Jan Röhnert – »Bei den Schienen«

Person

Jan Volker Röhnert

Thema

Jede Woche ein Gedicht

Autor

Jan Röhnert

Alle Rechte beim Autor. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Jan Röh­nert

Bei den Schienen

 

Bei den Schie­nen am Steinbruch
unter der Brü­cke am Hang

wo von Gera nach Wei­mar die Bahn
um die Kurve kam

saß ich manch­mal und fragte mich
ob es stimmt dass ein Pfennig

auf den Schie­nen zerquetscht
zu einem Fünf­mark­stück wird

ich pro­bierte es nie aber stellte
mir vor wie aus paar Pfennigen

schnell ein Ver­mö­gen wird
wie schnell man in Geld schwimmt

geplät­tete Pfennige
mit denen das Land der alten Indianer

die nachts über die Schie­nen liefen
ver­zwei­felt ohne ein Dach

zwi­schen Gera und Wei­mar oder
Wei­mar und Gera im Sandstein

irr­ten wie­der ihnen gehörte
sie brauch­ten nur ihr Ohr

auf die Schie­nen zu legen
und wuss­ten wenn der Zug

wenn die Geis­ter­lok mit dem Schatz
vom Sil­ber­see naht

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