Jakob van Hoddis

1887      Berlin

1942      Sobibór

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Jakob van Hoddis

Der expres­sio­nis­ti­sche Dich­ter Jakob van Hod­dis wurde 1887 in Ber­lin als Hans David­sohn gebo­ren. Nach dem Abitur, das er 1906 ablegte, begann er in Ber­lin ein Archi­tek­tur­stu­dium. Ein Jahr spä­ter wech­selte er nach Jena, um Phi­lo­lo­gie zu stu­die­ren, wech­selte doch bald wie­der nach Ber­lin, um dort Alt­phi­lo­lo­gie zu studieren.

Seine Bekannt­schaft mit dem Schrift­stel­ler Kurt Hil­ler fällt in diese Zeit. Hil­ler för­derte van Hod­dis‹ lite­ra­ri­sches Arbei­ten. Van Hod­dis, Hil­ler und Erwin Loe­wen­son, den Hil­ler durch seine Zuge­hö­rig­keit zur »Freien Wis­sen­schaft­li­chen Ver­ei­ni­gung«, einer Stu­den­ten­ver­bin­dung, kannte, grün­de­ten 1909 den »Neuen Club« in den Hacke­schen Höfen. Das »Neo­pa­the­ti­sche Caba­ret« ver­an­stal­tete lite­ra­ri­sche Abende. 1911 ver­öf­fent­lichte Jakob van Hod­dis sein Gedicht »Welt­ende«, das exem­pla­risch für den frü­hen Expres­sio­nis­mus steht und van Hod­dis berühmt machte.

Ab 1912 erkrankte van Hod­dis an einer Psy­chose, die seine Ange­hö­ri­gen zwang, ihn in eine Heil­an­stalt »Wald­haus« in Ber­lin-Niko­la­see ein­wei­sen zu lassen.Van Hod­dis ent­zog sich der Behand­lung durch Flucht und hielt sich in Paris, Mün­chen und Ber­lin auf.

Ab 1915 war er in stän­di­ger ärzt­li­cher Behand­lung, und pri­va­ter Pflege. Ab 1915 war er in den Zins­chen Heil- und Pfle­ge­an­stal­ten in Elgers­burg unter­ge­bracht. Nach deren Auf­lö­sung im glei­chen Jahr ver­mit­telte der  Anstalts­arzt Dr. Moritz Bruhn ihn an den Leh­rer Emil Sieg­ling nach Fran­ken­hain, in des­sen Haus van Hod­dis lebte, bis sein Auf­ent­halt aus hygie­ni­schen Grün­den nicht län­ger trag­bar war.

Ab 1922 wurde er in Tübin­gen behan­delt; 1926 lie­ßen ihn seine Eltern ent­mün­di­gen; von 1927 bis 1933 wurde er in Göp­pin­gen inter­niert. Nach der Macht­über­nahme durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten emi­grierte van Hod­dis‹ Mut­ter mit ihren Töch­tern nach Paläs­tina. Jakob van Hod­dis wurde 1933 in die »Israe­li­ti­schen Heil- und Pfle­ge­an­stal­ten« Ben­dorf-Sayn bei Koblenz ver­legt. Von dort depor­tierte man ihn im April 1942 nach Polen, wo er wenig spä­ter wahr­schein­lich im Ver­nich­tungs­la­ger Sobi­bór ermor­det wurde.

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