Personen
Ort
Thema
Literarisches Thüringen um 1800
Matthias Biskupek
Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projekts der Literarischen Gesellschaft Thüringen.
Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort
Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide
Hier wohnte im 18. Jahrhundert der Forstmann Carl Christoph von Lengefeld. Er war bereits um die fünfzig, als ihm seine Töchter Caroline – 1763 – und Charlotte – 1766 – geboren wurden. Er kümmerte sich um den im Fürstentum arg verluderten Wald, forstete auf und machte sich so allerhand Verdienste. Als er starb, waren die Töchter erst neun und zwölf Jahre alt und deren Mutter, seine Frau, Louise, geborene von Wurmb, also die spätere »chère mère«, Anfang Dreißig. Man musste ausziehen, die Witwe wurde, als die Töchter erwachsen waren, schließlich Hofmeisterin auf der Heidecksburg.
Hier also führten die Schwestern ihrem Gast Schiller vor, wo sie als Kinder überall spielten, sprich: tobten, das wunderbare, damals neue Schloss Ludwigsburg vor Augen – Schiller war verliebt und fand das vermutlich alles allerliebst.
Der schon oft erwähnte Ludwig Friedrich, entwickelte sich später zum »aufgeklärten Fürst«, zu einem kunstsinnigen Mann. Er, stand damit in einer Tradition der hiesigen Herrscher. Denn schon sein Vorgänger erteilte jüdischen Familien Konzessionen.
Die Ludwigsburg begann man 1734 zu errichten, von den Baumeistern Rousseau und Steingräber. Als Schiller hier weilte, gab es drinnen das Naturalienkabinett. Das wurde erst 1821 öffentlich – aber Schiller durfte als wichtiger Gast die ausgestopften Tiere und die seltenen Steine natürlich besichtigen. Von hier aus »wanderte man auch in den Baumgarten«. Das sind sieben Minuten Weg … Heute stehen noch zwei Löwen am Eingang. Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken, wie Schillerkenner wissen.
Zu DDR-Zeiten war das Schloss eine Bezirkskunstschule – heute ist es Landesrechnungshof. Alle Kunst ist der Freude gewidmet, doch verrechnen tut man sich in den verschiedenen Epochen auf ganz verschiedne Weise.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2025 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/artikel/schillers-liebe-rudolstadt/heisenhof-lengefeldstr-1-blick-auf-dieludwigsburg/]