1931 Wampersdorf, Österreich
2003 Wien
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Pascal Quicker
Thüringer Literaturrat e.V. / Gedenkstätte Buchenwald
Karl Stojka wurde am 20. April 1931 als viertes von sechs Kindern einer katholischen Roma-Familie im österreichischen Wampersdorf geboren. Im Zuge des Völkermordes an den europäischen Roma (Pojramos) durch die Nationalsozialisten, wurde der Elfjährige im März 1943 mitsamt seiner Familie ins Zigeunerlager nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sein Vater wurde bereits Ende des Jahres 1941 im KZ Dachau ermordet. Im August 1944 wurde Stojka als sogenannter ASR-Häftling ins KZ-Buchenwald verlegt (Häftlingsnummer 74 705), im Januar 1945 ins KZ Flossenbürg.
Nachdem er im April 1945 während eines Evakuierungsmarsches befreit wurde, kehrte er 1946 nach Wien zurück. Nachdem er dort zunächst als Hausierer gearbeitet hatte, meldete er sich 1948 zur französischen Fremdenlegion. Wenig später desertierte er jedoch und begann zunächst die Arbeit in einer französischen Kohlenmine, bevor er 1949 erneut nach Wien zurückkehrte. Ab 1955 arbeitete er als Teppichhändler unter anderem in Lissabon, Berlin und Rom sowie von 1968 bis 1973 als Wanderhändler in den USA. Im Jahre 1985 begann er als Autodidakt zu malen. Mit Hilfe seiner Bilder drückte er seine eigene Lebensgeschichte sowie jene der verfolgten Roma aus. Er gab zahlreiche Ausstellungen, unter anderem in Wien, Washington und Osaka. Außerdem verarbeitete er das Erlebte in seinem Buch Auf der ganzen Welt zu Hause. Das Leben und Wandern des Zigeuners Karl Stojka.
Karl Stojka war der Bruder der Schriftstellerin Ceija Stojka und des Schriftstellers Mongo Stojka sowie Vater des Jazzmusikers Karl Ratzer. Er starb am 10. April 2003 in Wien.
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