1788 Schweinfurt
1866 Neuses
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Jenergasse (Novalis, Rückert, Schiller, Kuhlmann)
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Charlotte Krause
Friedrich Rückert (* 16. Mai 1788 in Schweinfurt; † 31. Januar 1866 in Neuses (heute Teil von Coburg); Dichter, Übersetzer, Sprachwissenschaftler, Begründer der deutschen Orientalistik. Neben der Muttersprache beherrschte Rückert mindestens 44 weitere Sprachen und gilt als Sprachgenie.
Friedrich Rückert, geboren in Schweinfurt, wuchs ab 1792 in Oberlauringen auf. Zurück in Schweinfurt besuchte er die Lateinschule, genoss also eine gute akademische Bildung, bis er 1805 an der Universität Würzburg Jura studierte. Bis 1809 beschäftigte er sich jedoch vor allem mit den Fächern der Philologie und Ästhetik.
1810 wurde er in die Freimaurerloge Karl zum Rautenkranz aufgenommen. 1811 war Rückert kurz in Jena als Dozent und Gymnasiallehrer angestellt, um sich später jedoch als Privatlehrer in Würzburg zurückzuziehen. Seine Aufenthaltsorte wechselten häufig zwischen Würzburg, Hildburghausen und dem Elternhaus in Ebern.
Erste Erfolge erzielte er unter seinem Pseudonym Freimund Raimar mit seinen Geharnischten Sonetten (1814). 1815 übernahm er in Stuttgart die Redaktion des poetischen Teils des Cotta’schen Morgenblatts für gebildete Stände.
Im Herbst 1817 unternahm Rückert eine Italienreise, wo er sich unter anderem mit dem Zeichner und Kupferstecher Carl Barth anfreundete. Zurück in Wien lernte er 1818 Persisch bei dem berühmten Orientalisten Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall. Bis 1826 lebte er wieder vornehmlich in Ebern und Coburg als Privatlehrer. Während dieser Zeit übersetzte er Teile des Korans und brachte seinen ersten großen Gedichtband, Oestliche Rosen, heraus.
Am 26. Dezember 1821 heiratete Luise Wiethaus-Fischer in Neuses bei Coburg. Das Paar hatte zehn Kinder.
1826 wurde er als Professor der orientalischen Sprachen und Literaturen nach Erlangen berufen. Am 31. Mai 1842 erhielt den preußischen Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, verliehen von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Ab 1848 erließ ihm der König für den Rest seines Lebens die Hälfte seines bisherigen Gehaltes. Von Berlin kehrte er nach Coburg zurück, wo er seinen Ruhesitz wähnte.
Seine literarischen Werke umfassen die erschütternden Kindertodtenlieder (1833/34), seine Haus- und Jahreslieder, Hamasa (1846) und das von ihm so genannte Liedertagebuch.
Rückert liegt in Neuses (Merkendorf) begraben.
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