Louis Fürnberg

Der tsche­cho­slo­wa­kisch-deut­sche Schrift­stel­ler,  Jour­na­list, Kom­po­nist und Diplo­mat Louis Fürn­berg wurde 1909 in Iglau (heute Jihlava) als Sohn eines mäh­ri­schen Tex­til­fa­bri­kan­ten gebo­ren. Seine Kind­heit und Jugend ver­lebte er in Karls­bad. Eine Lehre als Kunst­ke­ra­mi­ker in Karls­bad musste er wegen einer Tuber­ku­lo­se­er­kran­kung abbre­chen. Fürn­berg wurde Mit­glied der Sozia­lis­ti­schen Jugend und besuchte ab 1927 die Deut­sche Han­dels­aka­de­mie in Prag.

1928 wurde er Mit­glied in der deut­schen Sek­tion der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei der Tsche­cho­slo­wa­kei. Er war Mit­grün­der der Agit­prop-Gruppe »Echo von links«. Nach einer Kur in Lugano im Jahr 1936 hei­ra­tete er 1937 Lotte Wertheimer.

1939 wurde Fürn­berg auf­grund sei­ner jüdi­schen Her­kunft und sei­ner poli­ti­schen Über­zeu­gung durch die deut­schen Besat­zer ver­haf­tet. Wäh­rend der Haft wurde er von den Natio­nal­so­zia­lis­ten gefol­tert. Schließ­lich gelang es der Fami­lie, ihn frei­zu­kau­fen. Fürn­berg wurde mit sei­ner Fami­lie nach Ita­lien abge­scho­ben. Sie flüch­te­ten über Jugo­sla­wien dann 1941 nach Palästina.

1946 kehrte er mit sei­ner Fami­lie nach Prag zurück und arbei­tete als Jour­na­list und Kor­re­spon­dent meh­re­rer Zei­tun­gen in Prag. Nach einer Anstel­lung im tsche­chi­schen Infor­ma­ti­ons­mi­nis­te­rium war er von 1949 bis 1952 Kul­tur­at­ta­ché der tsche­cho­slo­wa­ki­schen Bot­schaft in Berlin.

Nach den Erfah­run­gen der sta­li­nis­ti­schen Schau­pro­zesse in der ČSSR sie­delte er 1954 in die DDR über und nahm in Wei­mar sei­nen Wohn­sitz, wo er als stell­ver­tre­ten­der Lei­ter der Natio­na­len For­schungs- und Gedenk­stät­ten der klas­si­schen deut­schen Lite­ra­tur arbei­tete. In Wei­mar grün­dete er mit H. G. Thal­heim die Zeit­schrift »Wei­ma­rer Bei­träge«. 1955 wurde Fürn­berg Mit­glied der Deut­schen Aka­de­mie der Künste. Nach einem 1954 erlit­te­nen Herz­in­farkt starb er am 23. Juni 1957 an des­sen Fol­gen in Wei­mar. 1959 ver­lieh im die Stadt Wei­mar pos­tum ihren Lite­ra­tur- und Kunstpreis.

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