jungen Zirkus Zappelini, Nordhausen, präsentiert. Also dann: Hereinspaziert in die literarische Manege!
EX LIBRIS: DIE PUBLIC LIBRARY VON NEW YORK
Mit über 51 Millionen Medien ist die New York Public Library eine der größten Bibliotheken der Welt. Doch das 1911 eröffnete Haus ist mehr als ein altehrwürdiges Archiv des Wissens, Sammelns und Bewahrens von Informationen – im Zuge der digitalen Revolution erfindet sich die Bibliothek neu als ein vielschichtiger und lebendiger Ort des gemeinsamen Lernens. Dokumentarfilm-Legende Frederick Wiseman ist mit seiner Kamera tief in den Kosmos der New York Public Library eingedrungen und hat einen Ort entdeckt, an dem Demokratie gelebt wird. Hier, zwischen Bücherstapeln und Monitoren, kann jeder sein Recht auf Bildung wahrnehmen und sich mit anderen austauschen. Die Kraft der Gedanken ist der Anfang einer besseren Welt.
USA 2017, 197 min, FSK o. A., R: Frederick Wiseman
HC Schmidt Urgestein ostdeutscher Musikerszene. Sänger Sprecher, Musiker Schauspieler. Er agierte unter anderem bei Generator, Elektra, Zwei Wege und Gualaceo und vielen anderen Projekten. Seine neues Interesse ist die Produktion von Hörbüchern sowie szenisch musikalische Lesungen und diverse Moderationen auf seine persönlich unverwechselbare Art. Unermüdlich zieht HC Schmidt seit über 45 Jahren seinen Karren, nun beladen mit szenisch-musikalischen Lesungen von Bukowski bis Villon und Interpretationen von Cohen bis Waits, über knarrende Bühnendielen. Der 1952 gebürtige Dresdner ist mit seinem Programmen authentisch bis ins Mark: kein anderer vermag so wie er die Zerrissenheit und die Leidenschaft für das Leben, vorbei an gescheiterten Beziehungen und geleerten Flaschen, zu verkörpern. HC Schmidt ist von einer Art, die vom Aussterben bedroht und der Unsterblichkeit ganz nah ist (© Volker Wolfram)
Poetry Slam # 42
Die Antwort auf alle Fragen – 42 oder doch … Poetry Slam?
Es treten immer noch bekannte und unbekannte Poeten und Newcomer auf die Bühne des mon ami und stellen sich dem Publikum. Feinfühlige Verse treffen immer noch auf prickelnde Prosa, treffen auf das beste Publikum Weimars und der Umgebung in der stimmungsvollen Atmosphäre des mon ami. Ihr entscheidet immer noch mit eurem Applaus, wer in die nächste Runde zieht und bestimmt somit euren Abend selbst. Wollt ihr ihn lustig, performativ, nachdenklich, lyrisch, prosaisch oder gerappt – ihr habt es immer noch in der Hand.
Veranstalter: mon ami Weimar
Antje Wagner zu Gast in der Stadtbücherei Suhl
Das dritte Jugendbuch »Vakuum« der Autorin Antje Wagner behandelt ein Thema, über das sie schon immer mal schreiben wollte: Das Ende der Welt.
Tamara sitzt im Zug nach Mannheim: Sie soll endlich mehr über ihre leibliche Mutter erfahren. Kurz dämmert sie ein und als sie die Augen wieder öffnet, steht der Zug und alle anderen Passagiere sind weg. Alissa war auf der kleinen Insel nur kurz eingenickt, aber als sie aufwacht, ist alles anders. Ihre Freunde sind spurlos verschwunden, die Vögel zwitschern nicht mehr. Und als sie 110 wählt, ist die Leitung tot.
