1892 Kleinaga
1985 Hannover
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Jens Kirsten
Thüringer Literaturrat e.V. / Gedenkstätte Buchenwald.
Ernst Thape wurde 1892 im thüringischen Kleinaga (heute zugehörig zum Stadtteil Aga von Gera) geboren. Nach einer Lehre als Schlosser arbeitete Thape als Mechaniker in einer Magdeburger Maschinenfabrik. 1906 wurde er Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), 1908 trat er in die SPD ein. Ab 1910 begab er sich auf Wanderschaft durch Deutschland, Frankreich und Belgien.
Nachdem er 1913 den Wehrdienst verweigert hatte, flüchtete er in die benachbarte Schweiz. In den Jahren 1914 und 1915 studierte er Technik und Volkswirtschaft in Zürich und Winterthur. 1921 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er nunächst Mitarbeiter, ab 1924 dann Redakteur der »Magdeburger Volksstimme« wurde. Er gehörte dem Reichsbanner »Schwarz-Rot-Gold« an, einem politischer Wehrverband zum Schutz der demokratischen Republik.
In den Jahren 1933 und 1934 wurde er mehrfach verhafte und wieder entlassen. Im September 1939 erfolgte eine erneute Verhaftung und Einlieferung ins KZ Buchenwald (Häftlings-Nr. 5753). Hier wurde Thape im März 1944 Mitglied des illegalen Volksfrontkomitees Buchenwald. Nach der Befreiung des Konzentrationslagers im April 1945 gehörte Thape zu den Unterzeichnern des »Buchenwalder Manifestes«.
Thape kehrte im Mai 1945 nach Magdeburg zurück, wo er zu den Wiedergründern der SPD gehörte. Er wurde SPD-Vorsitzender in Sachsen-Anhalt und Mitglied der Provinzialkommission zur Durchführung der Bodenreform. Im Juli 1945 wurde er Vizepräsident der Provinz Sachsen, Minister für Wirtschaft und war ab April 1946 Vorstandsmitglied der SED in Sachsen-Anhalt. Von 1946 bis 1948 war er Minister für Volksbildung, Wissenschaft und Kunst in Sachsen-Anhalt.
1948 trat er von seinem Ministeramt zurück und wurde aus der SED ausgeschlossen. Thape flüchtete im November 1948 aus der sowjetischen Besatzungszone nach Niedersachsen, wo er von 1949–1957 Pressereferent der Staatskanzlei des Landes Niedersachsen war. 1957, nach seiner Versetzung in den Ruhestand, war er von 1957–1964 Kommunalpolitiker in Langenhagen b. Hannover. Thape zog nach Bremen und veröffentlichte 1969 seine Lebenserinnerungen. Er strarb 1985 in Hannover.
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