Sophie von La Roche

1730      Kaufbeuren

1807      Offenbach am Main

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Gutshaus Oßmannstedt und seine Gäste: Sophie von La Roche und Sophie Brentano

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Sophie von La Roche

Autor

Charlotte Krause

Sophie von La Roche, geb. Guter­mann von Guters­ho­fen (* 6. Dezem­ber 1730 in Kauf­beu­ren; † 18. Februar 1807 in Offen­bach am Main) war eine deut­sche Schrift­stel­le­rin und Salon­nière. Sie schrieb in der Zeit der Auf­ik­lä­rung vor­wie­gend im Stil der Emp­find­sam­keit. Als erste finan­zi­ell unab­hän­gige Berufs­schrift­stel­le­rin in Deutsch­land war sie Her­aus­ge­be­rin und Autorin der ers­ten deut­schen Frau­en­zeit­schrift Pomona. Sie ist die Groß­mutter von Bet­tina von Arnim und Cle­mens Brentano.

Marie Sophie war ältes­tes Kind des Arz­tes Georg Fried­rich Guter­mann und sei­ner Frau Regina Bar­bara. In einem groß­bür­ger­li­chen Haus­halt auf­wach­send, ver­brachte sie ihre Kind­heit in Lin­dau und Augs­burg. Früh genoss sie das, was man wohl als klas­si­sche »Mäd­chen­er­zie­hung« zu die­ser Zeit anse­hen konnte (Spra­che, Kunst und Lite­ra­tur, Musik, Haushaltsführung).

1747 ver­lobte sie sich mit dem Ita­lie­ner Gio­vanni Ludo­vico Bian­coni, was jedoch auf­grund der unter­schied­li­chen Kon­fes­sio­nen und auf Drän­gen des Vater hin schwei­terte. Auch die Bezie­hung zu ihrem Vet­ter Chris­toph Mar­tin Wie­land schei­terte in dem Jahr 1750. Georg Michael Frank La Roche, Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Pri­vat­se­kre­tär für sei­nen Adop­tiv­va­ter Fried­rich von Sta­dion-Wart­hau­sen, wurde 1753 ihr Ehe­mann. Die Fami­lie, zu der acht Kin­der gehör­ten, von denen jedoch nur fünf das Kind­s­al­ter über­leb­ten, lebte vor­erst am kur­fürst­li­chen Hof in Mainz.

Auf Schloss Wart­hau­sen war Sophie von La Roche 1761–1768 Gesell­schaf­te­rin und Hof­dame bei ihrem Schwie­ger­va­ter. Tes­ta­men­ta­risch fest­ge­hal­ten, wurde ihr Mann zum Ober­amt­mann des Bön­nig­hei­mer Schlos­ses, zu wel­chem ihm Sophie 1770 folgte. Dort been­dete sie nun end­lich ihren Roman Geschichte des Fräu­leins von Stern­heim.

-Die Fami­lie zog 1771 nach dem beruf­li­chen Wech­sel ihres Man­nes nach Koblenz. Dort eröff­nete sie im Stadt­teil Ehren­breit­stein einen lite­ra­ri­schen Salon. Gäste waren u.a. Wil­helm Heinse, die Brü­der Jacobi und Lava­ter und ihr Freund Johann Hein­rich Jung-Stilling.

Sophie von La Roches Mann kri­ti­sierte zuneh­mend Adel und Mönchs­we­sen, wor­auf­hin er durch Kur­fürst Cle­mens Wen­zes­laus ent­las­sen wurde. Die Fami­lie fand Zuflucht beim befreun­de­ten Dom­herrn Chris­toph Phil­ipp Wil­li­bald von Hohen­feld in Speyer (Maxi­mi­li­an­straße 99), wo sie u.a. auch ihr Freund Fried­rich Schil­ler besuchte. 1788 wurde Sophie Witwe. Sie musste ihren Unter­halt mit Hilfe der Schrift­stel­le­rei bestrei­ten, da als Folge der fran­zö­si­schen Beset­zung des lin­ken Rhein­ufers 1794 ihre Wit­wen­ver­sor­gung ent­fiel. Ihre Toch­ter Maxi­mi­liane starb starb bereits 1793 und sie nahm drei ihrer Enke­lin­nen auf.

Ihr phi­lo­so­phi­sches Bil­dungs- und Auf­klä­rungs­ma­ga­zin Pomona stand in star­kem Kon­trast zu den dama­li­gen Mode­jour­na­len, die ledig­lich die Frau als »Man­nes­zierde« zum Thema hatten.

Sie ist in Offen­bach-Bür­gel an der Außen­mauer der St.-Pankratius-Kirche begra­ben. Sophie von La Roche wurde 77 Jahre alt.

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