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Jens Kirsten
Thüringer Literaturrat e.V.
Aus Niedertrebra stammt die 1941 geborene Christel Hartinger, die nach ihrem Abitur in Schulpforta Germanistik in Leipzig studierte und Assistentin an der Leipziger Universität wurde. Nach ihrer Promotion war sie dort als Oberassistentin tätig. Sie war die Mitbegründerin der »Irmtraud-Morgner-Festtage« in Chemnitz und anderer literarischer Initiativen. Sie lebte bis zu ihrem Tod 2016 in Leipzig.
Über den Ort ihrer Kindheit schrieb sie: »Ich bin in den Kriegsjahren in Niedertrebra, einem Ilmdorf bei Apolda, nahe Weimar geboren. Habe Tante M. und Onkel R, in meinen Schulferientagen bei ihnen wohnend, befragt; sie wollten d a s eigentlich nicht gewusst haben, nichts gesehen an den hinteren Bahngleisen, obwohl der Onkel mit seinem Koffertransport-Dreirad am Bahnhof all die Jahre auf Kunden gewartet hatte… Zum anderen aber auch deshalb, weil sich mir lebenslang, wenn ich im vorbeifahrenden Zug nach Weimar, Erfurt, Eisennach oder dann nach Fulda und Frankfurt saß, dieser Anblick des sommerlich bewaldeten Ettersberges, des blauweißen Wolkenzeltes darüber und der grünfarbigen Felder am weiten Berghang entlang i m m e r in ein Erinnern weitete, in ein Innehalten, in ein Erschrecken, ja bleibend in ein Nichtfassenkönnen. Nicht zu verwischen der bildlich so offensichtliche, so eindringliche Gegensatz zwischen dem Lagerplatz der Vernichtung und der lebendigen Landschaft!«
Ansichtskarte, um 1920.
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