Christine Hansmann – »In herzlicher Eile! Ihr Sebastian Schopplich«

Person

Christine Hansmann

Ort

Gera

Thema

Bruchstellen

Autor

Christine Hansmann

Alle Rechte bei der Autor.in Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Autorin. Erstdruck (in gekürzter Fassung) in: Thüringische Landeszeitung, 10.1.2024. Das Zitat aus dem Gedicht „silberdistel“ erschien in Reiner Kunzes Gedichtband »auf eigene hoffnung«, S. Fischer, Frankfurt am Main 2005.

»In herz­li­cher Eile! Ihr Sebas­tian Schopplich«

 

Von Chris­tine Hansmann

 

kei­nen schat­ten wer­fen / auf andere
Im schat­ten der ande­ren / leuch­ten 
(Rei­ner Kunze, »sil­ber­dis­tel«)

 

Als ich in den Hof im win­zi­gen, zur Orts­lage Brah­menau gehö­ri­gen Dörf­chen Groit­schen ein­biege – »den Berg hin­auf, gleich neben der gro­ßen Sal­weide«  – ist von Eile keine Spur. Der Klang der in einem Glo­cken­stuhl im Scheu­nen­fach­werk hän­gen­den Bron­zeglo­cke emp­fängt mich. Sie stammt, wie mir Sebas­tian Schopp­lich gera­de­wegs berich­tet, aus einem Ein­öd­hof in Ober­bay­ern und wurde 1866 in der Weil­hei­mer Gie­ße­rei Ken­ner­knecht gegossen.

Hier oben, am »Ende der Welt«, ist über die Jahre hin­weg ein Refu­gium ent­stan­den, eine Oase, behut­sam saniert und lie­be­voll gepflegt, wie viele Details zei­gen. Bei den Bau­ar­bei­ten fin­den sich sla­wi­sche Scher­ben, die Ter­rasse säumt eine Mauer aus Pöl­zi­ger Sand­stein, in den gro­ßen Töp­fen gedei­hen Ole­an­der und Aga­pan­thus; Wal­nuss, Birke, Holun­der umwach­sen den Ort.

Schnell sind wir im Gespräch, das den wachen, auf­ge­schlos­se­nen, den freien Geist ver­rät. Zu allem, was ich ent­de­cke, kann Schopp­lich eine Geschichte erzäh­len, kennt er his­to­ri­sche oder geo­gra­phi­sche Zusam­men­hänge; Bil­dung ist für ihn leben­di­ges, am Objekt geschul­tes Wis­sen, ein Fun­dus, aus dem er schöpft und den er bestän­dig erweitert.

Wir fol­gen sei­nen Lebens­li­nien: 1966 gebo­ren, wächst der Junge anfangs – weil die Mut­ter stu­diert – bei der Groß­mutter auf: eine Villa auf dem Wei­ßen Hirsch, vier Meter hohe Räume, die Dresd­ner Heide fast vor der Haus­tür. Auch in Rade­berg, wo er zehn Jahre zur Schule geht, wird am Wald­rand gewohnt, ist die Natur sein Spiel­ort, ent­fal­tet sich der Sinn für »Vögel, Schlan­gen, Schmet­ter­linge, die Geräu­sche des Win­des«, der Regen­trop­fen in den wehen­den Zwei­gen – eine Erdung, die ihn seit­her trägt.

Dem Direk­tor des Rade­ber­ger Hei­mat­mu­se­ums Rudolf Lim­pach hat er viel zu ver­dan­ken: wenn der Schü­ler mit sei­nen Fun­den kommt, bron­ze­zeit­li­che Scher­ben, Ton­pfei­fen­stü­cke, Mus­ke­ten­ku­geln, nimmt die­ser sich Zeit: gemein­sam erfor­schen sie Fundplätze und Details, datie­ren und recher­chie­ren. Sebas­tian Schopp­lichs Traum ist es, Geschichte zu stu­die­ren. Auf der Ober­schule in Bischofs­werda steht das Fach Bio­lo­gie im Mit­tel­punkt; die his­to­ri­schen Bota­nik­bände der Biblio­thek wer­den zur span­nen­den Lektüre.

