Die Affinität zwischen dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und Japan
Vortrag von Prof. Dr. Aeka Ishihara, Tokio.
Philipp Franz von Siebold (1796–1866), der wegen des Besitzes geheimer Karten der Spionage bezichtigt und 1830 aus Japan ausgewiesen worden war, publizierte 1836 das monumentale Werk Nippon. Obwohl die meisten seiner Karten erst nach 1851 veröffentlicht wurden, erschien bereits 1840 ein Karte vom Japanischen Reiche. In Weimar befinden sich sogar zwei Exemplare dieses seltenen Stücks. – Der Vortrag beschäftigt sich mit der Affinität des Großherzogtums zu Japan, welche sich von Großherzog Carl Alexander bis zu seinem Großvater Carl August zurückverfolgen lässt. Carl Alexander war nicht nur eng mit Siebolds ältestem Sohn Alexander befreundet, sondern bemüht, auch finanziell durch die Auslobung von Stipendien und auf diplomatischem Parkett, um den Austausch der Kulturen.
Vortrag von Prof. em. Dr. Hartmut Frentz, Professor für germanistische Sprach- und Literaturdidaktik der Universität Erfurt
Der in Kalteneber geborene Lorenz Kellner hat den deutschen Muttersprachunterricht revolutioniert. Seine Verdienste werden in einem Fachvortrag gewürdigt.
Gemeinsame Veranstaltung der städtischen Museen Heilbad Heiligenstadts in Kooperation mit der Lorenz-Kellner-Schule.
Goethe – der Konfuzius von Weimar. Zur Aktualität des Goetheschen Ostasien-Verständnisses
Vortrag von Dr. Manfred Osten, Bonn.
Die Fragen zu Entstehung, Entwicklung und Bruch der Verbindung zwischen Charlotte von Stein und Goethe können nur im engen Kontext mit dem Zeitgeschehen in Weimar beantwortet werden. Die Erwartungen und Forderungen der vormaligen Regentin Anna Amalia, des Herzogs Carl August und der Herzogin Luise an Goethe bestimmen viele Details der Verbindung. Goethe nicht nur als Dichter, sondern auch als Jurist und Diplomat, als gewissenhafter Beamter und autodidaktischer Naturforscher. Ein Ordnungsfreak, ungläubig, jedoch abergläubisch. Auch diese Vielfalt wird in seiner Verbindung zu Charlotte von Stein reflektiert. Und dann gibt es noch brisante Geheimnisse, deren Verrat das Herzogshaus erschüttern…
Das ganze Jahr über verzaubern professionelle Erzähler mit ihren Künsten große und kleine Zuhörer. Die Tradition des freien Erzählens und die damit verbundene Kultur des Zuhörens sind den Organisatoren Lese-Zeichen e.V. und Stadt Meiningen ebenso wichtig, wie das Märchen als traditionelles Bildungs- und Kulturgut.
Die Eröffnung des Thüringer Märchen- und Sagenfestes findet am »Tag des offenen Denkmals« auf Burg Ranis statt. Los geht es ab 15 Uhr. Die Eröffnung steht unter dem Thema »Entdecken, was uns verbindet«.
Die Märchenerzähler Andreas von Rothenbart und Hansi von Märchenborn werden erzählen. Der Schlagzeuger Markus Horn wird zu einer Geschichte trommeln und den Kinder sein Instrument näher bringen. Junge Nachwuchserzähler und Musiker erzählen die Geschichte des Notenbootes, geschrieben von Paula Sauer. Doch das ist noch nicht alles! Der Verein Burgfreunde der Burg Ranis ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Es wird ein Kinderritterlager geben, einen Batselstand, Kinderschminken und Versorgung mit Essen und Getränken.
»Bewegungen von großer Schönheit« – Wie Lady Hamilton Goethe, Herder und andere in Neapel faszinierte. Vortrag von Dr. Siegfried Seifert, Weimar.
»Tumult im feurigen Gemüte. Goethe und Nicolai im Wortgefecht« – Vortrag von Dr. Michael Knoche.
Goethes Commissionsrath Johann Karl Gottfried Wagner und die Erfolgsgeschichte seines Verlages (1799–1831) – Vortrag von Prof. Dr. Werner Greiling mit anschließender Diskussion.
Caroline Junot in Rudolstadt – Vortrag und Buchpräsentation von Jolin Diekmann
Das Wirken der ältesten Tochter Schillers, Caroline Junot, ist stark mit Rudolstadt, der Heimat ihrer Mutter verbunden. Von pädagogischer Begeisterung geleitet, lernte die finanziell unabhängige Frau in Stuttgart den Beruf der Erzieherin und gründete in Rudolstadt eine „Lehranstalt für bürgerliche Mädchen“, eine für die damalige Zeit vorbildhaft ausgestattete Schule. Neben der Pädagogik widmete sie ihr Leben der Wohltätigkeit und initiierte zum Beispiel den örtlichen Frauenverein, der sich für die Armenfürsorge einsetzte. Jolin Diekmann hat Caroline Junot eine Monografie in der Reihe der „Rudolstädter Schillerschriften“ gewidmet.
Der Mediziner Jörg Trenkner stellt den Sarah-Kirsch-Band »La Pagerie«, 1980 in der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart erschienen, vor und benennt und zeigt bisher Unbekanntes aus der Entstehungszeit des lyrischen Prosabandes, dem ein Aufenthalt der Dichterin in der französische Provence zu Grunde liegt, wo sie Logis in dem Schlösschen »La Pagerie«nahm.
»›Goethe, Johann Wolfgang von, Schriftsteller. Es haben sich seit seinem Ableben immer wieder Personen dadurch ateüllig gemacht, daß sie ihn nicht für den besten deutschen Dichter hielten, z.B.…‹ – Peter Hacks‹ Goethebild« – Vortrag anläßlich seines 90. Geburtstages (n.n.).
Reihe »HD+« ist das Literaturmuseum »Theodor Storm« in Heiligenstadt zu Gast im Haus Dacheröden
Viele wissen es nicht: Theodor Storm lebte fast acht Jahre in Thüringen. Er hat in Heiligenstadt Kinder großgezogen, einen Chor gegründet und noch heute lesenswerte Geschichten geschrieben. In vielen Briefen lobt er auch die hiesige Natur, die ihn zu manchen Texten anregte.
Das Literaturmuseum ist seit seiner Eröffnung 1988 Erinnerungsstätte für Leben und Werk des Dichters. Zugleich ist es kulturelles Zentrum für die Stadt und die Region. Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Konzerte u.v.m. stehen im Dienst der Vermittlung anspruchsvoller Literatur, Kunst und Musik von der Storm-Zeit bis heute.
Der bilderreiche Vortrag des neuen Museumsdirektors, Dr. Gideon Haut, geht ein auf Storms Privat- und Liebesleben in Heiligenstadt und die Arbeit des Literaturmuseums.
In der Reihe »HD+« ist die Dichterstätte ›Sarah Kirsch‹ Limlingerode zu Gast im Haus Dacheröden
Sarah Kirsch, eine der bedeutendsten Stimmen der deutschsprachigen Lyrik des 20. Jahrhunderts, kam im April 1935 im Pfarrhaus von Limlingerode bei Nordhausen als Ingrid Hella Irmelinde Bernstein zur Welt und wurde in der benachbarten Kirche von ihrem Großvater getauft. Nach Kindheit und Jugend in Halberstadt und dem Studium der Biologie in Halle ließ sie sich Ende der sechziger Jahre zunächst in Ost-Berlin nieder. Als sie infolge ihres Protestes gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann jedoch aus der SED und dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen wurde, erhielt sie 1977 die Erlaubnis, gemeinsam mit ihrem inzwischen achtjährigen Sohn nach West-Berlin überzusiedeln. Seit 1983 lebten beide dann in der ehemaligen Schule von Tielenhemme in Schleswig-Holstein, um – zumindest, was ihre Person anging – dort »in Ruhe zu vertrotteln«, wie Sarah Kirsch es nannte.
Die Erinnerungen an ihrem Geburtsort aber haben die Dichterin auch im »hohen Norden« nicht losgelassen: Mitte der neunziger Jahre kehrte Sarah Kirsch erstmals wieder zu den Stätten ihrer frühen Kindheit zurück, und dieser Kontakt verstetigte sich, nachdem sich in Limlingerode eine Gruppe engagierter Bürger zusammengefunden hatte, die der Literatur und insbesondere dem Werk Sarah Kirschs im Ort eine Heimstätte geben und dafür das alte Pfarrhaus vor dem weiteren Verfall bewahren wollten. Und dieses Vorhaben gelang: Anfang des Jahres 1997 wurde zunächst Kirschs Geburtshaus offiziell unter Denkmalschutz gestellt. Knapp ein Jahr später – im März 1998 – gründete sich der Förderverein Dichterstätte Sarah Kirsch.
Mit ihrem Einverständnis, mit ihrer ideellen und auch materiellen Unterstützung trug die Dichterin dazu bei, die ehemalige Pfarre in Limlingerode auf dem Hügel des Dorfes im Südharz in ein Haus für die Lyrik zu verwandeln. Ein Museum zu ihren Lebzeiten oder auch nach ihrem Tod aber wollte Sarah Kirsch nicht – ein Kulturhaus sollte es sein!
