Meine Bücher suchen mich – Helene Voigt-Diederichs in Jena
2 : Beethovenstraße 30

Personen

Helene Voigt-Diederichs

Eugen Diederichs

Lulu von Strauß und Torney

Ort

Jena

Themen

Weimarer Republik

Weibliche Perspektiven

Autor

Katrin Lemke

Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projekts der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.

In die­sem expo­niert in Höhen­lage ste­hen­den reprä­sen­ta­ti­ven Haus lässt sich die Groß­fa­mi­lie im Jahre 1928 in fol­gen­der Kon­stel­la­tion nie­der: Eugen Diede­richs, die zweite Gat­tin Lulu von Strauß und Tor­ney-Diede­richs, die Kin­der. Bald wer­den durch Hei­ra­ten in der jün­ge­ren Genera­tion die Räume trotz der Weit­läu­fig­keit des Anwe­sens knapp, die jun­gen Fami­lien ver­ein­zeln und »ver­zie­hen sich« – Niels D. bleibt mit Ehe­frau Inge und schließ­lich sechs Kin­dern in der Beet­ho­ven­straße, Dr. Peter D. wohnt mit Ehe­frau Suzanne, einer Bel­gie­rin, und schließ­lich drei Kin­dern im Phi­lo­so­phen­weg 17 (ihr Haus liegt ganz in der Nähe vom Wohn­sitz der Dich­te­rin Ricarda Huch, zu der Frau Suzanne eine freund­schaft­li­che Bezie­hung auf­baut), der Sohn Jür­gen grün­det einen Gar­ten­bau­be­trieb in Zwät­zen und zieht mit Ehe­frau Inge und zwei Kin­dern hier­hin. Ruth, die unver­hei­ra­tet bleibt, wohnt wei­ter in der Fami­li­en­villa Beet­ho­ven­straße 30.

Bevor aber diese Ent­wick­lun­gen die Wohn­si­tua­tion ver­än­dern, kommt es zu einer schwe­ren Erkran­kung des Patri­ar­chen Eugen Diede­richs. Offen­bar vor­zei­tig geal­tert und geschwächt ver­stirbt er nach weni­gen Mona­ten schwe­ren Lei­dens im Jahr 1930. Lulu von Strauß und Tor­ney bleibt nach sei­nem Tode noch einige Jahre im Kreise der Stief­kin­der hier woh­nen. In die­ser Zeit ver­fasst sie einen umfang­rei­chen Bericht vol­ler Beschrei­bun­gen des Hau­ses, der Zim­mer, der Ein­rich­tun­gen, Aus­stat­tun­gen und Besonderheiten.

Infolge der Pfle­ge­be­dürf­tig­keit von Frau Lulu und ihrer wahr­schein­lich schon zei­tig ein­tre­ten­den Depres­si­vi­tät und Demenz suchen Niels und Peter D. im Jahre 1943 für sie eine eigene Woh­nung in der Nähe: Beet­ho­ven­straße 15 (Sta­tion 3). Das Mehr­fa­mi­li­en­wohn­haus gehört zu die­sem Zeit­punkt Dr. Karl Theil, dem spä­te­ren ers­ten Kus­tos der Fried­rich-Schil­ler-Uni­ver­si­tät nach dem Ende der Nazi­herr­schaft, des­sen erschüt­tern­des Fami­li­en­grab auf dem nahe­ge­le­ge­nen Johan­nis­fried­hof zu fin­den ist. Lulu von Strauß und Tor­ney-Diede­richs  ver­stirbt 1956.

 Meine Bücher suchen mich – Helene Voigt-Diederichs in Jena:

  1. Ebertstraße 8 – (früher Sedanstraße)
  2. Beethovenstraße 30
  3. Beethovenstraße 21
  4. Ausklang Johannisfriedhof / Prinzessinnenschlösschen / Nordfriedhof
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