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Jens-F. Dwars
Palmbaum - literarisches Journal aus Thüringen, Heft 2/2021.
Alle reden von Klima‑, Umwelt- und Naturschutz. Aber was ist Natur? Alles, was rings um uns wächst und gedeiht, das Lebendige? Oder jegliche Materie? Die Erde, das All? Welch Hybris, das alles retten zu wollen. Und was vermag Literatur dabei, was Dichtung?
Diesen Fragen geht unser Titelthema nach. Kerstin Decker erinnert an Rousseaus Weckruf »Zurück zur Natur!«, mit Seume betrachten wir die Denkfigur des »Edlen Wilden«, Heidrun Jänchen folgt dem Natur-Motiv in der Science Fiction und Jürgen Engler beobachtet exemplarisch, wie Natur bei Arno Holz und Franz Josef Czernin buchstäblich zu Wort kommt. Von Richard Pietraß bringen wir eine Poetikvorlesung zur Natur in der deutschen Lyrik, Dietmar Jacobsen interpretiert ein Gedicht von Wulf Kirsten und Nancy Hünger warnt eindringlich vor der absurden Hoffnung, die Menschheit könne sich vor den Folgen ihres Tuns auf den Mars retten …
Neue Lyrik bringen wir von Wulf Kirsten, Annerose Kirchner, Wilhelm Bartsch, Friederike Haerter und Lutz Rathenow. Neue Prosa von Katrin Lemke und Jens Grandt. Im Essay-Block denkt Hansjörg Rothe über den »Romantiker« Dean Reed nach und gedenkt Klaus Bellin des 50. Todestages von Walther Victor, der einst mit »Lesebüchern für unsere Zeit« das klassische Erbe für Leser seiner Gegenwart erschließen wollte.
Zusammengestellt von Ron Winkler gratuliert ein Brevier mit gleich 14 Autorinnen und Autoren Eberhard Häfner zum 80. Geburtstag, einem der eigenwilligsten Lyriker unserer Tage, der 1941 im Thüringischen Steinbach-Hallenberg geboren wurde. Wir besprechen auf 30 Seiten jüngste Literatur und erstveröffentlichen Laudatio und Dankesrede zur Verleihung des Thüringer Literaturpreises an Steffen Mensching.
In einem Porträt stellen wir zudem den Einband-Grafiker vor: Der Dresdner Maler Max Uhlig gehört zu den profiliertesten Künstlern aus dem Osten Deutschlands. Früh fand er zu einer eigenständigen Bildsprache, die auch dem vorliegenden Palmbaum-Heft einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Wer sich unter »Natur« eine idyllische Landschaft vorstellt, den wird die Radierung Bewegte Baumkrone schockieren: roh, rau, widerborstig wirkt sie auf den ersten Blick eher abstoßend, aber dann, länger betrachtet, lädt sie dazu ein, genauer hinzusehen, sich in das Geflecht der Linien hineinzubegeben, die Kraft des Baumes zu spüren, dessen Krone der Wind peitscht und der ihm dennoch widersteht. Das ist Natur!
Jens‑F. Dwars
aus: Palmbaum, Heft 2/2021 mit dem Titelthema »Stimmen der Natur«.
Abb.: Einbandgrafik: Max Uhlig. Einbandgestaltung: Jens-F. Dwars, 2021.
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