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Fragen an Thüringer Schriftstellerinnen und Schriftsteller
Michael Kirchschlager
Reihe »Fragen an Thüringer Schriftstellerinnen und Schriftsteller« / Thüringer Literaturrat e.V.
1. Was verbindet Sie, nicht nur beim Schreiben, mit Thüringen?
Familie und Architektur. Besonders die Burgen haben es mir angetan. Ich war an der Rettung der Runneburg beteiligt, seit 2006 rettet und konserviert meine Familie die Kemenate zu Schwallungen, einen spätromanischen Wohnturm auf Bauresten der Zeit um 1050.
2. Was bringt Sie zum Schreiben?
Manchmal die blanke Freude, manchmal die blanke Wut, zumeist innerer Antrieb, fast eine Getriebenheit.
3. Führen Sie Tagebuch oder ähnliche Aufzeichnungen, die Ihnen beim literarischen Schreiben helfen?
Ich sammle Wörter, Namen und mache mir Notizen über schöne Naturbegebenheiten, die ich immer wieder auch und besonders in meine Kinderbücher einfließen lasse. Wir haben uns schon zu weit von der Natur entfernt. Das muß sich ändern! Besonders schön finde ich, wenn gefrorenes Eis bricht oder Eisplättchen in einem See aneinanderstoßen. Das ist Musik.
4. Haben Sie feste Schreibstunden? Was/wer hält Sie vom Schreiben ab? Sind Sie ein Prokrastinateur?
Ich schreibe nie wenn ich körperlich am Burgturm in Schwallungen arbeite und an unserer Burgmauer mörtele; da genieße ich die Kraftanstrengungen des Körpers. Dort schöpfe ich Kraft fürs Schreiben. In der Frühe schreibe ich Literarisches, Historisches zu jeder Stunde. Ich brauche auch einen gesunden Zeitdruck.
5. Ihr Lieblingsort – – in Thüringen oder anderswo?
Wie gesagt, ich bin gern auf den Burgen unseres Landes. Genießen tue ich auch die klaren Seen Deutschlands, wie den Stechlinsee, den Grubensee, den Schönsee. Nicht zu vergessen unsere Wälder!
6. Wo haben Sie das Thema zu Ihrem letzten Buch gefunden?
Im Thüringer Wald, der geschändet war von gräulichen Maschinen …
7. Ihr Lieblingsbuch?
Da gibt es Viele. Abenteuerromane, Heldensagen, keine Krimis.
8. Haben Sie schon einmal etwas bereut, das Sie geschrieben haben?
Ja, meine frühen Kriminalromane bezeichne ich heute als Jugendsünden. Obwohl es immer noch Fans dafür gibt.
9. Was war für Sie Ihr größter Erfolg?
Ein kriminalistisches Sachbuch; aber eigentlich sind es die leuchtenden Kinderaugen und das Kinderlachen bei meinen Drachenritterlesungen.
10. Welches Wissensgebiet interessiert Sie neben der Literatur am meisten?
Archäologie.
11. Was ist für Sie Stil?
Etwas Persönliches.
12. Wer ist für Sie die bedeutendste Person in Thüringen oder anderswo?
Da gibt es Mehrere, aber es ist kein Politiker dabei. Henry Maske ist ein großartiger Mann.
13. Hat man neben dem Schreiben noch Lust auf Bücher und Lesen – oder halten Sie es mit Kurt Tucholsky: Das bißchen, was ich lese, schreib ich mir selbst?
Haha, der war gut! Nein, ich lese gerne und viel, auch wenn die Augen nicht mehr so richtig wollen.
14. Ihr Lieblingsschlager oder Lieblingsvolkslied?
Volkslieder finde ich schön, wenn sie aus Kinderkehlen stammen. Ansonsten höre ich eher laute Musik…
15. Haben Sie ein (Lebens-)Motto?
Ich möchte etwas Vernünftiges für diese Welt leisten. Deshalb schreibe ich. Ich kann auch nichts Anderes,.
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