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Von Goethes Tod bis zur Novemberrevolution
Siegfried Nucke
Thüringer Literaturrat e.V.
»Die Geschichte vom wilden Jäger«, dessen prägnante Inszenierung : »…Er trug die Brille auf der Nas’, / Und wollte schießen tot den Has.«, bis auf den heutigen Tag fasziniert, muss natürlich tief im Tabarzer Seelenleben verwurzelt sein.
Noch heute gibt es die Schar mit dem grasgrünen Röcklein, dem Ranzen – man versteht, dass man die Rückentasche heute anders nennt – nimmt man die Flinte, aber: Man ist keine blinde Schnarchnase a la Hoffmanns Jagdbursch, sondern ein netter Nachbar, der sich von Hasen, die »im Blätterhaus« sitzen , nicht aus dem Konzept bringen lässt.
Selbst Ihre herzogliche Hoheit – XY, der Soundsovielte – haben geruht, in Tabarz ein hoch-adliges Forstamt einzurichten. Auf den Straßen und Gassen ist zu hören, Ihro Gnaden würden höchstselbst in den eigenen Forsten, zu deren Füßen Tabarz kuschelt, zuweilen dem Jagdtriebe frönen. Heute darf man sicher sein ( sic?) , dass Hoffmanns Szenario :
Des Jägers Frau am Fenster saß
Und trank aus ihrer Kaffeetaß.
Die schoß das Häschen ganz entzwei,
Da rief die Frau: ›O wei! O wei!‹
nur der unkontrollierten Fantasie eines Sprachverliebten geschuldet ist. Oder wird hier überdeutlich, dass Hoffmann unreflektiert Partei nimmt, sich weit aus dem Fenster lehnt, um Positionen zu vertreten, die nur in Randgruppen Beifall finden können?
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