An den Wochen­en­den geht es in die Säch­si­sche Schweiz, in die Affen­steine zum Berg­stei­gen; von den vier Gefähr­ten ist er der Unge­dul­digste. Noch kann er es nicht for­mu­lie­ren, aber die Unrast wird blei­ben, das Gefühl, tätig sein zu MÜSSEN, um den Ver­wer­fun­gen und Schnell­le­big­kei­ten der Zeit etwas Sinn­vol­les, Trag­fä­hi­ges ent­ge­gen­zu­set­zen: Kunst, Kul­tur, Land­schafts­pflege. Und Mitmenschlichkeit.

Nach dem Schul­ab­schluss arbei­tet er noch im Pfle­ge­heim in Schön­born, dann muss die Armee­zeit über­stan­den wer­den. Auch da ist ihm Lite­ra­tur Über-Lebens-Mit­tel; als Kind liest er unter der Bett­de­cke die Sma­rag­den­stadt – Bände Alex­an­der Wol­kows; in den Sam­mel­su­rien der Groß­mutter fin­den sich Dr. Faus­tus und Lotte in Wei­mar – letz­te­res wird sein Lieb­lings­buch. Er schult sich an Arnold und Ste­fan Zweig, durch­fors­tet Lexika – hier wur­zelt seine Lese­be­ses­sen­heit, seine Lust am akri­bi­schen Recher­chie­ren – beste Vor­aus­set­zun­gen für die spä­tere Erfor­schung von Lan­des­kunde und Natur­räu­men Ost­thü­rin­gens, ins­be­son­dere des Vogt­lan­des zwi­schen Gera und Greiz.

Autoren wie Vol­ker Braun mit sei­nem »Trai­ning des auf­rech­ten Gan­ges«, Wolf­gang Hil­big und Tho­mas Rosen­lö­cher kom­men hinzu – Heinz Czechow­ski, der »Trakl der DDR«, wie Uwe John­son ihn nennt, wird immens wich­tig; von Wulf Kirs­ten wird noch die Rede sein.

Schwe­ren Her­zens muss Schopp­lich sich vom Stu­di­en­wunsch Archäo­lo­gie aus Man­gel an Plät­zen ver­ab­schie­den, von Geschichte ganz zu schwei­gen. Da die Mut­ter Sto­ma­to­lo­gin ist, er schon als Schü­ler in der Zahn­tech­nik ein Taschen­geld ver­dient, liegt Zahn­me­di­zin nahe. Er stu­diert in Ber­lin und Dres­den und geht mit sei­ner Lebens­liebe, der Phar­ma­zeu­tin Chris­tiane Schopp­lich, nach Greifs­wald. Die Söhne Johann und Kon­rad wer­den gebo­ren (zwei wei­tere sei­ner vier Kin­der stam­men aus frü­he­ren Bin­dun­gen) und –  seine Frau über­nimmt die Apo­theke ihrer Mut­ter in Gera-Bieb­lach –  ein Rück­zugs­ort gesucht und gefun­den, der Stille und Natur­nähe ver­bin­det: der Hof in Groitschen.

Mehl­schwal­ben flie­gen ein und aus, die Turm­fal­ken nis­ten im Spitz­gie­bel, zwölf Zwerg­schafe einer uralten, robus­ten Rasse wei­den auf der Streu­obst­wiese hin­ter der Kir­che: spi­ralen­ge­hörnt wie Muff­lons, schwarz und braun. Wir sit­zen bei Baum­ku­chen und Kaffee.

Im Umfeld mei­nes Besu­ches erreicht mich eine Fülle an Zusen­dun­gen: Pro­spekte, Land­kar­ten, Bild­bände, Publi­ka­tio­nen; sie mar­kie­ren die Spann­weite von Sebas­tian Schopp­lichs ehren­amt­li­chem Enga­ge­ment – in einem Maß, das schier erstau­nen lässt und die »herz­li­che Eile« mehr als erklärt.

