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Ludwig Storch
aus: Ludwig Storch, Poetischer Nachlass, Eisenach 1882.
Die Audiofassung liest Gideon Haut.
Auf der Höhe, auf dem Gipfel
weht so rein der Himmelshauch-
Horch! wie rauschen rings die Wipfel,
und wie flüstern Halm und Strauch!
Grünen Tales Sehnsuchtsleben
wächst auf Bergen, Bergen gleich,
zieht mit übermächt’em Streben
nach der Ferne weitem Reich.
Nur hinan zur freien Spitze,
wo der Himmel reiner blaut
und von ihrem Felsensitze
weit ins Land die Wolke schaut!
Von dem grauen Haupte wallen
lange Locken in das Tal;
aus dem ungeheuern allen
starrt des Berges Scheitel kahl.
Auf dem Scheitel Porphyrbrocken
und der langgeschweifte Kamm
über all den grünen Locken
sind der Wolkenflut ein Damm.
Links in tiefe schwarze Schlünde
stürzt des Berges jähes Dach!
Eingestreut sind Wiesengründe,
und als Auge blitzt der Bach.
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