Im Juni 1997 las Sarah Kirsch zum ersten Mal in der vollbesetzten Kirche von Limlingerode aus ihren Gedichten, und seit 1998 wird jedes Jahr im April aus Anlass ihres Geburtstages ein neues Sarah-Kirsch-Programm aus ihren Werken für Limlingerode zusammengestellt und im Pfarrhaus vorgetragen. Hinzu kommen alljährlich zahlreiche andere Aktivitäten zu Literatur und Kunst wie die zweitägigen »Limlingeröder Diskurse« am jeweils letzten Juliwochenende, die speziell Sarah Kirsch gewidmeten Ausstellungen mit Künstlern aus der Region und ganz Deutschland, Musikveranstaltungen, Vorträge und vieles mehr.
Im Oktober veranstaltet Lese-Zeichen erstmals das internationale Festival für Erzählkunst »Narrare« in Jena. In der ganzen Stadt werden eine Woche lang Veranstaltungen stattfinden. Erzählerinnen und Erzähler geben Geschichten weiter. Sie begegnen den Zuhörern ganz persönlich und schaffen mit dem Erzählen der verschiedensten Geschichten einen Raum, in welchem wir alle zuhause sein dürfen. Die Geschichten erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nach Liebe, Sinn und Glück. Sie sind zeitlos und universal. Mythen, Märchen, Sagen usw. sind seit jeher die Wegbereiter der Migration. Sie machen nicht Halt vor Ländergrenzen, sie überschreiten diese seit Jahrhunderten und schaffen sich im neuen Kulturraum immer wieder eine neue Identität.
»Goethes Abschied von Alteuropa: Gräber, Gärten und Erinnerungen« – Vortrag von Dr. Reinhard Laube (Weimar).
Vortrag von Malte Denkert: »„Wenn Du für die Jugend schreiben willst…“
– Theodor Storms Novellen als Schullektüre«
Ein modernes Storm-Bild im Deutschunterricht zu vermitteln kann über viele, auch eher unbekannte Text Storms geschehen. Denn auch abseits der berühmten Novelle „Der Schimmelreiter“ gibt es im Werk des Husumer Dichters einige Perlen zu entdecken, die sich (auch aufgrund ihrer Kürze) besonders gut für den Unterricht eignen. So zum Beispiel eröffnet Storms „Wenn die Äpfel reif sind“ den Schülerinnen und Schülern einen Blick auf ein heimliches nächtliches Treffen zwischen einem Mädchen und ihrem Freund, das allerdings eine überraschende und für das Paar recht unerfreuliche Wendung nimmt. Die Novelle bietet Möglichkeiten der kreativen Annäherung und zeigt Klassen der Mittelstufe, welche Schwierigkeiten junge Menschen damals überwinden mussten, um sich ohne Aufsicht alleine treffen zu können. Auch die Novelle „Bulemanns Haus“ kommt aufgrund der spannenden und gruseligen Handlung für viele Klassenstufen in Frage. Für die Oberstufe ist Storms Novelle „Im Nachbarhause links“ sehr geeignet. Botilla Jansen wird als alte Dame aufgrund ihrer in den Augen der Bürger skandalösen Vergangenheit ausgegrenzt. Ihre Sucht nach Gold im Alter ist ein frühes Beispiel für einen psychologisch ausgerichteten Fetischismus. Viele dieser neuen Texte eröffnen einen neuen Blick auf Storms Werk und Welt.
Der entzauberte Marx – Vortrag von Dr. Hans-Henning Schmidt.
Eine Veranstaltung zum 200. Geburtstag von Karl Marx in der Veranstaltungsreihe „Grüne Aue“.
Die Textbücher des Deutschen Nationaltheaters im Goethe- und Schiller-Archiv – Maßnahmen für die Bestandserhaltung
Vortrag von Anna-Maria Enders und Laura Völkel.
Der Bestand des Deutschen Nationaltheaters im Goethe- und Schiller-Archiv dokumentiert mit seinen rund 13.700 Text‑, Regie‑, und Soufflierbüchern von 1791–1951 das künstlerische Schaffen und Wirken des Weimarer Theaters in dieser Zeit. Durch seine zentrale Bedeutung repräsentiert der Bestand einen wichtigen Teil der Weimarer Geschichte. Auf Grund des Alters, des Entstehungszeitraums, der nicht optimalen Aufbewahrungsbedingungen und einer stark frequentierten Benutzung der Originale ist der Erhaltungszustand des Bestands als sehr restaurierungsbedürftig zu bewerten. Im Rahmen des Archiv-Projekts „Sicherung und Restaurierung des Theaterbestands“ wurde eine umfangreiche Zustandsanalyse durchgeführt, um Maßnahmen für die Erhaltung abzuleiten. Die Ergebnisse der Untersuchung werden vorgestellt. Objektbeispiele visualisieren die Umsetzung der präventiv-konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen.
Anna-Maria Wachter ist seit 2016 als Restauratorin im Projekt „Sicherung und Restaurierung des Theaterbestands“ im GSA tätig. Sie studierte von 2010–2016 Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Schriftgut, Buch und Grafik an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim.
Laura Völkel arbeitete von 2015–2016 als Restauratorin im Projekt „Sicherung und Restaurierung des Theaterbestands“ im GSA. Von 2009–2015 studierte sie ebenfalls in Hildesheim Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Schriftgut, Buch und Grafik. Seit 2016 ist sie an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek als Restauratorin tätig.
Silvia Prüfer erzählt Märchen vom Glück.
Die Geschichte von „Ferdinand dem Stier“ wurde von Munro Leaf (1905–1976) mit 31 Jahren nach eigener Aussage in 40 Minuten erfunden und geschrieben. 1936 erschien die deutsche Fassung von „ The story of Ferdinand“, dieses amerikanischen Autors.
Obwohl die Geschichte zuerst auf verschiedene Widerstände stieß, als „subversiv“ bezeichnet wurde, trat der Stier Ferdinand den Sieg um die Welt an. Die Geschichte, in der es v.a. um das „ANDERS“ – Sein geht, wurde in 60 Sprachen übersetzt, 1938 von Walt Disney verfilmt und allein in Amerika mehr als 2 ½ Millionen mal als Buch verkauft.
Die Meininger Inszenierung entstand in Zusammenarbeit von der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg – Fachrichtung Gestaltung, Franziska Schmidt /Absolventin und dem Meininger Puppentheater.
Auf Grundlage des Kinderbuches erarbeitete das Puppentheater einen neue Inszenierung von „Ferdinand der Stier“. An Stelle des Stierkämpfers (Inszenierung von 2004, mit Michael Bringezu) tritt nun eine schöne Spanierin, die dem Publikum die Geschichte vom Stier, der nicht kämpfen, sondern lieber den Duft der Blumen genießen möchte, erzählt.
Die schöne Spanierin wird gespielt von der Weimarer Schau- und Puppenspielerin Anna Fülle, die bereits 1996 in der „Pinocchio“-Inszenierung in Meiningen zu erleben war.
„…es lebte einmal in Spanien ein junger Stier der hieß Ferdinand. Alle die anderen jungen Stiere, mit denen er aufwuchs, liefen und sprangen den ganzen Tag herum und pufften sich gegenseitig mit dem Kopf. Nicht so Ferdinand…!“ Er ist glücklich unter seiner Eiche bei den Blumen. Doch eines Tages ist es mit der Idylle vorbei, Stierkämpfer aus Madrid wählen ausgerechnet ihn für die Kämpfe in der Arena aus. Anna Fülle ‚die als Darstellerin /Markthändlerin ihre Version von der Freundschaft zu Ferdinand an die jungen Zuschauer weitergibt. Sie erzählt diese weltbekannte, spannende Geschichte mit viel Leidenschaft und Spielfreude.
Regie: Maria C. Zoppeck
Ab 4 Jahre
Ilja Richter bietet im Alleingang eine Hommage an einen Verkannten: Den bekanntesten deutschen Autor des 20. Jahrhunderts, Karl May. Solo für einen Solisten, denn mit Zweisamkeit hatte Eigenbrötler May zeitlebens seine Schwierigkeiten. Neben gelesenen Parts aus Büchern von Karl May und Anekdoten aus dem Leben des Schriftstellers erwartet die Zuschauer ein bunter Abend mit Richters komponierten und getexteten Liedern. Außerdem kommen zu Wort: Karl May-Fans wie Adolf Hitler, Friedensnobel-Preisträgerin Bertha von Suttner oder Schriftsteller Carl Zuckmayer. Letzterer taufte vor lauter Karl May-Begeisterung seine Tochter auf den Namen ‚Winnetou’. In 90 Minuten schildert Ilja Richter Mays Schicksalsweg: Vom Kleinkriminellen zum Bestseller-Autor. Hochstapler und Genie zugleich! Da war so viel mehr, und doch immer zu wenig für den armen Sohn eines Webers. Sein Vater prügelte, mangels eigener Bildung, den kleinen Karl ins Bildungsbürgertum, in dem er aber immer ein Außenseiter blieb. Mit einer unglaublichen Auflage von 200 Millionen verkauften Büchern ist Karl May heute noch Deutschlands erfolgreichster Schriftsteller.