Tamara. Alissa. Leon. Hannes. Kora. Sie alle haben einen dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit und erleben nun, was es heißt, allein zu sein. Denn am 17. August um 15.07 Uhr passiert das Undenkbare: Die Zeit bleibt stehen, und alle Menschen um sie herum sind plötzlich verschwunden. In diesem beängstigenden Vakuum finden die fünf Jugendlichen nach und nach heraus, dass sie auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden sind …
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Können philosophische Schriften für uns, in unserem Alltag heute fruchtbar sein? Haben solche Texte etwas mit mir zu tun? Die Lektüre kleiner Texte großer Philosophen soll zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anregen.
Die philosophische Praktikerin Dietlinde Schmalfuß-Plicht leitet diese Zusammenkünfte und bei ihr können sich alle Interessenten bis eine Woche vor dem Termin anmelden: info@philosophie-milan.de.
Weimar 1919. Der lange Weg zur Demokratie
Jörg Sobiella im Gespräch mit Prof. Benjamin-Immanuel Hoff
Ein verlorener Krieg, eine Revolution, ein hungerndes Volk – und ein Parlament, das den Weg in eine demokratische Republik ebnete. Doch wieso kam die verfassunggebende Nationalversammlung in das kleine Weimar und tagte nicht in Berlin? Wie lernten die neuen Politikerinnen und Politiker – allesamt „kleine Leute“ – das Handwerk des Regierens? Was gelang, was misslang ihnen bei Lösung der ungeheuren Probleme? Wer waren die Abgeordneten, mit welchen Hoffnungen kamen sie, mit welchen Enttäuschungen verließen sie Weimar? Jörg Sobiella erzählt vor dem Hintergrund der extremen politischen Wechselfälle anhand unbekannter Geschichten aus Zeitungen, Memoiren und Tagebüchern die Geschichte der zeitweiligen „Hauptstadt“ Weimar im parlamentarischen Ausnahmezustand. Es entsteht ein faszinierendes Panorama vom Gründungsparlament der Weimarer Republik, der Stadt, die der Republik den Namen gab, und dem Land, das auf eine bessere Zukunft hoffte.
Sebastian ist krank – Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne
Wir sind Slam-Poeten, Storyteller, Lyriker, Prosaisten und Ex-Grundschüler.
Wir sind mehrfach mit Preisen und Titeln überschüttete Literaten, die sich an schlechten Wortspielen versuchen. Wir entfesseln mal tosenden Applaus, mal zum Zerreißen gespannte Stille und sind dabei stets mindestens so mittel. Wir sind Jenas junge, beste und einzige monatliche Lesebühne. Wir sind Sebastian ist krank.
Wir? Das sind: Die sagenumwogenen Linn Dittner und Flemming Witt, der legendenumrankte Steve Kußin und der fabelhafte Friedrich Herrmann. Und natürlich Sebastian (Sebastian ist krank). Mit dabei sind wieder Gäste.
Schattengesicht – Lesung mit Antje Wagner
So harmlos sie auch wirken – irgendetwas stimmt mit Milana und Polly nicht. Etwas Ungreifbares, Rätselhaftes umgibt sie. Warum schrecken die Menschen vor Pollys Stimme zurück? Weshalb ist der Tod ihr ständiger Begleiter? Sicher ist nur, die beiden fliehen vor einem unaussprechlichen Geheimnis.
Ausgezeichnet als „Buch des Monats“ bei Exlibris (ö1 vom ORF). Das dramaturgisch Interessante an diesem Buch ist, dass es »rückwärts« erzählt wird. Es beginnt mit der letzten Szene und endet am Anfang, wo das Geheimnis verborgen ist.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Wie ein kopfloses Skelett seinen Schädel wiederfand – Lesung mit Frank Kreisler
Für Kinder ab 10 Jahre.
Gruppen bitte anmelden.
