Personen
Ort
Pfarrhaus der Predigergemeinde Erfurt
Thema
Schriftsteller der Frühen Neuzeit
Detlef Ignasiak
Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projektes der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Hier verbrachte ein anderer Barockautor von 1633 bis 1642 seine letzten Lebensjahre. Es ist der in Jena geborene und im Gothaischen aufgewachsene Johann Matthäus Meyfart. Lange war er Professor am Coburger Casimirianum, dann Professor in Erfurt.
Da er sein eigener Zensor war und die Bikonfessionalität der Stadt die religiösen Eiferer auf beiden Seiten im Zaum hielt, konnte er seine Schrift gegen den Hexenwahn (»Christliche Erinnerung/An gewaltige Regenten/Und gewissenhafte Prädikanten«, 1635) in Erfurt veröffentlichen. Sie fußt auf den erlebten Hexenprozessen in Coburg und ruft die weltliche und die religiöse Obrigkeit auf, diesen Wahn zu beenden. Das Buch endet anschaulich mit einer sprachgewaltigen »Höllenfahrt der Hexenmeister«. Zusammen mit Friedrich von Spees dasselbe Thema aufgreifender lateinsprachiger und anonym erschienener »Cautio Criminalis« (1631) dürfte Meyfarts Buch zu den mutigsten der Zeit gehören.
Abb. 1.: Foto: Jens-Fietje Dwars; Abb. 2.: Foto: Luisa Römhild, 2016
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