1851 Schkeuditz
1919 Waltershausen
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Sebastian Graf
Thüringer Literaturrat e.V.
August Trinius wird am 31.07.1851 im sächsischen Schkeuditz bei Leipzig geboren. Seine Kindheit und Jugend verbringt er im thüringischen Erfurt, ehe ihn seine Mutter zur Ausbildung nach Berlin schickt, wo er bis in die 1880er Jahre eine Buchhaltertätigkeit ausübt. In diesen Jahren reift sein Entschluss, sich der Schriftstellerei zu widmen und seine ausgedehnten Wanderungen, die ihn durch ganz Deutschland führen, literarisch zu verarbeiten. Die »Märkischen Streifzüge« – Trinius‘ erster literarischer Erfolg – bilden den Auftakt für über dreißig weitere Schriften.
Als eine seiner einflussreichsten Publikationen gilt das 1889 erschienene Buch »Der Rennstieg – eine Wanderung von der Werra bis zur Saale«. Die wachsende Popularität des darin beschriebenen Rennsteig-Wanderweges darf als ein wichtiger Verdienst des Reiseschriftstellers angesehen werden. Der im Buch aufgeführte Leitspruch »Wandern heißt Leben« entwickelt sich zum Credo einer ganzen Generation:
Von allen Freuden dieser Welt,
die uns ein Gott gegeben,
das Wandern mir das Herz erhellt.
Ja: Wandern, das heißt Leben!
Im Jahre 1890 beschließt Trinius, dauerhaft nach Thüringen umzusiedeln; auf Anraten eines Freundes erwirbt er im gleichen Jahr ein Haus in der Waltershäuser Wassergasse 1. Die Nähe zum Thüringer Wald ermöglicht es dem Schriftsteller, fortan ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen, die sich in zahlreichen Büchern reflektieren. Der Großteil seines literarischen Werkes entsteht in und um Waltershausen, darunter auch das berühmte »Thüringer Wanderbuch« in acht Bänden, welches 1902 seinen Abschluss findet. Zu Trinius‘ Verdiensten zählt außerdem die Bekanntmachung des Ausspruches »Thüringen – das grüne Herz Deutschlands«.
Am 2. April des Jahres 1919, im Alter von 67 Jahren, verstirbt der Heimatdichter August Trinius in seiner thüringischen Wahlheimat. Das Grabdenkmal, welches zwei Jahre später vom »Bund der Thüringer Berg‑, Burg- und Waldgemeinden« eingeweiht wurde, befindet sich auf dem Waltershäuser Friedhof am Töpfersberg.
Abb. 1: Aufnahme: unbekannter Photograph, um 1900 Abb. 2: Foto Marie K. Gentzel
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