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Literarisches Thüringen um 1800
André Schinkel
Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projektes der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Vom Markt aus am Alten Rathaus vorbei gelangen wir zu einer in ihrer Bedeutung heute so nicht mehr wahrnehmbaren Stelle: hier befindet sich gewissermaßen der Ausgangspunkt der Weimarer Klassik. An der vorderen Ecke des heutigen Eichplatzes zur Rathausgasse abgehend stand bis 1945 das Bachmannsche Haus. Dort traf sich die »Naturwissenschaftliche Gesellschaft«. Vom Kleinklein des gediegenen Bramarbasierens genervt, verlieh Schiller seinem Unmut am 20. Juli 1794 lautstarken Ausdruck.
Auf Goethes Anerbieten, ihm seine Sichtweise der »Urpflanze« darzulegen, spazierten die beiden in regem Gespräch schließlich zu Schillers Wohnhaus an der anderen Seite des Markts. Wilhelm von Humboldt, der im »Weimarischen Hof« residierte, beobachtete das Ereignis, das Goethe fürderhin nur noch das »glückliche« nennen sollte. Auch wenn dieses Gespräch noch nicht frei von Widersprüchen war, bot doch Schiller in einem späteren Brief Goethe eine enge Zusammenarbeit an – aus der sich das »klassische Jahrzehnt« (bis zu Schillers Tod 1805) entwickelte, die vielleicht glänzendste Epoche der literarischen Neuzeit in deutscher Sprache.
Vom Platz des ehemaligen Bachmannschen Hauses bis zum damaligen Wohnhaus Schillers erinnert seit 2009 ein in den Weg eingelassenes, ›beschreitbares‹ Denkmal aus Messingblättern daran.
Abb. 1: unbek. Künstler, um 1910 / Abb. 2: Foto: Jens-Fietje Dwars.
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