Wolfgang Haak – »Maskenspiel«

Wolf­gang Haak

Mas­ken­spiel

Nicht ges­tern, nicht morgen.
Wir schnei­den Grimassen
ins eigene Kerbholz,
dem Scha­den zur Freude
dem Hass ins Herz.
Nicht vor­her, nicht nachher,
links fal­lend, rechts steigend,
durch alle Jah­res­ringe symmetrisch.
Wohin auch immer, von Ohr zu Ohr,
im Sinne der Mase­rung, gleichgestrichen
von rauer Hand, Split­ter und Trost,
nicht abseits, nicht jenseits.
Das Ende im Ort der Leere,
wo Schwer­mut und Leichtsinn,
wo Brü­der und Schwes­tern sich finden
im eig­nen Geheul und Gelächter,
nicht frü­her, nicht später.
Von wegen ein Spiel.