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Literarisches Thüringen um 1800
Jens-Fietje Dwars, Ulrich Kaufmann
Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projekts der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Eine Tafel erinnert an der gleichen Stelle, dass hier lange vor Lenz bereits ein anderer gewohnt hat, der gleichfalls aus Weimar vertrieben wurde: Im Juli 1708 zog der 23-jährige Johann Sebastian Bach (1685–1750) mit seiner schwangeren Frau aus Mühlhausen nach Weimar, wo bis 1717 sechs seiner Kinder zur Welt kamen.
Es waren doppelt fruchtbare Jahre, in denen auch ein Großteil seines Orgelwerkes entstand. 1714 wurde er Konzertmeister, blieb aber in der Rangordnung unter dem Kapell- und Vizekapellmeister und suchte nach einem anderen Wirkungskreis.
Im August 1717 hatte er bereits einen neuen Vertrag am Hof von Köthen unterschrieben, ohne zuvor um seine Entlassung in Weimar zu bitten. Daraufhin wurde er am 6. November wegen »Halßstarrigkeit« inhaftiert und erst am 2. Dezember in Ungnade entlassen.
Über den spezifischen Geist von Weimar sagt das noch nicht viel, wahrscheinlich wäre der Komponist auch an anderen Höfen mit solcher Eigenmächtigkeit in Ungnade gefallen. Bezeichnender ist dagegen der Versuch eines anderen, in Weimar Fuß zu fassen: Jean Paul.
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