Ilja Richter steht seit seinem neunten Lebensjahr auf der Bühne. Mit 16 moderierte er im ZDF die POP-SHOW »HOT AND SWEET« (1969/1970), den Vorläufer der heute legendären »DISCO«. Ab dem 30. Lebensjahr wandte er sich dem Theater zu. Unzählige Film und Fernseh-Parts sind für ihn angenehme Nebengleise. Über 50 Theaterinszenierungen – von der Komödie bis zur Tragödie – nennt er sein seit 50 Jahren laufendes Praktikum.
www.iljarichter.de
Die Geschichte von „Ferdinand dem Stier“ wurde von Munro Leaf (1905–1976) mit 31 Jahren nach eigener Aussage in 40 Minuten erfunden und geschrieben. 1936 erschien die deutsche Fassung von „ The story of Ferdinand“, dieses amerikanischen Autors.
Obwohl die Geschichte zuerst auf verschiedene Widerstände stieß, als „subversiv“ bezeichnet wurde, trat der Stier Ferdinand den Sieg um die Welt an. Die Geschichte, in der es v.a. um das „ANDERS“ – Sein geht, wurde in 60 Sprachen übersetzt, 1938 von Walt Disney verfilmt und allein in Amerika mehr als 2 ½ Millionen mal als Buch verkauft.
Die Meininger Inszenierung entstand in Zusammenarbeit von der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg – Fachrichtung Gestaltung, Franziska Schmidt /Absolventin und dem Meininger Puppentheater.
Auf Grundlage des Kinderbuches erarbeitete das Puppentheater einen neue Inszenierung von „Ferdinand der Stier“. An Stelle des Stierkämpfers (Inszenierung von 2004, mit Michael Bringezu) tritt nun eine schöne Spanierin, die dem Publikum die Geschichte vom Stier, der nicht kämpfen, sondern lieber den Duft der Blumen genießen möchte, erzählt.
Die schöne Spanierin wird gespielt von der Weimarer Schau- und Puppenspielerin Anna Fülle, die bereits 1996 in der „Pinocchio“-Inszenierung in Meiningen zu erleben war.
„…es lebte einmal in Spanien ein junger Stier der hieß Ferdinand. Alle die anderen jungen Stiere, mit denen er aufwuchs, liefen und sprangen den ganzen Tag herum und pufften sich gegenseitig mit dem Kopf. Nicht so Ferdinand…!“ Er ist glücklich unter seiner Eiche bei den Blumen. Doch eines Tages ist es mit der Idylle vorbei, Stierkämpfer aus Madrid wählen ausgerechnet ihn für die Kämpfe in der Arena aus. Anna Fülle ‚die als Darstellerin /Markthändlerin ihre Version von der Freundschaft zu Ferdinand an die jungen Zuschauer weitergibt. Sie erzählt diese weltbekannte, spannende Geschichte mit viel Leidenschaft und Spielfreude.
Regie: Maria C. Zoppeck
Ab 4 Jahre
»Die Goldenen 20er« Konzert mit den Octavians
Erleben Sie in Krölpa den Charme der 20er Jahre – mit den unvergesslichen Lieder der Comedian Harmonists und vielen mehr – interpretiert von einem der bekanntesten Vokalensembles Deutschlands: den Octavians! Die Octavians sind mehrfacher Preisträger verschiedener A‑cappella-Wettbewerbe und brillieren durch ihren homogenen Klang und ihre musikalische Vielseitigkeit. Dabei gelingt ihnen die Gratwanderung zwischen humoristischem und geistlichem Liedgut. Ihre drei Countertenöre verleihen der Gruppe eine unverwechselbare Klangfarbe und ermöglichen ihr auf diese Weise ein Spektrum vom höchsten Sopran bis zum tiefen Bass zu intonieren. In den 11 Jahren ihres Bestehens erweiterte sich das Repertoire der Octavians stetig und umfasst mittlerweile geistliche und weltliche A‑cappella-Werke aus über acht Jahrhunderten von den Anfängen der Mehrstimmigkeit bis zum zeitgenössischen Jazz und Pop.
In Krölpa präsentieren die Ocativians ihr Programm »Die Goldenen 20er«. Inhaltlich wird ein breites Spektrum mit Arrangements der Comedian Harmonists über Jazz-Standards bis hin zu Bearbeitungen bekannter Pop-Titel geboten. Die Octavians werden vom Pianisten Michael Ebert am Flügel begleitet.
Astrid Lindgren: Die Menschheit hat den Verstand verloren
Viele Jahre bevor ihre berühmten Kinderbücher entstanden, schrieb Astrid Lindgren ihre Gedanken über das dunkelste Kapitel des 20. Jahrhunderts in ihren Tagebüchern nieder. Sie schildert ihren Alltag, stellt aber auch Fragen, die heute wieder von erschreckender Aktualität sind: Was tun, wenn Fremdenfeindlichkeit das Denken und Handeln der Menschen bestimmt? Wie kann jeder Einzelne von uns Stellung beziehen?
Gleich nach dem Erscheinen der Tagebücher 2015 hat Eva Mattes – die am Theater und im Film mit Regisseuren wie Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog arbeitete und bis 2016 als Tatortkommissarin Klara Blum ermittelte – Lindgrens Kriegstagebücher als Hörbuch aufgenommen. Jetzt hat Eva Mattes gemeinsam mit der Musikerin und Autorin Irmgard Schleier daraus eine musikalisch begleitete Lesung entwickelt, die beide seit 2017 exklusiv auf Theaterbühnen vorstellen. Kapitel aus den Tagebüchern und Auszüge aus »Pippi Langstrumpf« wechseln ab mit literarischen Chansons aus dem Exil, jiddischen Liedern aus dem Widerstand sowie Wiegen- und Kinderliedern aus Nord- und Osteuropa.
Eva Mattes, Rezitation | Jakob Neubauer, Akkordeon | Irmgard Schleier, Klavier, Programm und Produktion
Die Veranstaltung wird exklusiv präsentiert von Freies Wort.
www.evamattes.com
www.irmgardschleier.de
www.jakob-neubauer.de
Chor-Konzert mit Viva la musica
Die 1997 gegründete Vokalgruppe »Viva la Musica« aus Tiefenort in Südthüringen singt Lieder der verschiedensten musikalischen Stilrichtungen unter der Leitung von Jochen Wölkner. Heitere Madrigale der Renaissancezeit von Komponisten wie Hassler, di Lasso oder Gastoldi erklingen neben romantischen Liedern von Brahms oder Rheinberger. Eine ganz andere, eigene Klangwelt führt Sie zu Folksongs und Volksliedern aus aller Welt in klangschönen Chorversionen. Zeitgenössische geistliche und weltliche Chormusik sowie a cappella Bearbeitungen verschiedener Pop-Songs, z. B. von den »King’s Singers« oder den »Wise Guys«, bringen Sie zurück in unsere Zeit.
In der aktuellen Besetzung (Sopran: Teresa Wölkner, Katrin Sprycha, Alt: Ute Möhring, Kirsten Mey, Tenor: Hagen Karn, Jochen Wölkner, Bass: Steffen Distel) singt das Vokalensemble seit 2008.
Alle Choristen haben die Musik als Leidenschaft für sich entdeckt: Das Singen als Gelegenheit, Gefühl durch rhythmische, harmonische & dynamische Elemente zum Ausdruck zu bringen. Dies bietet den Sängerinnen und Sängern neben Beruf und Alltag Gelegenheit, die anderen Saiten in sich zum Klingen zu bringen. Dass dadurch auch ein Publikum bewegt und begeistert werden kann, verstärkt das empfundene Glück.
Viva la Musica hat sich erfolgreich am 1. Südthüringer Chorfestival beteiligt und zum großen Südthüringer Chorfestival im September 2017 vor mehr als 1.600 begeisterten Zuschauern einen umjubelten Auftritt gefeiert. www.viva-la-musica.net
Anlässlich der Internationalen Open Access Week 2018 lädt das Hochschulbibliothekszentrum Weimar herzlich zum Vortrag »Open Access und die Governance von Forschungsinfrastruktur« von Dr. Benedikt Fecher, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) Berlin, ein.
Prof. Dr. Jutta Emes, Vizepräsidentin für Internationalisierung und Digitalisierung der Bauhaus-Universität Weimar, wird in den Abend einführen.
Die Veranstaltung wird vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) gefördert.
In der aktuellen Debatte um Open Access wird die Frage nach dem Zugang zu wissenschaftlicher Literatur zumeist als Lizenzproblem behandelt. Mit Blick auf die Geschichte des wissenschaftlichen Publizierens und aktuelle Initiativen – wie beispielsweise die DEAL-Verhandlungen oder Plan S – wird allerdings deutlich, dass Open Access vorrangig eine Frage nachhaltiger Forschungsinfrastrukturen ist. Fecher zeigt in seinem Vortrag, dass Open Science eng mit dem wissenschaftlichen Autonomieanspruch verbunden und damit definitiv eine Aufgabe der Wissenschaftsgovernance ist.
Dr. Benedikt Fecher leitet das Forschungsprogramm »Lernen, Wissen, Innovation« am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Er ist Mitherausgeber des Blogjournals »Elephant in the lab« und Teil des Editorial Boards des Open-Access-Journals »Publications«. Fecher forscht zu Fragen der Governance von Wissenschaft und Innovation, insbesondere mit den Themen Impact und Third Mission, Open Science / Open Access und Forschungsinfrastrukturen.
