Hans Herbert Grimm

1896      Markneukirchen

1950      Altenburg

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Hans Herbert Grimm im Autorenlexikon

Hans Herbert Grimm

Autor

Jens Kirsten

Thüringer Literaturrat e.V.

Hans Her­bert Grimm (* 26. Juni 1896 in Mark­neu­kir­chen; † 7. Juli 1950 in Alten­burg) war ein deut­scher Leh­rer und Autor. Er stammte aus der Genera­tion, deren Schul­ab­schluss unmit­tel­bar mit dem Aus­bruch des Ers­ten Welt­kriegs zusammenfiel.

Grimm stu­dierte Phi­lo­so­phie und Ger­ma­nis­tik und pro­mo­vierte 1921 in Halle an der Saale mit der Dis­ser­ta­tion »Die Mund­art des Döb­ra­ta­les«. Anschlie­ßend arbei­tete er als Leh­rer für Fran­zö­sisch, Ita­lie­nisch und Spa­nisch am Karo­li­num in Alten­burg. Seit 1925 war er mit Eli­sa­beth geb. Rich­ter verheiratet.

1928 ver­öf­fent­lichte Grimm den Anti­kriegs­ro­man »Schlump. Geschich­ten und Aben­teuer aus dem Leben des unbe­kann­ten Mus­ke­tiers Emil Schulz, genannt ›Schlump‹, von ihm selbst erzählt« unter Pseud­onym. Der Gra­fi­ker Emil Pree­to­rius gestal­tete den Ein­band, und 1929 erschien eine eng­li­sche Über­set­zung in Lon­don. Unter den Natio­nal­so­zia­lis­ten wurde das Buch ver­bo­ten, 1933 öffent­lich ver­brannt, und Grimm mau­erte ein Exem­plar in die Fas­sade sei­nes Wohn­hau­ses ein. Das Pseud­onym wurde erst 2013 von sei­ner Schwie­ger­toch­ter Christa Grimm bestä­tigt. Der Roman beschreibt die Kriegs­er­fah­run­gen des jugend­li­chen Hel­den, der trotz sei­ner Nai­vi­tät der Front ent­geht und sich zwi­schen Idylle, Laza­rett­auf­ent­hal­ten und mora­lisch ambi­va­len­ten Situa­tio­nen bewegt.

Wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs war Grimm als Dol­met­scher an der West­front ein­ge­setzt. Nach 1945 wurde er wegen sei­ner NSDAP-Mit­glied­schaft aus dem Schul­dienst ent­las­sen, spä­ter reha­bi­li­tiert. Danach arbei­tete er nur eine Spiel­zeit als Dra­ma­turg am Lan­des­thea­ter Alten­burg. Anschlie­ßend wurde er zunächst zur »gesell­schaft­li­chen Ein­glie­de­rung« in die ört­li­chen Sand­gru­ben geschickt und im Som­mer 1950 zu einer Ein­ver­nahme nach Wei­mar ein­be­stellt. Zwei Tage spä­ter nahm er sich zu Hause das Leben. Im Ster­be­re­gis­ter ist als Todes­ur­sa­che »Herz­lei­den, Herz­schlag« vermerkt.

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