Unland – Lesung mit Antje Wagner
Die elternlose Franka muss von Berlin in ein betreutes Wohnprojekt in ein Elbdorf mitten in Sachsen-Anhalt ziehen. Alles scheint friedlich, doch dann entdeckt das Mädchen mit einem Elektrozaun gesicherte Ruinen am Waldrand und stößt auf ein unheimliches Geheimnis…
Ausgezeichnet mit dem »ver.di-Literaturpreis«, gilt als eins der „7 besten Bücher für junge Leser“ (Deutschlandradio und Focus), war »Jugendbuchfavorit« der Stiftung Lesen (Empfehlung als Schullektüre), bekam das White-Ravens-Prädikat der Internationalen Jugendbibliothek und andere Auszeichnungen mehr.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
»100 Jahre Bauhaus Weimar – Hochschule des Erfindens« – Vortrag von Michael Siebenbrodt.
Kristall. Eine Reise in die Drogenwelt des 21. Jahrhunderts – Lesung mit Alexander Wendt.
Lutz Lindemann gehört zu den bekanntesten Fußballstars der DDR, er spielte für die Nationalmannschaft und für den FC Carl Zeiss Jena im Europapokal. Als Juniorennationalspieler verscherzt er es sich durch Sturheit und jugendlichen Leichtsinn mit den Genossen und schält während des Militärdienstes in der Kaserne Kartoffeln – und schafft doch das scheinbar Unmögliche: die Rückkehr in die DDR-Oberliga und in den internationalen Fußball. Was Linde-mann aus sechzig Jahren Fußballleben zu berichten hat, gewährt seltene Einblicke in die Seele dieses Sports und seiner Protagonisten: der Besessenen und der Besonnenen, der Geldgeber und der Geldausgeber. Von ihnen und von der großen Liebe zum Fußball erzählt Lindemann uneitel und mit trockenem Humor, aufgeschrieben von Frank Willmann. Frank Willmann, geboren 1963 in Weimar. 1984 Ausreise nach Westberlin. Schriftsteller, Publizist. Coach der Autorennationalmannschaft. Zuletzt erschienen: „Mauerkrieger“ (2013) und „Kassiber aus der Gummizelle – Geschichten vom Fußball“ (2015). Herausgeber der Reihe „Fußballfibel – Bibliothek des Deutschen Fußballs“. Frank Willmann lebt in Berlin. Eine Kooperationsveranstaltung der Greizer Bibliothek und der Landeszentrale für politische Bildung.
Stephan Orth: Couchsurfing in China
Wie ticken die Menschen in China? Drei Monate lang erkundet Couchsurfer Stephan Orth das Reich der Mitte: vom Spielerparadies Macao im Süden bis nach Dandong an der Grenze zu Nordkorea, von Shanghai bis in die Krisenprovinz Xinjiang. Er besucht Hightech-Metropolen, die mit totaler Überwachung experimentieren, und abgeschiedene Dörfer, in denen fürs Willkommensessen der Hund geschlachtet wird. Er ist Gast in einer Live-Fernsehshow und tritt fast einer verbotenen Sekte bei. Orths Buch bietet uns Einblicke hinter die Kulissen der neuen Supermacht.
Irene Moessinger & Band: Berlin liegt am Meer
Man kennt sie insbesondere als Gründerin des legendären Tempodrom: In den 80er Jahren investierte sie eine unverhoffte Erbschaft in ein Zirkuszelt, stellte es in die Sandwüste am Potsdamer Platz und machte daraus die Traumfabrik Tempodrom. Doch Irene Moessinger erzählt in „Berlin liegt am Meer“ nicht nur von diesem Lebensprojekt, sie nimmt ihre Leser mit auf einen Streifzug durch eine abenteuerliche Biografie, die zeigt, dass gerade die unvorhersehbaren Veränderungen oft den Zauber des Daseins ausmachen. Die Autorin erzählt von ihrer Kindheit, in der es sie mit ihrer wagemutigen Mutter mitten in den 50ern an die Küste Andalusiens verschlug, in eine Welt mit Nonnen, Toreros und (Lebens)Künstlern. Sie erzählt von dem abrupten Ende dieser Kindheit im strengen Internat Salem. Und von ihrem späteren Aufbruch ins Westberlin der 70er Jahre. Von ihrer Parallelexistenz als Krankenschwester auf der Intensivstation und als Hausbesetzerin im Rauch-Haus. Und natürlich, wie sie zu dem wildbunten Zirkuszelt kam, das zu einer der Keimzellen der „Berliner Kultur“ wurde, für Helmut Kohl allerdings viel zu nah am Kanzleramt stand. Und von der Tempodrom-Affäre, die Berlin erschütterte, und sie zu neuen Ufern aufbrechen ließ. Die Musiker, die über das Meer in die große Stadt gefolgt sind: Claudia Fierke (Gitarre und Gesang), Steffen Nitzel (Gesang und snare drum) und Sabine Erkelentz (Trompete).