Vortrag Dr. Olaf Fritsche – Gibt es Geisterschiffe wirklich?
Auch wenn Gotha nicht am Meer liegt, lässt sich hier feinstes Seemannsgarmn spinnen. In den auf Schloss Friedenstein bewahrten frühneuzeitlichen Kartenwerken bevölkern Seeungeheuer, Geisterschiffe und Seejungfrauen die Weltmeere.
Was ist dran an diesen Geschichten? Wer glaubt schon an Seemannsgarn? An Geisterschiffe, Riesenkraken und Monsterwellen? Sind doch alles nur Mythen, oder? Machen Sie sich auf eine Überraschung gefasst! Olaf Fritsche nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise zu dem wahren Kern hinter den gruseligen Geschichten. Zu Phantomschiffen, die aus dem Nichts erscheinen und ebenso plötzlich wieder verschwinden. Zu Kalmaren, die mit ihren Armen bis in die Masten der Schiffe greifen könnten. Zu Meerjungfrauen, deren Existenz angeblich von der Regierung geheim gehalten wird. Zu Wellen, die so hoch sind, dass sie ganze Ozeanriesen verschlucken können. Und zu den wahren Geheimnissen hinter dem Bermudadreieck und dem sagenumwobenen Atlantis.
Dr. rer. nat. Olaf Fritsche ist Biologe und Wissenschaftsjournalist. Als Verfasser zahlreicher Kinder‑, Jugend- und Sachbücher vermittelt er komplexe naturwissenschaftliche Themen auf verständliche und unterhaltsame Weise.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) „Netzwerk Bibliothek“ statt und wird unterstützt vom Landratsam des Landkreises Gotha.
»Die Liebe: zwangsjackenschön«
Vernissage der Ausstellung von Andreas Berner.
Lysann Schläfke liest Gedichte von Paul Celan.
Mit Musik von Zuzanna Sosnowska (Cello).
Paul Celans Gedichte faszinieren: ihre Komposition und sprachlichen Neubildungen, ebenso wie das Geflecht aus historischen, literarischen, religiösen Daten, auf die sie verweisen. Wir begegnen darin der Trauer um die in der Shoa Ermordeten und wir begegnen der Frage nach Schuld. Wir begegnen auch dem Menschen Paul Celan, mit seiner Biographie, die getränkt ist von den traumatischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, daneben seiner Erfahrung von Liebe und Glück, Enttäuschung und Einsamkeit.
Die Ausstellung zeigt Materialdrucke und Federzeichnungen von Andreas Berner. Die Arbeiten entstanden unter dem Einfluss von 17 Gedichten Paul Celans, sie sind jedoch keine Illustrationen: sie sind Assoziationen.
DIE HOCHWELT – verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt. DIE SPUR EINES BISSES im Nirgends. BILDER entnarbte Leiber. DIE HOCHWELT – verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt.
So beginnen einige der Gedichte Paul Celans, die Andreas Berner zu seinen Materialdrucken und Federzeichnungen inspiriert haben. Die Gedichte stammen aus den Bänden „Fadensonnen“, „Atemwende“ und „Lichtzwang“. Zur Vernissage der Ausstellung wird die Schauspielerin Lysann Schläfke die Gedichte Paul Celans lesen. Dazu wird sie von Zuzanna Sosnowska am Cello begleitet.
Die Rechte an den Gedichten von Paul Celan liegen beim Suhrkamp Verlag.
Tagungsmoderation
• Blanka Weber, Journalistin, Moderatorin, Autorin.
09:00 Uhr – 09:30 Uhr
Ankommen / Anmeldung
09:30 Uhr – 09:50 Uhr
Begrüßung
• Christoph Schmitz-Scholemann, Vorsitzender des Thüringer Literaturrates.
Grußwort
• Dr. Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur und Europa in der Thüringer Staatskanzlei.
09:50 Uhr – 10:35 Uhr
»Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung«
• Christian Müller, Akademischer Mitarbeiter am Institut für Sprachen an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
10:35 Uhr – 11:15 Uhr
»Wer mit Büchern lebt, schafft Lust aufs Lesen«
• Annaluise Erler, Buchhändlerin und Inhaberin der Buchhandlung Findus, Tharandt (Beste Buchhandlung 2017).
11:15 Uhr – 11:30 Uhr
Kaffeepause
11:30 Uhr – 12:30 Uhr
»Digitale Diskurse – Wie sich unsere Debattenkultur verändert«
• Prof. Dr. Harald Welzer, Direktor der gemeinnützigen Stiftung »Futurzwei«, Honorarprofessor für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg.
12:30 Uhr – 13:15 Uhr
»Neue Wege der Literaturvermittlung«
• Dr. Guido Naschert, Kurator des internationalen Poetryfilm-Festivals Weimar und Mitherausgeber des »Poetryfilm-Magazins«.
13:15 Uhr – 14:15 Uhr
Mittagspause
14:15 Uhr – 15:15 Uhr
»Urheberrecht und Nutzungsrecht im digitalen Kontext«
• Prof. Dr. Gerhard Pfennig, Rechtsanwalt und Honorarprofessor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
15:15 – 15:30 Uhr
Kaffeepause
15:30 Uhr – 16:00 Uhr
»Wege kultureller Bildung«– Literaturvermittlung im philosophischen Kontext
• Jürgen Wiebicke, Moderator beim WDR 5, Mitarbeiter des Festivals »phil.cologne«.
16:00 Uhr – 16:30 Uhr
Podium »Vermittlungskonzepte«
• Jürgen Wiebicke, »phil.cologne«.
• Monika Rettig, »Erfurter Herbstlese«.
• Ralf Schönfelder, »Thüringer Literatur- und Autorentage«.
• Andreas in der Au (AIDA), »Highslammer e.V.«.
* * *
Anmeldung:
Alle Teilnehmer müssen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitführen, der für den Zugang zum Thüringer Landtag benötigt wird. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Unvollständige Anmeldungen können leider nicht berücksichtigt werden.
Anmeldungen bitte unter Angabe des Namens, der Wohnanschrift, des Geburtsdatums und ggf. der Institution bis zum 20. Oktober 2018 an den:
Thüringer Literaturrat e.V.
Cranachstraße 47
99423 Weimar
E‑Mail: thueringer-literaturrat@gmx.de
Telefon: (03643) 90 87 75 1
Fax: (03643) 90 87 75 2
»Unglaubwürdige Reisen. Ilse Aichinger zum Gedächtnis« – Vortrag von Martin Stiebert.
Dichtung und Kunst in Gemeinschaft: Die Gedichte Günter Kunerts und die Grafiken Susanne Theumers
»Kleine Leute, große Leute,
gab es gestern, gibt es heute …«
Dichtung und Kunst in Gemeinschaft: Die Gedichte Günter Kunerts und die Grafiken Susanne Theumers im »Salong Musenbundt«. Der mit Sarah Kirsch befreundete Günter Kunert war es, der Sarah Kirsch auf das Schulhaus in Tielenhemme an der Eider hinwies, das sie von 1983 bis zu ihrem Tod am 5. Mai 2013 bewohnte. Beide Autoren sind den Katzen verbunden, Kunert nähert sich ihnen auch mit Kunstblättern. Susanne Theumer fühlt sich der Dichtkunst sehr nah und schuf Radierungen und Zeichnungen zum Werk mehrerer Literaten.
mit Eröffnung HausART Nr. 3/2018. Die Künstlerin Susanne Theumer begegnet dem Dichter Günter Kunert, z. B. mit »Späte Zeit« – Originalgrafisches Buch mit 19 Kaltnadelradierungen und einer Einbandradierung zu Gedichten von neun Dichtern, darunter Günter Kunert. / »Am Fließ«- Originalgraphisches Buch mit 13 Radierungen und einer Einbandradierungen zu Gedichten von Günter Kunert.
Annelsurium mit Boogie drumherum – Lesung und Konzert mit Ulf Annel und Jürgen Adlung.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Thüringen liest!« der Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Thüringen und des Deutschen Bibliotheksverbandes, LV Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Literaturrat statt. Mit freundlicher Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Schaurige, schöne und skurrile Geschichten, hart an der Kante zwischen dieser und der Anderswelt, Geschichten von Leibesfülle, Tagwerk und Liebesdiensten, skurrile Geschichten über merkwürdige Ereignisse um erstaunliche Leute aus Irland und Schottland, mit und ohne Alkohol, obendrein Wissenswertes über Whisky im Allgemeinen und Speziellen, slàinte mhath! Zum Wohl!
Suse Weisse ist Erzählerin und lebt in Potsdam. Seit vielen Jahren erzählt sie ihre Geschichten auf Bühnen, internationalen Festivals und Klassenzimmern aller Welt. Ihre Vorliebe gilt den rauen und mysteriösen Stoffen des Nordens .. zum Gruseln, zum Staunen, zum Lachen.
Antje Horn ist Erzählerin und lebt in Jena. Sie erzählt mit Händen und Füßen, Herz und Verstand, mal mit und mal ohne Musik. Sie reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten. Gewohntes wird auf den Kopf gestellt, Unmögliches wird Wirklichkeit.
