Friedrich Hebbel

Chris­tian Fried­rich Heb­bel wurde am 18. März 1813 in Wes­sel­bu­ren in Dith­mar­schen als Sohn eines Mau­rers gebo­ren. Nach dem Besuch der Volks­schule begann er eine Lehre als Mau­rer. Als der Vater starb, nahm er eine Stelle bei einem Kirch­spiel­vogt an, wo er für sie­ben Jahre als Bur­sche und Schrei­ber arbei­tete. Wäh­rend die­ser Zeit schrieb er seine ers­ten Gedichte, die er bald in ver­schie­de­nen Zeit­schrif­ten veröffentlichte.

1835 zog er durch die För­de­rung von Ama­lie Schoppe, die durch seine Gedichte auf ihn auf­merk­sam gewor­den war, nach Ham­burg und trat eine Stelle beim »Wis­sen­schaft­li­chen Ver­ein von 1817« an. In die­ser Zeit begann er, Tage­buch zu füh­ren – eine Pra­xis, die er bis zu sei­nem Tod fort­setzte und die heute als bedeu­ten­des lite­ra­ri­sches Doku­ment gilt.

In den fol­gen­den Jah­ren führ­ten Rei­sen Heb­bel nach Hei­del­berg, Straß­burg, Stutt­gart, Tübin­gen, Mün­chen und zurück nach Ham­burg, wo er meh­rere Stü­cke und einen Gedicht­band schrieb und ver­öf­fent­lichte. Zu sei­nen frü­hen Erfol­gen gehörte die Tra­gö­die »Judith« (1840), mit der er sich erst­mals einen Namen in der deut­schen Lite­ra­tur machte.

1842 erhielt er in Kopen­ha­gen von König Chris­tian VIII. ein zwei­jäh­ri­ges Rei­sesti­pen­dium. 1843 und 1844 hielt er sich in Paris auf, wo er Hein­rich Heine ken­nen­lernte. Wäh­rend die­ser Jahre ent­stand auch das bür­ger­li­che Trau­er­spiel »Maria Mag­da­lena«, das als Mei­len­stein des deut­schen Rea­lis­mus gilt.

Bis 1846 unter­nahm er Rei­sen nach Ita­lien, Frank­reich, Ita­lien und Öster­reich. In Wien hei­ra­tete er 1846 die Schau­spie­le­rin Chris­tine Eng­haus. Mit ihr fand Heb­bel nicht nur gesell­schaft­li­che Aner­ken­nung, son­dern auch die Ruhe für seine reifs­ten Werke, dar­un­ter »Agnes Ber­nauer«, »Gyges und sein Ring« und »Die Nibelungen«.

Ab 1849 war er in Wien als Feuil­le­ton­re­dak­teur tätig. Sein gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment zeigte sich in die­ser Zeit auch in poli­ti­schen Stel­lung­nah­men – so begrüßte er die März­re­vo­lu­tion 1848, blieb jedoch der Mon­ar­chie gegen­über loyal.

Zwi­schen 1857 und 1861 reiste er jedes Jahr für einige Wochen nach Wei­mar. Dort suchte er bewusst den Aus­tausch mit Ver­tre­tern der Wei­ma­rer Klas­sik und der nach­klas­si­schen Lite­ra­tur. Die Begeg­nung mit der geis­ti­gen Tra­di­tion Thü­rin­gens, ins­be­son­dere mit Schil­lers dra­ma­ti­schem Werk, prägte sein Ver­ständ­nis einer mora­lisch ver­ant­wor­te­ten Dich­tung entscheidend.

Er starb am 13. Dezem­ber 1863 in Wien. Kurz zuvor war ihm für sein Gesamt­werk der preu­ßi­sche Schil­ler­preis ver­lie­hen worden.

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