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Jens Kirsten
Thüringer Literaturrat e.V.
1856 wurde Hermann Iseke in Holungen geboren. Er besuchte von 1867 bis 1874 das Gymnasium in Heiligenstadt und Mühlhausen und studierte von 1874 bis 1878 Jura in Würzburg, Leipzig, Göttingen und Greifswald. Nach seiner Promotion 1879 in Jena war er Referendar in Duderstadt und Künzelsau. Anschließend studierte er von 1879–1889 Philosophie und Germanistik in Münster und ab 1880 Theologie in Freiburg, Breslau und Münster. 1883 wurde er schließlich in Eichstädt zum Priester geweiht und arbeitete dann als Kaplan in Dingelstädt und war von 1884–1892 Pfarrer in Wachstedt.
Iseke kultivierte die literarische Form des Bettelbriefes in Versform und setzte die so erhaltenenen Spendengelder für Kirchen, Krankenhäuser und Klöster ein. Ab 1892 war er Militärpfarrer in Metz und Hannover, ab 1897 in Mülhausen/Elsaß. Im Jahre 1900 meldete er sich als Freiwilliger des deutschen Expeditionskorps und nahm an der »Ostasien-Expedition« nach China teil. 1900–1902 reiste er in die Weststaaten Nordamerikas, war ab 1902 wieder Militärpfarrer in Kassel und Saarbrücken.
Ab 1905 war er Feldgeistlicher der deutschen Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika (Namibia), wo er 1907 in Kalkfontein an Malaria starb. Iseke wurde nach Holungen überführt und dort bestattet. Heute erinnert ein Gedenkstein vor dem Ort an den Verfasser des Eichsfeldliedes:
Bist du gewandert durch die Welt,
Auf jedem Weg und Pfade,
Schlugst auf in Nord und Süd dein Zelt,
An Alp und Meergestade:
Hast du mein Eichsfeld nicht geseh’n
Mit seinen burggekrönten Höh’n
Und kreuzfidelen Sassen,
Dein Rühmen magst du lassen!
Abb. 1: Ansichtskarte, um 1911 / Abb. 2-4: Fotos: Jens Kirsten.
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