Mit den Autoren Sylvia Geist, Sibylla Vričić Hausmann, Ulf Stolterfoht und Levin Westermann sowie der Jazzformation mOck.
Es moderiert Nancy Hünger.
Die Weimarer Lyriknacht ist eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V., des Lese-Zeichen e.V., der Stadt Weimar und der Jazzmeile Thüringen mit der freundlichen Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassen-Stiftung Weimar-Weimarer Land.
Programm JAZZMEILE Thüringen
Hintergrundinformationen:
Levin Westermann, 1980 in Meerbusch geboren, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt als freier Schriftsteller in Biel. „unbekannt verzogen“, sein Lyrikdebüt, veröffentlichte er 2012. Sein zweiter Gedichtband „3511 Zwetajewa“ erschien 2017 bei Matthes & Seitz Berlin. Er erhielt u.a. den Lyrikpreis beim 18. open mike und zuletzt ein Schreibstipendium des Kantons Bern 2018.
Sibylla Vričić Hausmann, 1979 in Wolfsburg geboren, studierte Literaturwissenschaften, Linguistik und Philosophie in Münster und Berlin. Im Anschluss lebte sie für drei Jahre in Bosnien und Herzegowina, wo sie an einem Theater arbeitete. Ein zweites Studium absolvierte sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie veröffentlichte Gedichte, Essays, Wissenschaftliches und Kurzprosa in Zeitschriften und Anthologien. 2018 erschien ihr Debüt „3 FALTER“ im Poetenladen Verlag und wurde mit dem Orphil-Debütpreis ausgezeichnet.
Sylvia Geist, 1963 in Berlin geboren, studierte Chemie, Germanistik und Kunstgeschichte. Sie lebt als freie Schriftstellerin in der Uckermark. Sie schreibt Gedichte und Prosa und übersetzt aus dem Englischen. Zuletzt erschienen die Gedichtbände „Gordisches Paradies“ (2014) und „Fremde Felle“ (2018) bei Hanser Berlin. Ihre Arbeit wurde u. a. mit dem Lyrikpreis Meran, der Adolf-Mejstrik-Ehrengabe der Schillerstiftung und mit dem ver.di-Literaturpreis ausgezeichnet.
Ulf Stolterfoht, 1963 in Stuttgart geboren, lebt in Berlin. Er studierte Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Bochum und Tübingen. Seit 2000 ist er als freier Schriftsteller tätig. Er war Lyriklehrer an den Instituten in Wien, Biel, Kopenhagen und auch Leipzig. 2009 erhielt er die Poetikdozentur an der Universität Hildesheim. Stolterfoht ist Knappe der Lyrikknappschaft Schöneberg und Teil des Impro-Kollektivs DAS WEIBCHEN. Zuletzt erschienen „Wurlitzer Jukebox Lyric FL – über Musik, Euphorie und schwierige Gedichte. Münchner Reden zur Poesie.“ Er wurde u. a. mit dem Peter-Huchel‑, dem Anna-Seghers- und dem Christine-Lavant-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er den Preis der Literaturhäuser.
mOck
Felix Zimmermann – Gitarre
Conrad Rodenberg – Schlagzeug
Freddy Knop – Bass, gelegentlich Gesang
mOck aus Berlin fordern uns heraus. Das Trio bewegt sich zwischen sprühenden Ausbrüchen und minimalistischer Zurückhaltung. Ihr eigenwilliger und doch eingängiger Sound speist sich etwa aus dem jazzigen Post-Rock der Chicagoer Schule, Post-Hardcore à la Dischord Records und nicht zuletzt, hier und da raushörbar, dem „Golden Era“ East Coast Hip Hop. Bands wie Karate, Honey For Petzi oder Tortoise sind unter anderem wichtige Einflüsse. Es entsteht mit Bass, Gitarre und Drums eine Suchbewegung: Einfachheit vs. sich selbst überraschen. Treibende Melodiösität, Breaks und Rhythmuswechsel, fließende und sich plötzlich ändernde Strukturen ergeben zusammen einladenden „Puzzle-Rock“ zum genaueren Hinhören.
»Dunst ist die Welle, Staub ist die Quelle!« – Vortrag zur Werkanalyse der Skulptur der Regentrude des Bildhauers Christoph Haupt am Heiligenstädter Wasserfall von Anne Hey, Leiterin des Stadtarchivs Heilbad Heiligenstadt.
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Verein für Eichsfeldische Heimatkunde.
Reservierung 03693 508990
Wenn die Meerfrau mit ihren Reizen lockt, der Elfenkönig zum Tanz bittet und der Leprechaun die Irin überlistet, während Far Liath die Schiffe in den Nebel lockt, dann sind Sie auf der grünen Insel angekommen und begegnen den vielfältigen Wesen aus der Anderswelt – mal listig oder hinterlistig, mal geheimnisvoll oder gar unheimlich.
Kerstin Lauterbach würzt die einzelnen Gänge auf die ihr eigene lebendige Art, mit skurrilen, spannenden, heiteren Geschichten aus der farbenprächtigen Bilderwelt Irlands.
9.30 Uhr
Großer Rosensaal, Fürstengraben 27
Eröffnung der Schillertage 2018
Wissenschaftliche Vorträge zum Thema:
›Friedrich Schiller und Wilhelm von Humboldt‹
Dr. Manfred Geier, Hamburg:
Jenaer Verhältnisse 1794: Konstellationen
Prof. Dr. Cord-Friedrich Berghahn, Braunschweig:
»Briefe als Gespräche«.
Der Briefwechsel zwischen Friedrich Schiller und Wilhelm von Humboldt
Dr. Marie-Christin Wilm, Berlin:
Wilhelm von Humboldt als Leser und Interpret Friedrich Schillers
15.00 Uhr
»Grimms Märchen… und kein Ende« – Europäische Kunstmärchen: Ausstellungseröffnung
Romantikerhaus, Unterm Markt 12 a
15.30 Uhr
Kirchenführung mit Dr. Matthias Hartmann
Stadtkirche St. Michael, Kirchplatz 1
17.00 Uhr
Franz Schubert: Lieder nach Gedichten von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe
Mit Tobias Berndt (Bariton) und Sebastian Krahnert (Universitätsmusikdirektor)
Universitätshauptgebäude, Aula, Fürstengraben 1
Franz, ein ganz normaler Knallfrosch, verkaufte täglich seinen Quark. Bis zu jenem Tag, als er den Frosch mit der goldenen Krone traf und sich sein qua(r)kiges Leben änderte. Magisch angezogen und artistisch fasziniert entschloss er sich die große königliche Froschschule zu besuchen. Er nahm Mut, Kraft und Ausdauer zusammen, spitzte Gehör und Geschick, spuckte dreimal unter die Achseln und trat an: zum Hundertmeilen-Goldkugellauf, zur sensationellen Froschball-Jonglage und zur Erschaffung der gigantischsten aller Kaugummiblasen.
Oh, Oh, ob das wohl gut ging?
Volker Müller liest Gedichte zu Dmitri Schostakowitsch in einer Veranstaltung der Reihe „Prominente im Gespräch“, die mit „Die Welt des Dmitri Schostakowitsch“ überschrieben ist und bei der Sarah Stamboltsyan (Klavier) sowie die Mitglieder der Vogtland Philharmonie Artashes Stamboltsyan (Violine) und Peter Manz (Violoncello) spielen.
»Käthchen, Käthchen, wildes Mädchen« – Iris Geisler und Christine Theml stellen das Leben der Katharina von Bora, Frau Martin Luthers, vor. Es musiziert Ilga Herzog.
Dr. Ulrike Offenberg referiert über „Die SED-Politik der achtziger Jahre in Bezug auf Erinnerungskultur und jüdische Gemeinden«. Dabei untersucht die Historikerin und Rabbinerin, ob es in der DDR damals einen tatsächlichen Politikwechsel gab.
Die Referentin ist gebürtige Ostberlinerin und steht seit ihrer Ordination 2016 einer jüdischen Gemeinde in Hameln vor.
Veranstalter ist das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Jena.
Volker Müller stellt seinen Gedichtband »Vergessene Zentimeter« vor und musiziert.
»Trocknes Brot und saures Bier« – Die Esskultur der Goethezeit zwischen Provinzküche und Weltkost
Vortrag von Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, Regensburg, zur Ausstellung »Sardellen Salat sehr gut«
»»den Irrthum sich und andern entdecken, heißt rückwärts erfinden« – Goethes natur-wissenschaftliches Denken in seinen »Maximen und Reflexionen«« – Vortrag von Dr. Jutta Eckle (Weimar).
KlangGedanken – Sommerkinder auf dem Weg ins Wir
Lyrik und Chansons mit Je+Scha und Frau Lehmann
Mit ihren oft lächelnd-schwermütigen, aber auch trotzig motzigen Gedichten nimmt Je+Scha alias Jenny Schauerhammer ihre Leser mit in eine Welt der Emotionen und farbgewaltigen Gedankenbilder. Wortakrobatik trifft auf Lautmalerei – und an mancher Stelle lugt ein bisschen Wahnsinn um die Ecke.
Frau Lehmann erzählt als Chansonette und Liedermacherin große und kleine Geschichten aus ihrer Welt. Ob Laut oder leise, schwermütig ernst oder beißend ironisch – sie führt ihre Zuhörer mit wandelbarer Stimme, begleitet vom Klavier, in kürzester Zeit durch die Höhen und Tiefen des Seins.
