Der Arzt und Gelehrte Amplonius Rating de Berka übergab 1412 seine aus 633 Handschriftenbänden bestehende Sammlung an das von ihm gestiftete Collegium Porta Coeli (Amplonianum), von dessen Stipendiaten er verlangte nach Abschluß ihres Studiums dem Collegium mindestens ein Buch zu überlassen. Auf diese Weise wuchs der Bestand der Handschriftensammlung stetig an und weist heute insgesamt 979 Handschriftenbände sowie 1882 Inkunabeln und Drucke auf.
Die Bibliotheca Amploniana, heute Universitätsbibliothek der Universität Erfurt, zählt somit zu der größten und noch weitgehend geschlossen erhaltenen Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten und ist damit eine der bedeutendsten Sammlung mittelalterlichen Handschriften in Deutschland.
Schwerpunkte der Bibliothek bilden theologische, philosophische und medizinische Codices, neben solchen zu Grammatik, Rhetorik und der Dichtkunst klassischer Autoren sowie zu Zivil- und Kirchenrecht oder auch der Mathematik.
Seit 1908 ist die Sammlung Eigentum der Stadt. Im Dezember 2001 wurde sie als Dauerleihgabe an die wiedergegründete Universität Erfurt übergeben. Betreut wird sie von der Katholisch-theologischen Fakultät, die eng mit den Altbestandsbibliothekaren der UB Erfurt zusammenarbeiten.
In den Räumen der UB finden regelmäßig Ausstellungen zu den Beständen der Bibliotheca Amploniana statt.
Gruppen können sich zu Führungen anmelden.
Foto: Luisa Römhild, 2016
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