»Schatzsucher« – Anthologie des Südthüringer Literaturvereins

Personen

Holger Uske

Ursula Schütt

Jens Kirsten

Orte

Suhl

Dietzhausen

Neuhaus am Rennweg

Thema

Gelesen & Wiedergelesen

Autor

Jens Kirsten

Thüringer Literaturrat e.V. / Abdruck mit freundlicher Genehmigung in Thüringer Allgemeine, Thüringische Landeszeitung, Ostthüringer Zeitung, 18.06.2020.

Gele­sen von Jens Kirsten

 

Die Schön­heit der ver­gess­nen Jahre 

Der Süd­thü­rin­ger Lite­ra­tur­ver­ein schaut auf 30 Jahre sei­nes Bestehens

 

Im 1990 gegrün­de­ten Süd­thü­rin­ger Lite­ra­tur­ver­ein arbei­ten Autorin­nen und Autoren, die sich vor allem – aber nicht nur – dem frän­ki­schen Sprach­raum ver­bun­den füh­len. Sie alle ver­eint, dass sie ihrer Lei­den­schaft für das Schrei­ben und die Lite­ra­tur ehren­amt­lich nach­ge­hen. Dass dies über drei­ßig Jahre trägt, hat nicht zuletzt mit dem Enthu­si­as­mus und der Begeis­te­rungs­fä­hig­keit des Ver­eins­vor­sit­zen­den Hol­ger Uske zu tun, der neben sei­nem Beruf als Pres­se­spre­cher der Stadt Suhl, dem er bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung nach­ging, uner­müd­lich Lesun­gen, Schreib­werk­stät­ten und vor allem den geis­ti­gen und lite­ra­ri­schen Aus­tausch im Ver­ein orga­ni­siert und den Kon­takt zu Schrift­stel­lern und Lite­ra­tur­ver­mitt­lern in ganz Thü­rin­gen hält.

San­dro Eber­wein wirft im titel­ge­ben­den Text der Antho­lo­gie einen Blick aus der Zukunft zurück in die Gegen­wart, die ihm als Ort klan­des­ti­ner Ver­schwö­rer erscheint – nicht ohne Augen­zwin­kern begeg­net er damit allen lar­moy­an­ten Tönen, die das Ewig­gest­rige zu beschwö­ren suchen. Dabei sind die Bli­cke zurück weit weni­ger nost­al­gisch, als man ver­mu­ten mag. Die ange­zeig­ten Ver­luste bezie­hen sich vor allem auf die Gegen­wart: den Kli­ma­wan­del, glo­bale Waren­ströme, die digi­tale Ver­ein­sa­mung der Gesellschaft.

Lite­ra­tur, das zeigt diese Antho­lo­gie ein­mal mehr, ist ein pro­ba­tes Mit­tel für eige­nes Den­ken und ein Gespräch mit sich und der Natur, sei­nen Nächs­ten, mit Freun­den. Bei­spiel­haft nen­nen las­sen sich dafür die Pro­sa­texte von Ursula Schütt oder Ulrike Blech­schmidt. Dabei zielt der Band nicht auf die Auf­ar­bei­tung von Geschichte, viel­mehr will er Geschich­ten erzäh­len oder – wie in den Gedich­ten von Michael Carl, Hol­ger Uske, Ursula Schütt oder Horst Wie­gand – den Augen­blick festhalten.

Die Antho­lo­gie »Schatz­su­cher« ver­sam­melt knapp 50 Bei­träge in Lyrik und Prosa. Radie­run­gen und Tusch­zeich­nun­gen von Frank Rot­hä­mel berei­chern den Band.

 

  • Schatz­su­cher. Texte von Autorin­nen und Autoren aus Süd­thü­rin­gen mit Gra­fi­ken von Frank Rot­hä­mel, Hg. Süd­thü­rin­ger Lite­ra­tur­ver­ein, Edi­tion Sinn­bild, Suhl 2020. Kon­takt: uske.suhl@gmail.com.
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