Melanie Raabe – »Kreativität – wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht«

Thema

Gelesen & Wiedergelesen

Autor

Anna Imhof

Thüringer Literaturrat e.V.

Gele­sen von Anna Imhof

Die Arbeit an uns selbst

 

Die Wahr­heit ist: Krea­tive sind über­haupt nichts Beson­de­res. Hoch­be­gabte mögen beson­ders sein. Aber es braucht kei­nen genia­len Geist, um krea­tiv zu sein.                                      Mela­nie Raabe

 

Mit »Krea­ti­vi­tät – wie sie uns muti­ger, glück­li­cher und stär­ker macht«, legt Mela­nie Raabe, bekannt für ihre Kri­mi­nal­ro­mane, ihr ers­tes Sach­buch und zugleich ihr bis­lang per­sön­lichs­tes Buch vor. Krea­ti­vi­tät: ein Begriff, dem einer­seits mit Ehr­furcht begeg­net wird, der sich ande­rer­seits in unse­rer Gesell­schaft stark abge­nutzt hat. Um krea­tiv zu sein, muss man ein Genie, ein Künst­ler oder eine Künst­le­rin sein oder zumin­dest Talent haben. Mela­nie Raabe räumt mit all die­sen Kli­schees gründ­lich auf und stellt von Anfang an klar: Jeder von uns ist krea­tiv und in der Lage, diese Fähig­keit aus­zu­bauen. Sie gibt den Leser*innen einen Rat­ge­ber an die Hand, um Schritt für Schritt zu einem krea­ti­ve­ren Leben zu gelan­gen. Durch Humor, offene Selbst­kri­tik und pri­vate Ein­bli­cke in das Leben der Autorin wirkt das Buch sehr authen­tisch und nach­voll­zieh­bar. Mela­nie Raabe ermög­licht den Leser*innen einen Blick hin­ter die Kulis­sen ihrer eige­nen schrift­stel­le­ri­schen Tätig­keit und erklärt, wie sie ihren Weg zur Krea­ti­vi­tät gefun­den hat. Mit Erfah­run­gen aus ihrem eige­nen Leben sowie aus dem Leben von Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Erfinder*innen aus Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart ver­an­schau­licht sie ihre Argu­men­ta­tion und zeigt: Es ist noch kein Genie vom Him­mel gefal­len. Krea­tiv zu sein ist keine Fähig­keit, die man besitzt oder nicht besitzt. Sie ist auch nicht mit Talent zu ver­wech­seln. Sie lässt sich üben und ler­nen. Indem wir eine Tätig­keit fin­den, die uns Spaß macht, für die wir Lei­den­schaft mit­brin­gen und in der wir uns ver­bes­sern wol­len, sind wir schon einen gro­ßen Schritt näher an einem schöp­fe­ri­schen Leben. Das Buch for­dert dazu her­aus, sich mit lieb­ge­wor­de­nen oder läs­ti­gen Gewohn­hei­ten zu beschäf­ti­gen. Die Autorin gibt zahl­rei­che Impulse und kon­fron­tiert ihre Leser*innen mit Fra­ge­stel­lun­gen, die sie zur Selbst­re­fle­xion anre­gen und auf­for­dern, ehr­lich gegen­über sich selbst zu sein. Ihre Nach­richt ist unmiss­ver­ständ­lich: Krea­ti­vi­tät beginnt bei jedem selbst. Mit der Suche nach ihr bege­ben wir uns nicht zuletzt auf die Suche nach uns selbst. Es gibt nicht den einen Weg. Sie zeigt sich in vie­len For­men und zieht sich durch alle Lebens­be­rei­che. Ihr Buch macht Mut in schwie­ri­gen Zei­ten und ist zugleich eine höchst unter­halt­same Lek­türe. Es ist nicht nur ein Rat­ge­ber für alle, die ein krea­ti­ve­res Leben füh­ren wol­len, son­dern auch ein erfüllteres.

 

  • Mela­nie Raabe: Krea­ti­vi­tät – Wie sie uns muti­ger, glück­li­cher und stär­ker macht, btb Ver­lag, Mün­chen 2020, 345 S., 20 €.
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