Zusammen machen sich die beiden Frauen auf den Weg, mit Gedichten, Liedern und gemeinsam vertonter Lyrik im Gepäck. Zwei Stimmen und ein Klavier nehmen ihr Publikum mit auf die Reise durch zart anmutende Welten aus Wut, Mut und klingender Melancholie. Wer sich darauf einlässt, wird vielleicht mit Erkenntnis belohnt. Vielleicht aber auch nicht.
Achill & Aaron Moser: Unterwegs. Das Glück der Weite
Wüsten, Wälder, Meere, Berge und Flüsse sind herausragende Lebensräume unseres PLANETEN. Achill Moser (Fotojournalist und Buchautor), der als erster 28 Wüsten der Erde zu Fuß und per Kamel bereiste, berichtet mit seinem Sohn Aaron (Kameramann, Fotograf) vom Unterwegssein in den großen Naturräumen unserer Welt, wo sie zu Fuß, per Floß, im Kanu und Segelboot unterwegs waren. In den vielfältigen Regionen der Weite und Wildheit sind sie der grandiosen Natur „auf die Spur gekommen“, ohne selbst Spuren zu hinterlassen. Dabei sammelten sie überraschende Abenteuer, ungewöhnliche Erfahrungen und uralte Weisheiten unterschiedlicher Völker.
Mit faszinierenden Bildern berichten sie über die Wunderwelt der Wüsten Afrikas: Sahara – im Meer aus Sand und Stein; Sinai – wo der Himmel die Erde berührt; Ägyptens „Weiße Wüste“ – das Zauberland der Kalksteinpilze; Danakil – Äthiopiens aktive Vulkanwüste; Namib – der rote Sandozean Namibias. Weiter führt die Reise nach Kanada – mit einem selbstgebauten Floß 1.900 Kilometer auf dem Mackenzie-River durch die nordamerikanische Wildnis bis zum Nordpolarmeer; Schottland – die Insel Bass Rock, ein Weltwunder der Tierwelt, wo mehr als 200.000 Basstölpel leben; Thailand – Urwald, Strände und geheimnisvolle Tempel; Montana – in der endlosen Prärie zum weltgrößten Indianertreffen.
Ein Abend voller Abenteuer und Emotionen, eine Entdeckungsreise durch die Natur und Wildnis, die wir für unsere Seele brauchen.
Hugendubel Filiale im Thüringen Park: Nordhäuserstraße 73t, 99091, Erfurt
Mo-Sa: 10.00–20.00 Uhr
Buchhandlung Hugendubel: Anger 62, 99084, Erfurt
Mo-Sa: 9.30–20.00 Uhr
Ticket Shop Thüringen: TA, OTZ, TLZ Pressehäuser/Service-Partner/angeschlossene Tourist Informationen
0361 227 5 227 www.ticketshop-thueringen.de
Herbstlese-Geschäftsstelle: Anger 37, 99084, Erfurt
Mo-Fr: 12.00 – 18.30 Uhr, Sa: 10.00 – 15.00 Uhr
0361 644 123 75 www.herbstlese.de
Gedichte von Inge Müller und Heiner Müller
„Ich will alles von der Welt“ / “Vor meiner Schreibmaschine dein Gedicht …“
Seit 1997 erklingen Gedichte im Dorf, anfangs im Dorfgemeinschaftshaus, in dem auch die Geburtsstunde der „Limlingeröder Diskurse“ stattfand.
Gesprächskonzert mit Peter Gülke und dem Klenke Quartett, das Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Peter Tschaikowski spielt.
Fragen der Gegenwart. Ein Dialog.
»Karl Marx: Zum Zusammenhang und zur Aktualität seiner Theorie« – Vortrag von Prof. Dr. Andreas Arndt (Berlin)
Moderation: Andrea Esser und Helmut Hühn.
In der Reihe „Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek“ spricht Dr. h.c. Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, über das Thema
»Strategieentwicklung einer Gedächtniseinrichtung:
Die Staatsbibliothek zu Berlin«
Zum Thema: »Braucht eine Bibliothek eine Strategie?« fragt Barbara Schneider-Kempf in ihrem Vortrag. Auf einige recht provokante Thesen zu dieser Frage gibt sie erhellende Antworten aus der Sicht einer Praktikerin. Denn unter ihrer Leitung wurde in einem breit angelegten Prozess, der die 700 Mitarbeiter der Staatsbibliothek zu Berlin einschloss, für die Jahre 2015 bis 2020 eine Strategie erarbeitet. Dabei kamen viele Fragen auf den Tisch, die unter anderem zu der gemeinsamen internen Klärung nach dem Für und Wider von Strategien führte.
Als das Wünschen noch geholfen hat.
Märchen von Liebe und Lust aus dem Stiefel Europas mit Sabine Kolbe
Eine Auswahl von versponnenen, skurrilen und frivolen italienischen Geschichten erzählt von der Schauspielerin Sabine Kolbe, Preisträgerin des Märchen- und Sagenpreises „Ludwig Bechstein“ 2005.
Da werden Kinder angehext, Männer betrogen und Prinzessinnen befreit!
Ein Erzähl- und Zuhörvergnügen, das ganz auf die poetische Kraft des gesprochenen Wortes und die Imaginationsfähigkeit der Zuhörer setzt.
Eintritt: 65 € | Reservierung 03693 457–0
Vita Sabine Kolbe
seit 2008 Projektleitung ErzählZeit www.erzaehlzeit.de
2005 Trägerin des Thüringer Märchen- und Sagenpreises „Ludwig Bechstein“
2001 Gründung Erzähltheater FabulaDrama www.fabuladrama.de
1998 Gründung Theater SiebenSchuh www.theatersiebenschuh.de
seit 1995 Freischaffende Schauspielerin, Erzählerin, Theaterpädagogin und Dozentin
1993 – 1995 Aufbaustudium an der Universität der Künste Berlin
Abschluss als Spiel- und Theaterpädagogin
1986 – 1992 Engagement als Schauspielerin am Thalia Theater Halle/Saale
1982 – 1986 Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelsohn-Bartholdy«, Leipzig
Abschluss als Diplomschauspielerin
»Seide« – Eine Musikalische Lesung mit Thomas Rühmann und Tobias Morgenstern
Eine west-östliche Novelle von Alessandro Baricco mit Liedern von Rio Reiser. Eine Geschichte voller Leichtigkeit, Ferne und Musik.
Erzählt wird die sonderbare Reise des Seidenraupenhändlers Hervé Joncour bis ans Ende der Welt. Im Herbst 1861 bricht der südfranzösische Seidenhändler Hervé Joncour auf zu einer beschwerlichen Reise nach Japan, um Seidenraupen zu kaufen. Die Begegnung mit einer rätselhaften Schönheit erlaubt nur heimliche Blicke und eine kurze Botschaft – doch das reicht, um Hervés Leidenschaft zu entfachen. Jahr für Jahr treibt es ihn fortan wieder nach Japan. Doch niemals wird er auch nur die Stimme dieses Mädchens hören. Erst viele Jahre später begreift er das Geschehen.
Der beliebte Schauspieler Thomas Rühmann, bekannt u.a. aus »Tatort« und »In aller Freundschaft« liest die Geschichte. Er wird musikalisch begleitet von Tobias Morgenstern.
Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
Alle Jahre wieder öffnet Frau Holle an jedem Adventstag ein Türchen am schönen Fachwerkgebäude der Stadt- und Kreisbibliothek.
16:45 | Frau Holle erzählt Märchen
17:00 | Öffnen des Adventskalendertürchens
Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
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Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
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»Romantische Schauergeschichten« – Lesekonzert mit Ines Hommann
Wenn die Tage dunkler werden, lädt die Burg Ranis ein, sich zu gruseln! Die Rezitatorin Ines Hommann präsentiert ein Programm mit Schauergeschichten, dabei wird sie am Klavier begleitet.
Im späten 18. Jahrhundert entdeckte eine junge Generation von Literaten und Künstlern die Nachtseiten der menschlichen Psyche. In deren Folge entstanden Geschichten, die heute zur »schwarzen Romantik« beziehungsweise zur »Schauerromantik« zählen. Einige der bekanntesten Vertreter dieser Unterströmung der Romantik sind Heinrich von Kleist, Edgar Allan Poe oder Eleonore von Wallenrod. Umrahmt werden die Geschichten von Liedern, unter anderem von Franz Schubert, Robert Schumann und Fanny Hensel.
Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
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UNWEIHNACHTEN
„Horror und Komik sind typische Aspekte des Weihnachtsfestes“
Harald Martenstein
Der preisgekrönte Kolumnist Harald Martenstein definiert in seinen Weihnachtsgeschichten den Begriff Besinnlichkeit neu. Mit seiner unverwechselbaren Komik betrachtet er das Familienfest von der skurrilen Seite. Er seziert mit überraschenden Pointen die Geborgenheit und den häuslichen Frieden. Weihnachten ist „das sentimentalste Fest, das wir kennen, befrachtet mit einer Sehnsucht nach heiler Welt“. Diese unweihnachtlichen Weihnachtsgeschichten leuchten mit viel Sarkasmus durch die Schrille Nacht.
