Franz Kugler – »Rudelsburg«

Thema

Jede Woche ein Gedicht

Autor

Franz Kugler

aus: Skizzenbuch, Berlin 1830.

Franz Kug­ler

Rudels­burg

 

An der Saale hel­lem Strande
Ste­hen Bur­gen stolz und kühn;
Ihre Dächer sind gefallen,
Und der Wind streicht durch die Hallen,
Wol­ken zie­hen drü­ber hin.

Zwar die Rit­ter sind verschwunden,
Nim­mer klin­gen Speer und Schild;
Doch dem Wan­ders­mann erscheinen
Auf den alt­be­moos­ten Steinen
Oft Gestal­ten zart und mild.

Dro­ben win­ken holde Augen,
Freund­lich lacht manch roter Mund;
Wand­rer schaut wohl in die Ferne,
Schaut in hol­der Augen Sterne,
Herz ist hei­ter und gesund.

Und der Wand­rer zieht von dannen,
Denn die Tren­nungs­stunde ruft;
Und er sin­get Abschiedslieder –
»Lebe­wohl!« tönt ihm hernieder
Tücher wehen in der Luft.

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