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Johann Wolfgang von Goethe
aus: Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke, Bd. 1–16, Band 3, Berlin 1960.
Johann Wolfgang von Goethe
Geständnis
Was ist schwer zu verbergen? Das Feuer!
Denn bei Tage verrät’s der Rauch,
Bei Nacht die Flamme, das Ungeheuer.
Ferner ist schwer zu verbergen auch
Die Liebe; noch so stille gehegt,
Sie doch gar leicht aus den Augen schlägt.
Am schwersten zu bergen ist ein Gedicht;
Man stellt es untern Scheffel nicht.
Hat es der Dichter frisch gesungen,
So ist er ganz davon durchdrungen.
Hat er es zierlich nett geschrieben,
Will er, die ganze Welt soll’s lieben.
Er liest es jedem froh und laut,
Ob es uns quält, ob es erbaut.
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