Wo begin­nen? Beim 1825 gegrün­de­ten »Vogt­län­di­schen Alter­tums­for­schen­den Ver­ein zu Hohen­leu­ben«, dem zuge­hö­ri­gen Freun­des­kreis des Muse­ums Rei­chen­fels-Hohen­leu­ben, dem er seit 2015 vor­steht? Es liegt ober­halb der Trie­bes, nörd­lich von Zeu­len­roda, im ehe­ma­li­gen Gebiet der Vögte von Weida und Gera und ihrer Nach­fah­ren, der Fürs­ten zu Reuß jün­ge­rer Linie. Ein nahezu ver­ges­se­ner, aber kein ver­lo­re­ner Ort, geschichts­träch­tig, von der Burg­ruine Rei­chen­fels auf dem auf­ra­gen­den Schloss­berg geprägt.

Abge­se­hen von Prä­sen­ta­tio­nen zur Ur- und Früh­ge­schichte der Region, Natur­kunde, Geo­lo­gie und Palä­on­to­lo­gie beher­bergt das Museum Archiv und wis­sen­schaft­li­che Biblio­thek des Ver­eins, aber auch eine über­ra­schende Viel­zahl hoch­ka­rä­ti­ger, vor allem spät­go­ti­scher Schnitz­plas­ti­ken, die in dem schön­ge­stal­te­ten Band Von Hei­li­gen und Him­mels­bo­ten erschlos­sen sind. Schopp­lich schreibt im Geleit­wort: »Museen sind wesent­li­che, ja unver­zicht­bare Kno­ten­punkte im kul­tu­rel­len Netz, wobei wir den Begriff der Kul­tur als Aus­druck der essen­ti­ell- krea­ti­ven Kraft der Gesell­schaft ver­ste­hen. Als Ort der Selbst­ver­ge­wis­se­rung und Ver­si­che­rung der Iden­ti­tät, als Brun­nen der Erinnerung.«

Wie­viel Enthu­si­as­mus in das Pen­sum als Vor­sit­zen­der fließt, lässt sich nur ahnen  – »Wenn ich es nicht getan hätte, hätte es kei­ner getan.« –  jetzt mehr denn je, denn finan­zi­elle Situa­tion und Fort­be­stand des Muse­ums sind per­spek­ti­visch völ­lig unge­si­chert. »Die ehren­amt­li­che Arbeit für das Museum Rei­chen­fels-Hohen­leu­ben ist für uns Freude und Ver­pflich­tung zugleich, erreicht jedoch häu­fig den Umfang einer Teil­zeit­stelle«. Spen­den­ein­wer­ben, Kon­takt­pflege, Vor­be­rei­tun­gen für den Druck des Jahr­bu­ches, die Liste ist lang. Zum Glück gibt es – noch – eine Muse­ums­lei­te­rin und enga­gierte Mit­strei­ter. Schopp­lich will mit Men­schen gemein­sam etwas bewe­gen, über die Klip­pen heben, wie er sagt. Ob sich das Land Thü­rin­gen und die Stif­tung Thü­rin­ger Schlös­ser und Gär­ten wirk­lich des­sen bewusst sind, mit wel­chem Umfang und Kennt­nis­reich­tum in der soge­nann­ten Pro­vinz an der Pflege und Erhal­tung der ein­hei­mi­schen Kunst- und Kul­tur­schätze gear­bei­tet wird?

Das ist längst nicht alles. Schopp­lich ist Mit­glied im Natur­schutz­bei­rat des Land­krei­ses Greiz, seine Frau und er sind dort bestellte Natur­schutz­be­auf­tragte. Er hält Vor­träge –  »vor­mit­tags werde ich im Rah­men einer Mati­nee in der Musik­schule Gera den NABU-Vor­trag zum Vogel des Jah­res 2023, dem Braun­kehl­chen, hal­ten, wie schon seit vie­len Jah­ren« –  und schreibt Arti­kel; gemein­sam pfle­gen sie Streu­obst­wie­sen, begut­ach­ten Natur­denk­mä­ler und sind für gebäu­de­be­woh­nende Vogel­ar­ten – Doh­len, Schlei­er­eu­len, Turm­fal­ken – und Fle­der­mäuse zuständig.