Heikko Deutschmann verleiht mit seiner charismatischen Stimme den schwarzhumorigen Geschichten die besondere Würze. Der beliebte Schauspieler, der erfolgreich Kino, Fernsehen und Theater bespielt, ist einer der gefragtesten Hörbuchsprecher. Er versteht es vortrefflich, Worte zu Bildern werden zu lassen und die Zuhörer mit Timing und Timbre zu fesseln. Er ist der perfekte Interpret für den feinsinnigen Humor von Harald Martenstein.
Gemeinsam mit dem Oboisten und Komponisten Manuel Munzlinger wird aus dem Abend ein konzertantes Erlebnis. Munzlingers Kompositionen illustrieren die Satiren von Harald Martenstein musikalisch. Der Berliner Musiker, der auch für die Textauswahl verantwortlich ist, spielt an diesem Abend mit seinem Ensemble oboe in jazz (Oboe, Bass und Piano) eine lustige Jazz-Version des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach und Werke von Ennio Morricone, Antonio Vivaldi und Astor Piazzolla.
Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
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»Fremde Nähe«. Paul Celan als Übersetzer
Vortrag und Lesung von Martin Stiebert
Musikalische Begleitung: Oliver Räumelt
Als Titel für eine Übersetzungssammlung notierte sich Celan einmal die Wendung »Fremde Nähe« – diese Formulierung wählte das Deutsche Literaturarchiv Marbach für seine große Ausstellung zu Celan als Übersetzer im Jahre 1997. Aus dem großartigen Katalog dieser Ausstellung bezieht Martin Stiebert viele Anregungen für seinen Vortrag. Es werden Gedichte von William Shakespeare, Jules Supervielle, Giuseppe Ungaretti und Ossip Mandelstamm im Original und ins Celans Übersetzung vorgestellt.
Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
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Neue Handschriften im Goethe- und Schiller-Archiv
vorgestellt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archivs.
Anschließend Jahresausklang.
Vortrag von Dr. Gabriele Radecke: »Als hätten wir was aneinander versäumt« – Zur literarischen Dimension des Briefwechsels zwischen Theodor Storm und Theodor Fontane.
Der Briefwechsel zwischen Theodor Fontane und Theodor Storm ist wohl der prominenteste Briefwechsel des deutschen Realismus. Er ist eine wichtige Quelle für die Beschäftigung mit den beiden Autoren und ist im Mai 2018 in einer textkritischen, nach neuen editorischen Standards erarbeiteten und umfangreich kommentierten Edition erstmals als Sonderausgabe im Taschenbuch vorgelegt worden. Die 104 Briefe, die zwischen Dezember 1852 und Oktober 1887 geschrieben wurden, informieren nicht nur über die existentiellen Sorgen Storms und Fontanes; sie berühren auch zentrale literarische und politische Themenbereiche und geben Einblicke in das gesellschaftliche und kulturelle Leben um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Herausgeberin, Dr. Gabriele Radecke, wird in ihrem Vortrag nicht nur die literarischen Briefgespräche vorstellen, sondern auch zeigen, auf welche Weise insbesondere Storms Gedichte und Erzählungen in Fontanes Werk rezipiert worden sind.
Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
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»Dichter und Engel«
»Nur, wenn sie ihre Flügel breiten, sind sie die Wecker eines Winds …«
Seit 1997 erklingen Gedichte im Dorf, anfangs im Dorfgemeinschaftshaus, in dem auch die Geburtsstunde der „Limlingeröder Diskurse“ stattfand.
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Reservierung 03693 502635
Antje Horn ist Erzählerin.
Sie liest nicht vor, sie erzählt frei, mit Händen und Füßen. Seit einigen Jahren leiht sie Märchen und Geschichten aus aller Welt ihre Stimme.
Warum?
Märchen und Geschichten sind stets auf Wanderschaft.
Sie überwinden Ländergrenzen und Weltmeere, oft wird Gewohntes auf den Kopf gestellt,
das Sanfte besiegt das Harte, Unmögliches wird Wirklichkeit, Uraltes und gerade Entstehendes verbinden sich während des Erzählens.
Die Erzählerin reist mit dem Publikum durch ferne Länder und innere Welten.
Wie arm wären wir ohne Märchen und Geschichten.
Wir haben sie bitter nötig, gerade heute!
Ausbildungen: Institut für Erzählkunst Hannover / Jana Raile
Universität der Künste Berlin / Storytelling in Art and Education
Märchen in der Adventszeit – erzählt von Frau Holle
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Präsentiert vom Figurentheater-Fex aus Helmstadt-Bargen
Gibt es einen schöneren Tag im Jahr als den Weihnachtstag? Der kleine Hase (genannt Ritter Freund) und der Holunderbär vertreiben sich das Warten auf den Weihnachtsabend mit einer Schneeballschlacht. Da fällt ihnen plötzlich ein Brief von Manni Murmel in die Hände, der eigentlich für den Weihnachtsmann bestimmt ist – und schon nimmt ein neues, aufregendes Abenteuer seinen Lauf. Denn um dem kleinen Murmeltierjungen zu helfen, müssen die beiden Freunde eine turbulente Reise unternehmen, um dem Weihnachtsmann die verlorene Weihnachtspost zu bringen. Aber Glaube versetzt Berge und wahre Freundschaft erst recht.
Am Ende erleben der kleine Hase und der Holunderbär ein ganz besonderes Weihnachtsfest.
eine Geschichte über Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft
Ab 4 Jahre
»Der Codex in Momenten der Gefährdung«
Vortrag von Prof. Dr. Michael Hagner (ETH Zürich)
in der Reihe »Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek« und im Rahmen der Ausstellung ›Brandbücher | AschebIcher‹ des Künstlers Hannes Möller.
Zum Thema: Dem gedruckten Buch ist häufig das Totenglöcklein geläutet worden, doch bislang hat es sich trotz aller Veränderungen des Leserverhaltens als erstaunlich robust erwiesen. In seinem Vortrag arbeitet Michael Hagner die Spezifität des Buches als Gegenstand gegenüber digitalen Texten heraus, ohne beide gegeneinander ausspielen zu wollen. Dazu wird er buch- und medienhistorische Beispiele heranziehen und darlegen, dass der Codex sich seit jeher in Momenten der Gefährdung befindet, darin jedoch eine Bedingung für seine historische Entfaltung liegt.
Zur Person: Michael Hagner ist Mediziner, Wissenschaftshistoriker und Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Leopoldina und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Für seine wissenschaftshistorischen Arbeiten, insbesondere zur Geschichte des Gehirns wurde er 2008 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet. 2015 erschien »Zur Sache des Buches«, sein Plädoyer für die Zukunft des gedruckten Buches und die „moralische Ökonomie der Geisteswissenschaften“. Für das Jahr 2019 ist angekündigt »Die Lust am Buch«.
Mit einem Vortrag beginnen im Stadtmuseum Jena die ausstellungsbegleitenden Veranstaltungen im neuen Jahr. Der Historiker Marco Swiniartzki stellt einen „vergessenen Weichensteller“ vor: Hermann Leber (1860–1940). Er ist für Jena und Thüringen als Gewerkschafter und politischer Mandatsträger bedeutend. In den Umbruchsjahren nach der Novemberrevolution war Leber Landtagspräsident im Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach und zeitgleich auch Präsident des gesamtthüringischen Volksrates, der die Gründung der Staates Thüringen vorbereitete.
Im Zentrum des Vortrages wird Lebers Rolle in der Jenaer Gewerkschaftsbewegung um 1900 stehen. Die Ausstellung „Der Weg in die Revolution“ kann mit dem Vortragsbesuch besichtigt werden. Erhoben wird das reguläre Eintrittsentgelt zuzüglich 1 Euro Veranstaltungsaufschlag.
Wir wünschen unseren Besuchern und Förderern alles Gute für 2019 und freuen uns auf erneut zahlreiche Gäste. Im vergangenen Jahr, das andernorts von starken Besucherrückgängen geprägt war, haben wir zum zweiten Mal in Folge die Marke von 40.000 Besuchen übertroffen. Vielen Dank an unser interessiertes Publikum!
Da hat sich einiges angesammelt: Satiren, humoristische Texte, freche Gedichte und vieles mehr, was Ulf Annel vom Erfurter Kabarett „Die Arche“ geschrieben hat. Das muss raus! Ran ans Publikum! Witzig, unterhaltsam, manchmal auch ein bisschen makaber und böse.
Und Annel hat immer auch sein neuestes Buch dabei, diesmal sind es sogar drei.
Damit das Publikum aber nicht zu viele Buchstaben inhalieren muss, spielt Mr. Speedfinger – alias Pianist Jürgen Adlung – an den richtigen Stellen des Programms sehr flotte und nicht selten fast fingerbrecherische Musik.
Rosa Luxemburg und Goethe – eine Wahlverwandtschaft – Vortrag von Simone Frieling (Mainz)
Matthias Claudius, 1740–1815, – Leben als Hauptberuf – … dass Sie gnädigst geruhen, ein Machtwort zu sprechen, wozu ich geschickt sein soll. (aus einem Bittschreiben an den Kronprinzen und Mitregenten von Dänemark)
Sein »Abendlied« scheint heute berühmter als er selbst, denn er ist wie der von ihm besungene Mond nur halb im Bewusstsein der Menschen. Um diese für viele noch unbeleuchtete Seite seiner Dichtung sichtbar werden zu lassen, hat Karin Kisker das Programm so konzipiert, dass seine außergewöhnliche Persönlichkeit durch das dichterische Wort hörbar erlebt werden kann.
