Julius August Walter von Goethe (* 25. Dezember 1789 in Weimar; † 27. Oktober 1830 in Rom) war der Sohn von Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius. Er war das einzige der fünf Kinder Goethes, das das Erwachsenenalter erreichte.
Er studierte ab 1808 Jura in Heidelberg und Jena, zunächst drei Semester in Heidelberg, wo er dem Corps Guestphalia beitrat, und anschließend drei weitere in Jena. 1817 heiratete er Ottilie Wilhelmine Ernestine Henriette von Pogwisch (1796–1872). Aus dieser Ehe gingen die beiden Söhne Walther Wolfgang (1818–1885) und Wolfgang Maximilian (1820–1883) sowie die Tochter Alma Sedina Henriette Cornelia (1827–1844) hervor.
Ab 1810 trat er eine Stelle als Kammer-Assessor am Weimarer Hof an. 1813 wurde er Hofjunker, 1815 Kammerjunker und Kammerrat, 1823 Geheimer Kammerherr am Weimarer Hof. 1825 verlieh der Weimarer Stadtrat ihm und seinen beiden Söhnen sowie deren Nachkommen das Bürgerrecht auf ewige Zeit. August von Goethe stand im Dienst des Großherzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und zählte damit zum Hofstaat.
Nach dem Tod seiner Mutter Christiane im Jahr 1816 trat August in den Briefwechsel mit seinem Vater und wurde zu dessen engerem Vertrauten. Das Verhältnis blieb jedoch schwierig: August fühlte sich vom Ruhm des Vaters überschattet und suchte zeitlebens dessen Anerkennung. Gleichzeitig unterstützte er seinen Vater bei administrativen Aufgaben, insbesondere in der Oberaufsicht über die Anstalten für Kunst und Wissenschaft.
Zu seinem Freundeskreis zählte unter anderem der Schriftsteller Karl von Holtei.
1830 unternahm er eine Italienreise, um Abstand von Weimar und familiären Spannungen zu gewinnen. Auf dieser Reise, die ihn über Frankfurt, Basel, Lausanne und Mailand bis nach Rom führte, erkrankte er an den Pocken und starb dort am 27. Oktober 1830.
Er wurde auf dem protestantischen Friedhof (Cimitero Acattolico) in Rom nahe der Cestius-Pyramide beigesetzt. Das Grab trägt ein von Bertel Thorvaldsen geschaffenes Medaillon und eine lateinische Inschrift seines Vaters: »Goethe filius patri antevertens obiit annor XL MDCCCXXX« – »Goethe, der Sohn, dem Vater vorangehend, starb im 40. Lebensjahr, 1830«.
Undatierte Zeichnung von Julie Gräfin von Egloffstein.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2025 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/personen/august-von-goethe/]