1813 Wesselburen
1863 Wien
Artikel
Weimar – Weltstadt des Geistes und Musendorf
Wielandstraße 29 – Böcklin und das »Silberne Weimar«
Goetheplatz 9 – Kunsthalle Harry Graf Kessler
Weiterführende Informationen
Christian Friedrich Hebbel wurde am 18. März 1813 in Wesselburen in Dithmarschen als Sohn eines Maurers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule begann er eine Lehre als Maurer. Als der Vater starb, nahm er eine Stelle bei einem Kirchspielvogt an, wo er für sieben Jahre als Bursche und Schreiber arbeitete. Während dieser Zeit schrieb er seine ersten Gedichte, die er bald in verschiedenen Zeitschriften veröffentlichte.
1835 zog er durch die Förderung von Amalie Schoppe, die durch seine Gedichte auf ihn aufmerksam geworden war, nach Hamburg und trat eine Stelle beim »Wissenschaftlichen Verein von 1817« an. In dieser Zeit begann er, Tagebuch zu führen – eine Praxis, die er bis zu seinem Tod fortsetzte und die heute als bedeutendes literarisches Dokument gilt.
In den folgenden Jahren führten Reisen Hebbel nach Heidelberg, Straßburg, Stuttgart, Tübingen, München und zurück nach Hamburg, wo er mehrere Stücke und einen Gedichtband schrieb und veröffentlichte. Zu seinen frühen Erfolgen gehörte die Tragödie »Judith« (1840), mit der er sich erstmals einen Namen in der deutschen Literatur machte.
1842 erhielt er in Kopenhagen von König Christian VIII. ein zweijähriges Reisestipendium. 1843 und 1844 hielt er sich in Paris auf, wo er Heinrich Heine kennenlernte. Während dieser Jahre entstand auch das bürgerliche Trauerspiel »Maria Magdalena«, das als Meilenstein des deutschen Realismus gilt.
Bis 1846 unternahm er Reisen nach Italien, Frankreich, Italien und Österreich. In Wien heiratete er 1846 die Schauspielerin Christine Enghaus. Mit ihr fand Hebbel nicht nur gesellschaftliche Anerkennung, sondern auch die Ruhe für seine reifsten Werke, darunter »Agnes Bernauer«, »Gyges und sein Ring« und »Die Nibelungen«.
Ab 1849 war er in Wien als Feuilletonredakteur tätig. Sein gesellschaftliches Engagement zeigte sich in dieser Zeit auch in politischen Stellungnahmen – so begrüßte er die Märzrevolution 1848, blieb jedoch der Monarchie gegenüber loyal.
Zwischen 1857 und 1861 reiste er jedes Jahr für einige Wochen nach Weimar. Dort suchte er bewusst den Austausch mit Vertretern der Weimarer Klassik und der nachklassischen Literatur. Die Begegnung mit der geistigen Tradition Thüringens, insbesondere mit Schillers dramatischem Werk, prägte sein Verständnis einer moralisch verantworteten Dichtung entscheidend.
Er starb am 13. Dezember 1863 in Wien. Kurz zuvor war ihm für sein Gesamtwerk der preußische Schillerpreis verliehen worden.
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