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Franz Reuß
aus: Paul Grotowsky (Hg.): Sächsisches Dichterbuch, Leipzig 1924.
Die Audiofassung liest Jens Kirsten.
Der got’sche Dom ragt wie ein Thron,
Gestützt von der Terrasse wucht’gen Streben.
Im Gold des Gibelfeldes scheint zu beben.
Vor Mutterstolz die Jungfrau mit dem Sohn.
Durch grauen Dunst schwingt sich der Glocken Ton.
Um Sankt Severi grüne Knäufe schweben
Die Dohlen; von den breiten Stufen heben
Die Tauben sich und flattern scheu davon.
Ein froh Gewühl am Markt auf weitem Plan:
Viel Bauernwagen, Tiergekreisch, und Düfte
Von Obst und Blumen, Zwiebeln, Majoran.
Und über dem Gewirr von Dächern blitzen
Aus Näh und Ferne strebend in die Lüfte
Durch Nebelschleier schlanke Kirchturmspitzen.
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