Sein Her­zens­ort aber ist das mit­ten im thü­rin­gi­schen Vogt­land, am Süd­rand von Wün­schen­dorf gele­gene Klos­ter Mil­den­furth – das Ely­sium des Bild­hau­ers Volk­mar Kühn und der Papier­gra­fi­ke­rin Marita Kühn-Leih­be­cher. Es ist ein ein­zig­ar­ti­ges Ensem­ble: vom ehe­ma­li­gen Prä­mostra­ten­ser­klos­ter aus der ers­ten Hälfte des 13. Jahr­hun­derts, von dem das spät­ro­ma­ni­sche Rund­bo­gen­por­tal kün­det, zum Renais­sance­schloss­torso, über wechselnde

Nut­zun­gen als Kam­mer­gut, Alten­heim, Obst­la­ger bis zum Künst­ler­gar­ten und Aus­stel­lungs­ge­lände. Bis heute atmet dort ein beson­de­rer Geist, eine Sym­biose aus Kunst und Natur, His­to­rie und Gegen­wart, Zwie­spra­che und Schwei­gen. Das ist Kühn und sei­ner Frau wesent­lich zu ver­dan­ken, die hier IHREN Ort geschaf­fen haben, der Rück­zug und Gesprächs­raum, Denk­ort und Podium zugleich ist.

Mitte der 90er Jahre kauft Sebas­tian Schopp­lich vom Skulp­teur die Klein­bronze »Auf­schau­ende« und wird schnell in den Kreis der Freunde und För­de­rer ein­ge­la­den. Der »Arbeits­kreis Kunst und Kul­tur Klos­ter Mil­den­furth«, ein Nach­wen­de­kind, gegrün­det »sich und ande­ren zur Freude«, bie­tet ein anspruchs­vol­les, in der Region sin­gu­lä­res Kul­tur­pro­gramm: Lesun­gen, Kon­zerte, Aus­stel­lun­gen, Gar­ten­feste, dazu die kri­ti­sche Beglei­tung der lau­fen­den Sanie­rungs- und Restau­rie­rungs­ar­bei­ten. Schopp­lich wird Schrift­füh­rer, er ver­ant­wor­tet nicht nur Vor­be­rei­tung und Gestal­tung der Lesun­gen, son­dern als Her­aus­ge­ber und Autor auch wich­tige, zum Teil opu­lente Publi­ka­tio­nen, Lau­da­tio­nes, Post­kar­ten­edi­tio­nen, dar­un­ter die groß­for­ma­ti­gen »Arbeits­be­such«- Bände zum Werk der Kühns.

Der neue Pro­spekt zur Eröff­nung des »Kunst-Spei­chers« ver­rät einen Wen­de­punkt, wird doch seit Som­mer 2018 die Tätig­keit des Arbeits­krei­ses durch die Lie­gen­schafts­ei­gen­tü­me­rin zuneh­mend ein­ge­schränkt. Büro­kra­tis­mus und Sicher­heits­be­den­ken müs­sen dafür her­hal­ten, dass in der Folge die über Jahr­zehnte gewach­sene Ein­heit von Skulp­tur und Natur auf dem Gelände zer­stört wird – ein Pro­zess, der für das Ehe­paar Kühn trotz aller Bit­ter­keit in den Umbau einer benach­bar­ten Getrei­de­la­ger­halle zum »Kunst-Spei­cher« mün­det. Ein wei­ter, luf­ti­ger Raum, der den Figu­ren und Papier­ar­bei­ten eine Hülle bie­tet, in der sie atmen kön­nen, eine »Frei­stätte«, wie Schopp­lich schreibt, »nicht nur der bil­den­den Kunst, son­dern ebenso des Den­kens, des Spre­chens und des mensch­li­chen Mit­ein­an­ders – fernab jeder Zensur.«

Seine anhal­tende Freude und Begeis­te­rung für das hier Ent­stan­dene, für die Men­schen die­ses Ortes, die Dank­bar­keit für lang­jäh­rige Lebens­freund­schaf­ten ist ihm anzumerken.

