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Von Goethes Tod bis zur Novemberrevolution
Jens Kirsten / Ursula Klimmer
Thüringer Literaturrat e.V. / Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projekts der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Eines der wirklich großen Ereignisse auf der Bühne des Hoftheaters war Isadora Duncans erster Auftritt. Das war für ganz Weimar eine Sensation. Nicht so sehr, weil ihr Anliegen eine Erneuerung der Kunst des Tanzes war, sondern aus ganz anderer Ursache. Das einzige, was die Leute über sie zu wissen schienen, war, daß sie barfuß tanzte. Dabei war es völlig gleichgültig, daß ihr Kostüm einer Art langem, wehenden Nachthemd ähnlich sah, am Hals hochgeschlossen, weit weniger freizügig als jedes beliebige Ballkleid bei Hofe und die Füße ohnehin fast nicht zu sehen waren, Aber die bloße Idee, die heiligen Bretter von Goethes Bühne durch etwas Nacktes berührt zu wissen, wurde als abstoßend empfunden.
Isadora Duncan, eig. Angela Isadora Duncan wurde 1877 als Kind irischer Einwanderer in San Francisco geboren. Sie begann schon als Kind einen eigenen Tanzstil zu entwickeln und lehnte das klassische Ballett ab. Nach der Scheidung ihrer Eltern kehrte sie 1899 nach Europa zurück. Als Gegnerin des klassischen Balletts versuchte sie, den Tanz der Antike wiederzubeleben. Mit der Rückkehr nach Europa kam der künstlerische Erfolg in London, Paris, Berlin, Moskau, später gastierte sie auf Bühnen in Südamerika und in den USA. Bei ihren Auftritten tanzte sie barfuß und ohne Korsett in einer Art Tunika.
1904 gründete sie mit ihrer Schwester Elizabeth Duncan eine Tanzschule mit Internat in Berlin Grunewald. Dort konnten vor allem Kinder, die wie die Gründerinnen selbst in Armut aufwuchsen, eine kostenlose Ausbildung erhalten. Später zog die Schule nach Darmstadt, dann Salzburg und 1936 nach München um.
1913 ertranken ihre beiden Kinder bei einem Autounfall in der Seine. Ein drittes Kind starb kurz nach der Geburt. 1922 heiratete sie in Moskau den 26 Jahre alten russischen Dichter Sergej Jessenin. Sie selbst starb in Nizza, wie ihre ersten beiden Kinder bei einem Autounfall. Als sich ihr Schal in den Radspeichen eines offenen Wagens verfing, brach dieser ihr beim Anfahren das Genick.
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