Julius Waldemar Grosse

1828      Erfurt

1902      Torbole, Italien

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Erfurt und die Preußen im 19. Jahrhundert

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Julius Waldemar Grosse im Autorenlexikon

Julius Waldemar Grosse

Julius Wal­de­mar Grosse (* 25. April 1828 in Erfurt; † 9. Mai 1902 in Tor­bole, Ita­lien) war ein deut­scher Schrift­stel­ler und Thea­ter­kri­ti­ker. Er ver­öf­fent­lichte über fünf­zig Werke unter dem Pseud­onym »Otfried von der Ilm«.

Grosse, Sohn eines Mili­tär­geist­li­chen, stu­dierte ab 1849 in Halle (Saale) Rechts­wis­sen­schaft und wurde im sel­ben Jahr Mit­glied der Bur­schen­schaft Fürs­ten­thal. Bereits wäh­rend sei­nes Stu­di­ums ent­stan­den erste dra­ma­ti­sche Arbei­ten. 1851 wur­den seine Erst­linge, die Tra­gö­die »Cola di Rienzi« und die komi­sche Nacht­par­tie »Shake­speare«, mit sol­chem Erfolg auf­ge­führt, dass er sein Stu­dium abbrach.

1852 zog Grosse nach Mün­chen, wo er bis 1855 Male­rei an der Aka­de­mie stu­dierte. 1854 grün­dete er gemein­sam mit Paul Heyse die Lite­ra­ten­gruppe »Die Kro­ko­dile«, einen Zusam­men­schluss zumeist nord­deut­scher Schrift­stel­ler in Mün­chen. Von 1855 bis 1861 schrieb er als Thea­ter­kri­ti­ker für das Feuil­le­ton der »Neuen Münch­ner Zei­tung«. Nach einem Inter­mezzo als Redak­teur bei der »Leip­zi­ger Illus­trir­ten Zei­tung« kehrte er 1862 nach Mün­chen zurück und arbei­tete für die »Bay­ri­sche Zei­tung«. Zudem war er Her­aus­ge­ber der Zeit­schrift »Pro­py­läen« und Bei­rat des Hoftheaters.

Ab 1869 lebte Grosse abwech­selnd in Dres­den und Wei­mar, wo er als Gene­ral­se­kre­tär der Schil­ler­stif­tung tätig war. 1885 bezog er wie­der fes­ten Wohn­sitz in Mün­chen. Grosse war Groß­her­zog­li­cher Hof­rat und Pro­fes­sor und starb 1902 am Gar­da­see im Alter von 74 Jahren.

Sein lite­ra­ri­sches Werk umfasst Gedichte, Pro­sa­texte und Dra­men. Mey­ers Kon­ver­sa­ti­ons­le­xi­kon lobte seine leben­dige Phan­ta­sie, far­bige Schil­de­rung und sprach­li­che Gewandt­heit, stellte aber fest, dass ihm die Ener­gie für Cha­rak­te­ris­tik und Lei­den­schaft im Drama fehlte, wäh­rend er beson­ders in Lyrik und erzäh­len­dem Gedicht brillierte.

 

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