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Jens Kirsten
Thüringer Literaturrat e.V.
Um 1450 wurde in Vacha Hermann Künig van Vach geboren, der einer angesehenen Vachaer Familie entstammte. 1466 immatrikulierte er sich an der Universität Erfurt; sein Studium schloss er 1469 als Bakkalaureus der artistischen Fakultät ab. Nach 1469 trat er in den Vachaer Servitenorden ein; ab 1479 war er dort Terminierer. Um 1500 verfasste er das Pilgerbuch »Die walfart und straß zu sant Jacob«, in welchem er die Route von Einsiedeln nach Santiago de Compostela und zurück nach Aachen beschreibt. Vermutlich unternahm er eine diesbezügliche Wallfahrt um 1494. Über seinen späteren Lebensweg gibt es keine Überlieferung.
1501 wurde Georg Witzel in Vacha geboren, wo er zunächst die Schule besuchte, später dann in Schmalkalden, Eisenach und Halle/Saale. Von 1516 bis 1518 studierte er in Erfurt, 1520 hielt er sich zu Studienzwecken in Wittenberg auf, wo er Vorlesungen bei Martin Luther, Andreas Bodenstein und Philipp Melanchthon besuchte. Auf Drängen des Vaters brach er 1521 seine Studien ab. Noch im gleichen Jahr trat er in Vacha eine Stelle als Vikar an. Um 1522 fand er in Eisenach Anschluss an den Reformator Jakob Strauß. 1523 wurde er Pfarrer in Wenigenlupnitz bei Eisenach. Nach dem Aufstand der Bauern im Werratal gab er seine Pfarrstelle auf und nahm auf Empfehlung Luthers eine Pfarrstelle in Niemegk an. Später wandte er sich von Luthers Lehren ab, gab 1531 seine Pfarrstelle in Niemegk auf und wurde katholischer Pfarrer in Eisleben, dann in Dresden. 1553 ging er nach Mainz, wo er 1573 starb. 1557 nahm er als Abgeordneter der Stadt Mainz am Wormser Religionsgespräch teil.
Aus Vacha stammt der 1620 geborene Johann Nicolaus Finck, der Medizin in Jena studierte und dann Stadtphysikus in Schmalkalden wurde, wo er 1657 starb.
Ebenfalls aus Vacha stammt der 1926 geborene Erich Hahn. Nach einer Lehre als Industriekaufmann war er von 1945–1950 Lohnbuchhalter in einem Kommunalbetrieb und während dieser Zeit Volkskorrespondent für die Tagespresse. Von 1950–1956 war er Verwaltungsangestellter, Archivar und Stadtreporter bei der Stadt Vacha. 1953 erhielt er einen Preis bei einem Literaturwettbewerb des Bezirks Suhl und wurde Mitglied der Arbeitsgemeinschaft junger Autoren. Von 1958 bis 1961 studierte er am Literaturinstitut »Johannes R. Becher« in Leipzig, danach lebte er als freischaffender Autor in Vacha, wo er 1999 starb.
Abb. 1: Ansichtskarte, um 1915.
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