Brigitte Struzyk – »Rennfahrermäuse«

Personen

Anne Gallinat

Brigitte Struzyk

Thema

Gelesen & Wiedergelesen

Autor

Anne Gallinat

Thüringer Literaturrat e.V. / Erstdruck in Thüringische Landeszeitung / Thüringer Allgemeine vom 23.4.2020.

Gele­sen von Anne Gallinat

Geschich­ten aus dem Mund

Bri­gitte Stru­zyk erzählt von »Renn­fah­rer­mäu­sen«. Susanne Ber­ner-Bartsch hat sie zau­ber­haft gezeichnet.

 

»Motor­rä­der? Natür­lich haben Renn­mäuse Motor­ra­der, das wis­sen wir!«
Bri­gitte Stru­zyk hat ihren Kin­dern – spä­ter den Enkeln – zum Ein­schla­fen »Geschich­ten aus dem Mund« erzählt. Nach einem lan­gen Arbeits­tag war sie oft selbst zum Ein­schla­fen müde. Aber viel­leicht kom­men ja die skur­rils­ten, komischs­ten Ein­fälle im Halbschlaf?
Die »Renn­fah­rer­mäuse« ist eine Geschichte »aus dem Mund«. Sie folgt kei­ner Struk­tur, kei­ner Kom­po­si­tion, son­dern eher der Fan­ta­sie, den Ein­ge­bun­gen eines spon­ta­nen Erzählmoments.
»Ach, du hei­lige Wasch­trom­mel«, würde ver­mut­lich an die­ser Stelle Renn­maus Alf sagen. Oder: »Da schleu­derts dich!« Denn Alf lebt in einem Wasch­kel­ler. Und so was scheint irgend­wie abzu­fär­ben. Auch die ande­ren Renn­mäuse wer­den von Bri­gitte Stru­zyk knapp, aber ori­gi­nell charakterisiert.
Renn­maus Manni steht voll und ganz in der Tra­di­tion sei­nes Groß­va­ters Man­fred. Die Manni-Man­freds sind ein­fach immer die schnells­ten – zumin­dest, wenn sie nicht in eine Per­si­sche Renn­maus-Dame ver­liebt sind und des­halb zwi­schen den Zäh­nen des Fleisch­hun­des Bluff verster­ben. Wie Man­nis Großvater.
Die Liebe zu Alfs Schwes­ter Eli­sa­beth ist es, die Maus Niko­laus zu schaf­fen macht. Er hat mehr Glück als Man­nis Groß­va­ter. Seine Liebe wird erwi­dert und mit einem Rosen­re­gen belohnt.
»Ach, du herr­li­ches Waschpulver«.
Und da es selbst­ver­ständ­lich ist, dass Renn­mäuse Motor­rä­der haben, hat jede Maus ein Motor­rad, das passt: Rosen­mo­tor­rad, Kro­ko­dil­mo­tor­rad, Tiger­mo­tor­rad und Pandamotorrad.
Die Renn­mäuse mit ihren Motor­rä­dern erle­ben eini­ges. Da gibt es zum Bei­spiel die bös­ar­ti­gen, kra­kee­len­den Lüxe.
»Die Lüxe sehen wie Luchse aus, sind aber etwa so groß wie unsere Mäuse.«
Weil sie so bös­ar­tig sind, haben die Nin­jas ein Gehege für sie ange­legt. Lei­der ver­su­chen die Lüxe immer wie­der aus­zu­bre­chen. Stän­dig muss das Gehege repa­riert werden.
»Sie (die Nin­jas) leben im Welt­all oder auf den Bäu­men des Stadt­wal­des, aber immer wie­der lan­den sie im Wun­der­wald, denn sie wer­den dort gebraucht, zisch und rabumm!«
Stru­zyk ver­wen­det gerne wit­zige Fan­ta­sie­wör­ter, an denen Kin­der ganz bestimmt Spaß haben.
Da macht es: »Ras­selz­ack« und »schabi, schabu«.
Und wie geht es wei­ter? »Psst – Geheimnis!«
Nein. Etwas sei doch noch verraten.
Die Illus­tra­to­rin Susanne Ber­ner-Bartsch hat diese wun­der­voll-schräge Geschichte mit wun­der­voll-schrä­gen Bil­dern ver­se­hen. Bil­der, die Poe­sie haben, die frech sind und die Renn­maus-Cha­rak­tere in ihrer gan­zen Ein­zig­ar­tig­keit zei­gen. (Die Motor­rä­der natür­lich auch…)
»Da wird ja der Speck zum Weich­spü­ler« oder: Viel Spaß beim Lesen!

 

  • Bri­gitte Stru­zyk – »Renn­fah­rer­mäuse«, Ver­lag Tas­ten & Typen, 40. S., 16,80 €, Bad Tab­arz 2020.
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