2004 ist es der (im Dezem­ber 2022 ver­stor­bene) Dich­ter Wulf Kirs­ten, der von Schopp­lich nach Mil­den­furth ein­ge­la­den wird. Man­ches Mal berät Kirs­ten ihn nun bei der Aus­wahl der Autoren, wür­digt die Her­aus­gabe der erst im Ver­lag Ulrich Kei­cher, dann als Pri­vat­dru­cke erschei­nen­den Lyrik­hefte des Arbeits­krei­ses. Beide ver­bin­det das tiefe Geschichts­be­wusst­sein, die Samm­ler­na­tur, ihre Fas­zi­na­tion für absei­tige Land­stri­che und ihre Form- und Sprach­bil­der. Für den jun­gen Sebas­tian Schopp­lich waren damals, am Ende der Rade­ber­ger Zeit, die »sie­ben sätze über meine dör­fer« in dem Band »die erde bei Mei­ßen« Schlüs­sel­mo­mente sei­ner Lese­bio­gra­phie. Keine Frage, dass Kirs­tens Werk­cor­pus in der umfang­rei­chen Haus­bi­blio­thek auf dem Groit­sche­ner Berg einen Ehren­platz hat.

Ist es ver­wun­der­lich, dass die Schopp­lichs selbst Samm­ler sind? Archäo­lo­gi­sche Stü­cke, Gra­fi­ken, his­to­ri­sche Post- und Land­kar­ten, Skulp­tu­ren – wem diese, längst nicht abge­schlos­sene Samm­lung ein­mal über­ant­wor­tet wird, er hätte den gan­zen Reich­tum der Inten­tio­nen und Inter­es­sen des Ehe­paars vor Augen. Schopp­lich bezieht seine Frau aus­drück­lich ein, ohne deren »fort­wäh­rende Unter­stüt­zung, Kri­tik, Mit­ar­beit, Ermu­ti­gung, Geduld und Tole­ranz mir all das kul­tu­relle und natur­schutz­fach­li­che Enga­ge­ment nicht in die­sem Maße mög­lich wäre.«

Es ist, als ob sich im Wir­ken Sebas­tian Schopp­lichs neben dem Tag­werk als Zahn­me­di­zi­ner der His­to­ri­ker, der Archäo­loge in ihm Platz ver­schafft hät­ten, ob sam­melnd, schüt­zend oder

bewah­rend, immer auf der Folie einer unaus­ge­spro­che­nen Men­schen­liebe, Her­kunft als den Humus einer men­schen­ge­mä­ßen, Umwelt wie Innen­welt ach­ten­den Zukunft begrei­fend. Seine Quel­len sind zugleich seine Pas­sio­nen: die innige Ver­bin­dung zu Land­schaf­ten und ihrer Geschichte – Rei­chen­fels, Mil­den­furth, die Insel Hid­den­see – Freund­schaf­ten, Begeg­nun­gen, Gesprä­che, Natur­er­kun­dun­gen. Sich in Ver­ant­wor­tung wis­sen. Ver­ant­wor­tung leben.

In sei­ner Lau­da­tio auf Volk­mar Kühn vom 21. Juni 2019 –  von Wulf Kirs­ten »eine Ver­tei­di­gungs­rede bedroh­ter huma­ni­tas« genannt –  ist zu lesen: »Sein Schaf­fen ist … ein zutiefst euro­päi­sches, der Auf­klä­rung, der kul­tu­rel­len Moderne und der unbe­irr­ba­ren Über­zeu­gung an die Schön­heit – als ästhe­ti­schem Äqui­va­lent zu Ver­nunft und Huma­ni­tät - –  ver­pflich­tet. … eine vehe­mente Ent­geg­nung gegen jed­wede ein­di­men­sio­nale, klein­bür­ger­li­che Den­kungs­art, gegen die dumpfe Enge, gegen die bor­nierte Häß­lich­keit … gegen die Arro­ganz der Macht, gegen die vul­gäre Bru­ta­li­tät. … es ver­kör­pert einen wei­ten, all­ge­mei­nen Geist, der Selbst­be­zo­gen­hei­ten und Ego­is­men über­win­det und frei in sei­nen Ent­schei­dun­gen ist.«

Es war Sebas­tian Schopp­lich wohl nicht bewusst, dass er hier seine eige­nen Prä­mis­sen for­mu­liert, die sich in schöns­ter, spre­chends­ter Weise in sei­nem Wir­kungs­kreis spiegeln.

Wir schrei­ben Oktober.

Die vier jun­gen Turm­fal­ken sind längst außer Haus. Noch bet­tel­ru­fen näch­tens zwei junge Schlei­er­eu­len in der Scheune … In den Hecken schla­gen die Zaunkönige … 

In herz­li­cher Eile! Ihr Sebas­tian Schopplich«

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