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Von Goethes Tod bis zur Novemberrevolution
Daniel Börner
Thüringer Literaturrat e.V.
Die Akte im Fall Ditzen wurde im Frühjahr 1912 endgültig geschlossen, archiviert und bis heute im Thüringischen Hauptstaatsarchiv (Heidecksburg) verwahrt. Jene Gerichtsakte diente schon vielen Fallada-Forschern für ganz unterschiedliche Schlüsse und Hypothesen zu den Ereignissen im Oktober 1911.
Zurück blieben eine zerstörte Familie, die um einen Sohn trauerte und viele ungeklärte Fragen. Fallada hat es vermieden, über seine Zeit in Rudolstadt zu sprechen oder gar zu schreiben. Nur an einer Stelle seines Romanwerks taucht ein kleiner Hinweis auf:
Das Haus lag am obersten Punkt einer Berggasse, gleich unterhalb des Burgbergs. Die Stube des Schülers lag vier immer enger und steiler werdende Treppen hoch, in der obersten Spitze des Hausgiebels. Trat der Schüler an sein Fenster, und der Tag war klar, so sah er über die Dächer der kleinen Stadt fort, über das mäßig weite Flußtal fort, über die sanften Laubhügel, die die andere Seite des Tals begrenzten, fort bis zu jenen schroffen Basaltfelsen mit ihren dunklen Tannen und Fichten, die ›der Uhu‹ hießen.
Vom obersten Zimmer im Haus am Schloßaufgang VI kann man in der Tat zum Uhufelsen hinüber sehen, ob Ditzen/Fallada diese Perspektive all die Jahre in Erinnerung behielt, ohne die anderen Ereignisse gänzlich zu vergessen oder verdrängen zu können?
Literaturhinweise:
Abb. 1, 2: Fotos: Daniel Börner / Archiv Daniel Börner.
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