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Detlef Ignasiak
Das literarische Thüringen, Bucha 2018.
In Themar wurde 1462 der neulateinische Dichter und Übersetzer Adam Werner von Themar geboren. Nach seinem Studium in Leipzig und Heidelberg wurde er Leiter der Stiftsschule Neustadt an der Haardt. 1488 erhielt er an der Heidelberger Universität den Magistergrad, fünf Jahre später wurde er dort promoviert. In Heidelberg lehrte er als Jura-Professor. 1519 wurde er an das Wormser Hofgericht berufen. Gemeinsam mit dem Humanisten Konrad Celtis entdeckte er die Dramen Hrotsvits von Gandersheims. Adam Werner von Themar starb 1537 in Heidelberg.
1604 wurde Johann Michael Dilherr in Themar geboren. Er war der Sohn eines Kammerprokurators, besuchte das Gymnasium in Schleusingen und studierte dann in Leipzig und Jena. 1642 wurde er Rektor am Ägidien-Gymnasium in Nürnberg, wo er Kirche und Schule reformierte sowie Literatur und Kunst förderte. – Dilherr verfasste eine Vielzahl von Schriften, von denen viele lange nachgedruckt wurden. In seinen theologischen Texten stand er schon im Vorfeld des Pietismus. Von ihm stammt auch das Kirchenlied »Gehab dich wohl, du schöne Welt«. Der Theologe, Pädagoge, Historiker, Orientalist und Musiktheoretiker von europäischem Rang starb 1669 in Nürnberg.
Der 1744 in Reinhardsbrunn geborene Johann Adolph von Schultes war von 1770–1803 Amtmann in Themar. Sein Nachfolger wurde Friedrich Ernst Karl Mereau, der die Stelle nach seiner Scheidung von der Dichterin Sophie Mereau annahm und hier bis 1807 blieb. Beide wirkten im Amtshaus am Themarer Schuhmarkt, an dem eine 1903 angebrachte Gedenktafel an Schultes erinnert.
Aus Themar stammt der 1820 geborene Eduard Gottlieb Amthor, der später in Gera wirkte, wo er 1884 starb. Amthor war Wirtschaftspädagoge, Schulgründer, Reiseschriftsteller und Übersetzer. Als Sohn eines Pfarrers und einer Suhler Fabrikantentochter verlebte er seine Kindheit und Jugend in Coburg. In Hildburghausen machte er die Bekanntschaft von Friedrich Rückert von Joseph Meyer, mit dem ihn eine Freundschaft verband. Amthor schrieb die ersten touristischen Alpenbücher, was ihm große Popularität einbrachte.
Der 1813 in Spechtsbrunn geborene Heinrich Mylius wuchs in Themar auf. In seinem Gedicht »Die Welt« heißt es: »Die Welt is a Schnuppteboksduhse,/Bu jeder a Priese draus nimmt;/Nur kömmt’s dass so mancher a gruße,/so mancher a klenne bekömmt.« Weil er als 1848er Revolutionär verfolgt wurde, wanderte er 1851 in die USA aus, wo sich seine Spur verliert. An seiner ehemaligen Themarer Wohnung am Schuhmarkt 10 erinnert eine Gedenktafel an ihn.
Abb. 1: Ansichtskarte um 1918
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