ENDE der HausART Nr. 3/2018: Die Künstlerin Susanne Theumer begegnet dem Dichter Günter Kunert, z. B. mit »Späte Zeit« von 2013 – Originalgrafisches Buch mit 19 Kaltnadelradierungen und einer Einbandradierung zu Gedichten von neun Dichtern, darunter drei Gedichte von Kunert. / / »Am Fließ« von 2014 – Originalgraphisches Buch mit 13 Kaltnadelradierungen zu Gedichten von Günter Kunert, und 13 Kaltnadelradierungen von 2018 zu weiteren Werken des Dichters. Dazu die 3‑teilige großformatige Kohlezeichnung von 2018, »BBS Gedenkend«.
Vortrag in der Reihe »Konstellationen. Neue Sichten der Bibliothek«
Prof. Dr. Markus Hilgert (Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder) spricht über das Thema:
»Zwischen Kulturerhalt und gesellschaftlichem Transfer: Perspektiven im Rahmen der Ausstellung ›Brandbücher | Aschebücher‹«
Zum Thema: Die wissenschaftliche Rede von Dingen als Kulturgütern oder materiellem Kulturerbe übergeht meist die Tatsache, dass diese Begriffe keine wissenschaftlichen Kategorien bezeichnen, sondern, ihrem Ursprung nach, gesellschaftliche. Als Produkte gesellschaftlicher Zuschreibungen stehen Kulturgüter in einem Abhängigkeitsverhältnis nicht nur von der Organisationsform einer Gesellschaft und den Verfahren ihrer Entscheidungsfindung, sondern auch von Prozessen mit gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen wie etwa militärischen Konflikten, wirtschaftlichen Krisen oder technologischen Umbrüchen. Vor dem Hintergrund dieser Zusammenhänge und mit Blick auf das Konzept der Ausstellung »Aschebücher | Brandbücher« in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar erörtert der Vortrag die Frage, in welchem grundlegenden Bezug zur Gesellschaft sowie zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen die Erforschung und Vermittlung des kulturellen Erbes insbesondere unter den Bedingungen der digitalen Transformation stehen und welche zusätzlichen Forschungs- und Handlungsperspektiven sich daraus für kulturbewahrende Einrichtungen ergeben.
Zur Person: Der Altorientalist Markus Hilgert ist seit 2017 Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, nachdem er seit 2013 als Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin und von 2007 bis 2014 als Professor für Assyriologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg tätig war. Der im Jahr 2004 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena habilitierte Wissenschaftler ist Honorarprofessor an den Universitäten Heidelberg, Marburg und Berlin.
»›eternal lines to time‹: Liebe und Poetik bei Sir Philip Sidney und William Shakespeare« – Vortrag von Prof. Claudia Olk
in der Vortragsreihe «Shakespeare und seine Zeitgenossen – Poetik, Philosophie und Drama« der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.
Die Frühe Neuzeit, das 16. Und 17. Jahrhundert, zählt zu den produktivsten Epochen der Literaturgeschichte. Dies betrifft nicht nur die enorm reiche Tradition der Dichtung und Dramatik, sondern bezieht sich umfassender auf eine Neuakzentuierung der rhetorischen und poetischen Kraft der Sprache.
Der Vortrag situiert ausgewählte Werke William Shakespeares und Sir Philip Sidneys im Kontext der Diskussionen um Dichtung und Wirklichkeit, die den Beginn einer spezifisch englischen Poetik markieren. Einzellektüren von Sonetten Shakespeares widmen sich den Strategien, in denen Liebe und Schönheit im Text erzeugt und reflektiert werden.
Claudia Olk ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und in zweiter Amtszeit Präsidentin der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Literatur und Kultur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit sowie der Moderne.
Martin Bertram & Trio Orange Embers: Hobalala. Auf der Suche nach dem verschwundenen Gitarristen Joao Gilberto
HOBALALA … Auf der Suche nach dem verschwundenen Gitarristen Joao Gilberto
Ein literarisch-musikalischer Abend
Ein neugieriger Reisender, von der Sehnsucht und der Liebe zur Bossa Nova infiziert. Die umtriebige Suche nach dem weltbekannten Musiker, der nicht gefunden werden will. Zeitreise und Zeugenbefragung zugleich. Und während das Psychogramm des weltbekannten Gitarristen Joao Gilberto entsteht, wird die Frage nach dem Preis der Perfektion in der Kunst gestellt.
Ein Schauspieler und drei Musiker, die das Publikum auf eine Reise zu den Wurzeln dieser »Neuen Welle« nach Rio de Janeiro mitnehmen. Der Stoff für diesen
besonderen literarisch-musikalischen Abend sind Marc Fischers Reportage und die Bossa Nova-Klassiker vom Beginn der 60er Jahre.
Ein Abend mit Martin Bertram (Sprecher) und dem Trio Orange Embers:
Clemens Appenroth – Baß,
Helmar Kilian – Gitarre,
Viola Michaelis – Stimme und Konzept
Aus Küche und Keller – Kochen und Hauswirtschaft im 18. Jahrhundert
Die Leipziger Kostümschneiderin Ilka Sieler hat sich neben der Beschäftigung mit der Mode des 18. Jahrhunderts auch der Hauswirtschaft und hier insbesondere der Kochkunst und dem Küchenalltag dieser Zeit gewidmet, in der die Essenszubereitung und das Führen des Haushalts noch etliche Personen ganztägig beschäftigten. In Kochbüchern der Schillerzeit fand sie Staunenswertes und Kurioses, aber auch etliche zeitlose Tricks, die sie in ihrem anschaulichen Vortrag in der typischen Kleidung einer Köchin des ausgehenden 18. Jahrhunderts vorstellt. Dazu serviert das Café „Schiller!“ Kaffee und Kuchen.
Eröffnung des Jahresprogramms: „Geld, Gold, Gott und Goethe. Zur Erfindung des Papiergeldes im Faust“.
Vortrag von Prof. Dr. em. Gottfried Gabriel (FSU Jena)
Eine Beziehung zwischen Goldgeld und Gott stellt Goethe her, wenn er schreibt: »Gold ist so unbedingt mächtig auf der Erde, wie wir uns Gott im Weltall denken.« Der Vortrag untersucht im Ausgang von einer kulturwissenschaftlichen Analyse dieses Zusammenhangs die literarische Vergegenwärtigung der Erfindung des Papiergeldes im zweiten Teil des »Faust«. Goethes weitsichtige Darstellung zeigt die Geldschöpfung als eine im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehende ›Schöpfung aus dem Nichts‹. Vorgeführt werden von Goethe im Weiteren die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum, aber auch der mögliche Preis dieses Wachstums.
Goethes fiktional-literarische Umsetzung hatte einen real-historischen Hintergrund. Herzog Carl August hatte 1810 die Ausgabe von Papiergeld in Sachsen-Weimar-Eisenach erwogen. Den Anstoß gaben die finanziellen Schwierigkeiten als Folge von Kontributionszahlungen nach dem verlorenen Krieg gegen Napoleon. Goethe konnte Carl August von dem Papiergeld-Vorhaben abbringen. Er sprach sich stets gegen die Einführung von Papiergeld aus, weil er darin die Gefahr einer Inflation sah. Vor Augen hatte er dabei vorausgegangene europäische Papiergeld-Pleiten und persönliche Erfahrungen mit dem Verfall des Papiergeldes in Österreich.
Prof. Dr. em. Gottfried Gabriel war von 1995 bis 2009 Professor für Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und hatte hier den Lehrstuhl für Logik und Wissenschaftstheorie inne. Jüngste Publikationen: Erkenntnis, Berlin und Boston 2015; Frege und die kontinentalen Ursprünge der analytischen Philosophie (gemeinsam mit Sven Schlotter), Paderborn 2017; Präzision und Prägnanz: Logische, rhetorische, ästhetische und literarische Erkenntnisformen, Paderborn 2019.
Der Literaturwissenschaftler Dr. Detelf Ignasiak spricht zum Thema »Literaturgeschichte als Stadtgeschichte«.
»Im Glanz der Vergeblichkeit« – Programm mit dem Kabarettisten und Liedermacher Sebastian Krämer
Er bezeichnet sich gern selbst als Chansonnier und gehört zu den wenigen seiner Zunft, die hintergründigen Wortwitz und Sprachgewalt mit musikalischem Können verbinden.
Sein mit Bezügen zur Romantik angereichertes Programm der »vergnüglichen Elegien« passt zwar sehr gut in das ehemalige Wohnhaus Fichtes, wo auch die Romantiker ein- und ausgingen, aber es gibt vielleicht auch Interessenten unter den stadtgeschichtlich orientierten Besucherinnen und Besuchern.
Beginn ist 15 Uhr. Die Vorstellung dauert zwei mal 45 Minuten. In der Pause darf – passend zur Romantik – die Ausstellung mit Kunstmärchenillustrationen des 19. Jahrhunderts besichtigt werden.
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