1913 Nizza
2004 Saint-Paul-de-Vence, Frankreich
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Pascal Quicker
Thüringer Literaturrat e.V. / Gedenkstätte Buchenwald
André Verdet wurde am 4. August 1913 in Nizza geboren. 1940 schloss er sich der Gruppe Combat der französischen Résistance an. Dort wurde er Stellvertreter des Résistance-Kommandanten Colonel Degliame-Fouché. Im April 1944 wurde er von der Gestapo festgenommen und zunächst über Fresnes und Compiègnes ins KZ Auschwitz, später im Mai als politischer Häftling ins KZ Buchenwald verschleppt (Häftlingsnummer 52 647). Über die Zeit der Lagerhaft verfasste er nach seiner Befreiung im April 1945 die Anthologie des poèmes de Buchenwald, welche 2013 unter dem Titel Der gefesselte Wald von Wulf Kirsten und Annette Seemann als kommentierte, französisch-deutsche Ausgabe im Wallstein Verlag herausgegeben wurde.
1946 wurde Verdet Sprecher des Ministers für Industrieproduktion Marcel Paul. 1949 kehrte er in seinen Heimatort Saint-Paul-de-Vence zurück und betätigte sich als freischaffender Künstler. Freundschaften pflegte er dabei unter anderem mit Malern wie Marc Chagall, Henri Matisse und Pablo Picasso. Als Schriftsteller veröffentlichte er über hundert Arbeiten zur zeitgenössischen Kunst sowie über zwanzig Bücher. Neben der Buchenwald-Anthologie sind dabei vor allem der Roman La nuit n’est pas la nuit (dt. Die Nacht ist nicht die Nacht) von 1947, die in Zusammenarbeit mit Jacques Prévert 1948 entstandenen Histoires sowie Les jours, les nuits et puis l’aurore (Die Tage, die Nächte und dann die Morgenröte – eine Sammlung der in Gefängnissen und Lagern entstandenen Gedichte) von 1949 anzuführen. André Verdet starb am 19. Dezember 2004 in Saint-Paul-de-Vence.
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