Helmut Hühn, Nancy Hünger und Guido Naschert (Hg.) – »Was hält ein Gedicht zusammen?«

Personen

Nancy Hünger

Guido Naschert

Jens-Fietje Dwars

Orte

Erfurt

Jena

Thema

Gelesen & Wiedergelesen

Autor

Jens-Fietje Dwars

Erstdruck in: Palmbaum 1-2019.

Jens‑F. Dwars

Vom Kitt der Poesie

 

Die­ses Buch ist in vie­ler­lei Hin­sicht emp­feh­lens­wert. Es birgt zunächst die rei­che Ernte einer Lese­reihe, die von der Jenaer Uni­ver­si­tät, genauer gesagt von den Mit­ar­bei­tern des Schil­ler-Gar­ten­hau­ses, und der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft (LGT) seit 2012 orga­ni­siert wird. Unter dem Goe­the-Wort von der »Gunst des Augen­blicks«, die das Gedicht gebiert, wer­den Lyri­ke­rin­nen und Lyri­ker ein­ge­la­den, Ein­bli­cke in ihre Werk­stät­ten zu geben.

Der Band zieht die Bilanz der ers­ten fünf Jahre und prä­sen­tiert 21 AutorIn­nen: Lutz Sei­ler, Nancy Hün­ger, Wolf­ram Malte-Fues, Daniela Danz, Monika Rinck, Jan Wag­ner, Ann Cot­ten, Ron Wink­ler, Wulf Kirs­ten, Marion Posch­mann, Ulf Stol­ter­foht, Silke Scheu­er­mann, Uljana Wolf, Ger­hard Falk­ner, Stef­fen Pop, Elke Erb, Hans Thill, Peter Water­house, Sabine Scho, Bar­bara Köh­ler und Bär­bel Klässner.

Sie alle stel­len sich mit weni­gen Gedich­ten vor, geben in kur­zen Essays ihre Poe­ti­ken preis und wer­den von den den Her­aus­ge­bern mit ebenso knap­pen, dich­ten und prä­zi­sen Kom­men­ta­ren in der heu­ti­gen Dich­ter­land­schaft verortet.

Hinzu kom­men Por­trät­fo­tos von Dirk Skiba in klas­si­schem Schwarz-Weiß und Col­la­gen von Ana Maria Val­lejo. Das Ganze ist ambi­tio­niert gestal­tet von Cata­lina Giraldo Vélez (lei­der nicht wirk­lich funk­tio­nal: die Schrift­ty­pen wer­den immer schma­ler und die Anmer­kun­gen sind kaum noch les­bar) und erscheint in nur 250 num­me­rier­ten Exemplaren.

Die soll­ten alle Lyrik­freunde schnells­tens erwer­ben, denn im Zen­trum des Buches steht die Titel­frage: Was hält ein Gedicht zusam­men? Worte, möchte man sagen. Ach, wenn das so ein­fach wäre. Was hält die Worte, was bringt sie zum Tan­zen? Zum Klin­gen und manch­mal auch zum Schwei­gen, denn in der Stille wer­den Gedichte gebo­ren, im Rin­gen um das, was sich nicht sagen lässt und den­noch zur Spra­che drängt. Aber das sagen die 21 Dich­ter-Innen viel schö­ner. Wes­halb ich drin­gend eine Fort­set­zung wün­sche – viel­leicht mit Wil­helm Bartsch, André Schin­kel, Róža Domaš­cyna, B.K. Tra­ge­lehn, Richard Pietraß, Peter Gosse etc. pp.

 

  • Hel­mut Hühn, Nancy Hün­ger und Guido Naschert (Hg.): Was hält ein Gedicht zusam­men? Ein­bli­cke in Werk­stät­ten deutsch­spra­chi­ger Gegen­warts­ly­rik. Die Gunst des Augen­blicks, 2012–2017. Im Auf­trag der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft Thü­rin­gen e. V. (Wei­mar) und von Schil­lers Gar­ten­haus (Fried­rich-Schil­ler-Uni­ver­si­tät Jena), Wei­mar 2018, 216 S., EUR 20.
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