Martin Stade

Mar­tin Stade wurde 1931 als Sohn einer Fabrik­ar­bei­te­rin und eines Mau­rers in Haar­hau­sen bei Arn­stadt gebo­ren. Von 1946–1949 absol­vierte er eine Lehre als Rund­funk­me­cha­ni­ker. Von 1949–1958 war er Funk­tio­när bei der FDJ; 1951 war Stade als Mit­ar­bei­ter der West­ab­tei­lung in Ber­lin ein­ge­setzt. Er arbei­tete in Ber­lin-Ste­glitz und Ber­lin-Wed­ding, 1952 wurde er 1. Sek­rektär der FDJ in Berlin-Kreuzberg.

Danach arbei­tete er als Leh­rer an einer Schule des Zen­tral­ra­tes der FDJ, war dann FDJ-Sekre­tär in Arn­stadt und Leh­rer für Maxis­mus-Leni­nis­mus in Erfurt, spä­ter dann FDJ-Sekre­tär im Fern­mel­de­werk Arnstadt.

Zur ›Bewäh­rung in der Pro­duk­tion‹ arbei­tete er von 1959–1963 und von 1966–1967 als Dre­her im VEB Che­mie­an­la­gen­bau Erfurt und von 1963–1966 als Kran­füh­rer in Haar­hau­sen b. Erfurt.

Ab 1969 war Mar­tin Stade dann frei­be­ruf­li­cher Schrift­stel­ler und Mit­glied des Schrift­stel­ler­ver­ban­des der DDR. 1971 begann er am Lite­ra­tur­in­sti­tut »Johan­nes R. Becher« in Leip­zig ein Stu­dium, von dem er 1972 aus poli­ti­schen Grün­den exma­tri­ku­liert wurde.

Ab 1974 lebte und arbei­tete er in Alt­ro­sen­tal bei See­low. Nach der Aus­bür­ge­rung des Lie­der­ma­chers Wolf Bier­mann 1976 wurde er auf­grund sei­nes Pro­test gegen diese Maß­nahme aus der SED aus­ge­schlos­sen. Mar­tin Stade trat danach aus dem Schrift­stel­ler­ver­band der DDR aus.

1989/1990 arbei­tete er im Neuen Forum und der SPD mit. Von 1990–1991 war er Dezer­nent für Kul­tur im Kreis See­low im Oder­bruch. Von 1992–1996 lebte er in Gör­litz und von 1996 bis zu sei­nem Tod 2018 wie­der in Haar­hau­sen. Für sein lite­ra­ri­sches Werk erhielt er meh­rere Lite­ra­tur­preise, er war Mit­glied im P.E.N.-Zentrum Deutschland.