Robert Antelme

1917      Sartène (Korsika)

1990      Paris

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Robert Antelme

Autor

Pascal Quicker

Thüringer Literaturrat e.V. / Gedenkstätte Buchenwald

Robert Antelme wurde am 5. Januar 1917 in Sar­tène auf Kor­sika gebo­ren. 1936 begann er ein Jura­stu­dium in Paris, bevor er von 1937 bis 1939 sei­nen Mili­tär­dienst antrat. Nach des­sen Ableis­tung wurde er zum Kriegs­ein­satz mobi­li­siert. 1939 hei­ra­tete er Mar­gue­rite Duras und begann unter der Vichy-Regie­rung eine Arbeit als Redak­teur im fran­zö­si­schen Innen­mi­nis­te­rium. Antelme schrieb zu die­ser Zeit auch erste Gedichte und begann mit der Vor­be­rei­tung eines Lyrik­ban­des. Gleich­zei­tig wurde er 1943 als Teil einer Wider­stands­gruppe um Fran­çois Mit­te­rand Mit­glied der Résis­tance. Am 1. Juni 1944 wurde Antelme durch die Gestapo ver­haf­tet und über die Lager Fres­nes und Com­piè­gne am 21. August ins KZ Buchen­wald bei Wei­mar depor­tiert (Häft­lings­num­mer 81 474). Es folgte die Ver­le­gung ins Außen­la­ger Gan­ders­heim, von wo aus er im April 1945 auf einen Eva­ku­ie­rungs­marsch ins KZ Dachau gezwun­gen wurde. Dort wurde er am 29. April 1945 voll­kom­men erschöpft und krank von ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen befreit. Freunde aus dem Wider­stand fan­den Antelme inmit­ten eines Hau­fens toter Häftlinge.

Nach sei­ner Befrei­ung kehrte Antelme nach Frank­reich zurück, wo 1947 sein Erin­ne­rungs­be­richt L’espèce humaine (dt.: Die Gat­tung Mensch) ver­öf­fent­licht wurde. 1957 erschien eine wei­tere, über­ar­bei­tete Fas­sung. 1946 ließ sich Antelme von Mar­gue­rite Duras schei­den. Er trat in die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei Frank­reichs ein, für die er im Ver­band der Depor­tier­ten, Inter­nier­ten, Wider­stands­kämp­fer und Patrio­ten arbei­tete, wurde jedoch bereits 1953 auf­grund von „Lini­en­un­treue“ aus die­ser Par­tei aus­ge­schlos­sen. Wäh­rend sei­ner Anstel­lung als Lek­tor beim Ver­lag Gal­li­mard von 1951 bis 1981 gab er die Ency­clo­pé­die de la Plé­aide her­aus und enga­gierte sich ab Mitte der 1950er Jahre poli­tisch gegen den Krieg Frank­reichs in Nord­afrika. 1968 nahm er an den Stu­den­ten­auf­stän­den teil. In die­sem Zuge wurde er auch Mit­glied des Akti­ons­ko­mi­tees der „Étu­di­ants-Écri­vains“. Am 26. Okto­ber 1990 ver­starb Robert Antelme in Paris.

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