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Wulf Kirsten
Thüringer Literaturrat e.V. / Erstdruck: Weimar Kultur Journal Nr. 8/1997
In dem Brief vom 19. April 1928 berichtet Hermann Hesse (1877–1962) dem Leipziger Literaturkritiker und Schriftsteller Heinrich Wiegand (1895–1934) von seiner wohl einzigen Berlinreise, die ihn, in Begleitung von Ninon Dolbin, seiner späteren Frau, über Weimar führte:
Wir waren zwei Tage in Würzburg, zwei in Weimar, dann kam ich entsetzt in Berlin an, wurde abgeholt und sofort im Wagen in den ruhigen abgelegenen Vorort gebracht, wo meine Bekannten wohnten. Dort lag ich manche Tage krank, der Arzt erschien, konnte aber nichts Neues sagen und raten … ich saß in Lankwitz und wusste nicht, wie wieder fortkommen aus diesem Sand und dieser öden, dummen Stadt, und da nahm ich ein Flugzeug und flog am Dienstag nach Ostern bis Stuttgart, anderntags nach Zürich.
Dem dezidierten Antipreußen grauste es vor Berlin, aber auch zu Weimar kein Wort, soweit bislang zu erfahren. Unter seinen Reisefeuilletons befindet sich keines, das auf diese Stippvisite zurückgeht. Bislang glaubte ich, Hesse sei nur dieses eine Mal in Weimar zu Gast gewesen, ohne eine literarische Spur zu hinterlassen.
Abb. 1: Gret Widmann (†1931)
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