Hyde – Lesung mit Antje Wagner
Antje Wagner, Schriftstellerin aus Hildesheim, stellt „Hyde“ vor, einen Roman, der im Februar 2019 auf Platz 2 auf der Phantastik-Bestenliste stand.
Seit sie denken kann, ist Hyde Katrinas Zuhause gewesen. Hier ist sie aufgewachsen, mit ihrer Schwester Zoe und ihrem Vater. Jetzt ist Hyde verschwunden – und Katrina auf sich allein gestellt. Von dem, was geschehen ist, weiß sie nur noch Bruchstücke. Als sie beginnt, ein verfallenes Haus zu renovieren, mit dem sie sich auf seltsame Weise verbunden fühlt, führt sie dies auf die Spur eines ungeheuren Geheimnisses. Ist sie überhaupt diejenige, die sie glaubt zu sein?
Atmosphärisch dicht, fesselnder Schreibstil, voller überraschender Wendungen, Spannung pur – ein typischer Antje-Wagner-Roman.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Geheimnisvoll Spannendes mit der Schriftstellerin Antje Wagner in der Stadtbibliothek Neustadt an der Orla
Antje Wagner, Schriftstellerin aus Hildesheim, stellt ihr zweites Jugendbuch „Schattengesicht“ vor.
So harmlos Milana und Polly auch wirken – irgendetwas stimmt nicht mit ihnen. Etwas Ungreifbares, Rätselhaftes umgibt sie. Warum schrecken die Menschen vor Pollys Stimme zurück? Weshalb ist der Tod ihr ständiger Begleiter? Sicher ist nur, die beiden fliehen vor einem unaussprechlichen Geheimnis.
Der mysteriöse Psychothriller „Schattengesicht“ ist beklemmend, düster, geheimnisvoll, eine gut konstruierte Spurensuche voller Spannung, dargelegt in einer außergewöhnlichen Schreibweise, mit erzählerisch absoluter Sogwirkung.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Kristall. Eine Reise in die Drogenwelt des 21. Jahrhunderts – Lesung mit Alexander Wendt.
Wolfgang Engler, Jana Hensel: „Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein“
Autorenlesung und Gespräch, Moderation: Maike Nedo
Wer sind diese Ostdeutschen?, fragt sich die Öffentlichkeit nicht zuletzt seit Pegida, NSU und den Wahlerfolgen der AfD. Antidemokraten, Fremdenfeinde, unverbesserliche Ostalgiker? Zwei herausragende Stimmen des Ostens stellen sich in diesem Streitgespräch jenseits von Vorurteilen und Klischees der Frage nach der ostdeutschen Erfahrung, die, so ihre These, „vielleicht am besten mit Heimatlosigkeit zu beschreiben ist, mit einem Unbehaustsein, das viele Facetten kennt. Das sich nicht jeden Tag übergroß vor einem aufstellt, aber das immer spürbar ist, nie weggeht.“ Ein unverzichtbarer Beitrag zur Geschichtsschreibung des Nachwendedeutschlands.
Fenster zur Freiheit. Die radix-blätter – Untergrundverlag und Druckerei der DDROpposition – Lesung mit Peter Wensierski.
Reihe »Das politische Buch im Gespräch«.
Ausstellungseröffnung SCHATZ.KAMMER.MUSEUM. Eine Mitmach-Ausstellung. Die Ausstellung ist bis zum 23. Juni zu sehen.
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