Johann Jacob Wilhelm Heinse

1746      Langewiesen

1803      Aschaffenburg

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Arnstadt

Schleusingen

Jena

Erfurt

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Johann Jacob Wilhelm Heinse im Autorenlexikon

Johann Jacob Wilhelm Heinse

Johann Jakob Wil­helm Heinse, eigent­lich Heintze, wurde am 15. Februar 1746 in Lan­ge­wie­sen in Thü­rin­gen als Sohn eines Stadt­schrei­bers gebo­ren. Nach dem Besuch der Gym­na­sien in Arn­stadt und Schleu­sin­gen stu­dierte der spä­tere Schrift­stel­ler, Biblio­the­kar und Pro­fes­sor ab 1766 Jura in Jena und Erfurt. Schon wäh­rend des Stu­di­ums wandte er sich zuneh­mend lite­ra­ri­schen The­men zu und schloss Freund­schaft mit dem Phi­lo­so­phen Fried­rich Jus­tus Rie­del, der ihn mit Chris­toph Mar­tin Wie­land bekannt machte.

Durch Wie­land erhielt Heinse den Kon­takt zu Johann Wil­helm Lud­wig Gleim, der ihn in den Hal­ber­städ­ter Dich­ter­kreis auf­nahm. Nach Rei­sen durch Süd­deutsch­land und in die Schweiz unter­nahm Heinse ab 1780 eine aus­ge­dehnte Ita­li­en­reise, die ihn nach­hal­tig prägte. Die Ein­drü­cke die­ser Jahre ver­ar­bei­tete er in sei­nem Roman »Arding­hello und die glück­se­li­gen Inseln« (1787). 

Ab 1786 war Heinse Vor­le­ser des Main­zer Erz­bi­schofs, Kur­fürst Fried­rich Karl Joseph von Erthal, und spä­ter des­sen Biblio­the­kar. Spä­ter folg­ten seine Ernen­nung zum Hof­rat und Pro­fes­sor. Er blieb auch unter Erthals Nach­fol­ger Karl Theo­dor von Dal­berg in die­ser Stel­lung und war damit eine zen­trale Gestalt des Main­zer Hof- und Geis­tes­le­bens. Zu sei­nen Bekann­ten zähl­ten unter ande­rem Georg Fors­ter, Samuel Tho­mas Soem­mer­ring und Johann Wolf­gang von Goethe.

Neben dem »Arding­hello« schuf Heinse mit den Roma­nen »Hil­de­gard von Hohen­thal« und »Ana­sta­sia und das Schach­spiel« Werke, die Kunst, Musik und Wis­sen­schaft lite­ra­risch mit­ein­an­der ver­ban­den. Als Über­set­zer des »Saty­ricon« von Petro­nius setzte er Maß­stäbe in der deut­schen Übersetzungskunst.

Heinse starb am 22. Juni 1803 in Aschaf­fen­burg, wo er als Biblio­the­kar der kur­fürst­li­chen Hof­bi­blio­thek wirkte. Sein Andenken wird in sei­ner Geburts­stadt Lan­ge­wie­sen bis heute gepflegt; dort erin­nert ein Museum und ein Denk­mal an den bedeu­ten­den Sohn Thüringens.

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