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Fragen an Thüringer Schriftstellerinnen und Schriftsteller
Frank Quilitzsch
Reihe »Fragen an Thüringer Schriftstellerinnen und Schriftsteller« / Thüringer Literaturrat e.V.
1. Was verbindet Sie, nicht nur beim Schreiben, mit Thüringen?
Thüringen ist der Ort, an dem ich am längsten lebe und wo ich die meisten Freunde und Bekannten habe.
2. Was bringt Sie zum Schreiben?
Die Unzufriedenheit mit der Welt und mit mir selbst und die Freude, sie zu formulieren.
3. Führen Sie Tagebuch oder ähnliche Aufzeichnungen, die Ihnen beim literarischen Schreiben helfen?
Von 1981 bis 1991 habe ich regelmäßig Tagebuch geführt (23 Bände). Seitdem nur noch auf Recherchereisen.
4. Haben Sie feste Schreibstunden? Was/wer hält Sie vom Schreiben ab? Sind Sie ein Prokrastinateur?
Ein was…? Ich schreibe nur in der Freizeit und im Urlaub, in der Regel täglich ein bis zwei Stunden am frühen Morgen. Was mich vom Schreiben abhält? Mein Brotjob (Kulturredakteur), die Liebe und das Leben.
5. Ihr Lieblingsort – in Thüringen oder anderswo?
Da gibt es drei: der ehemalige und lange Zeit russisch besetzte Flugplatz Nora (der mich zur Selbstauseinandersetzung animiert, siehe »Thüringer Stimmen«), meine Laufstrecke entlang der Gera (sie erhält mich fit) und die Ofenbank von Landolf S. (da kann man noch visionär träumen).
6. Wo haben Sie das Thema zu Ihrem letzten Buch gefunden?
In China. Aber ich bin sicher, dass das noch nicht mein letztes ist…
7. Ihr Lieblingsbuch?
»Transit« von Anna Seghers.
8. Haben Sie schon einmal etwas bereut, das Sie geschrieben haben?
Ich bereue nur das, was ich (noch) nicht zustande gebracht habe und glaube, schreiben zu müssen.
9. Was war für Sie Ihr größter Erfolg?
Mein Hörbuch »Dinge, die wie vermissen werden«, das ich mit Iris Berben und Thomas Thieme« in einem Berliner Tonstudio aufgenommen habe.
10. Welches Wissensgebiet interessiert Sie neben der Literatur am meisten?
Die Entstehung des Lebens und der Sinn unseres (kurzzeitigen) Daseins.
11. Was ist für Sie Stil?
In auch für andere annehmbarer Weise zu sich selbst zu stehen.
12. Wer ist für Sie die bedeutendste Person in Thüringen oder anderswo?
Eine wirklich bedeutende, die wichtiger wäre als alle anderen, habe ich bis heute nicht kennen gelernt.
13. Hat man neben dem Schreiben noch Lust auf Bücher und Lesen – oder halten Sie es mit Kurt Tucholsky: Das Bisschen, was ich lese, schreib ich mir selbst?
Noch lieber als dass ich schreibe, lese ich. Was bedeutende Autoren geschrieben haben, ist für einen, der sich selber beim Schreiben ernst nimmt, Orientierung, doch unerreichbar.
14. Ihr Lieblingsschlager oder Lieblingsvolkslied?
Das »Herbstlied« von Hans-Eckardt Wenzel.
15. Haben Sie ein (Lebens-)Motto?
Schreib das auf, Quilitzsch!
Abb.: Foto privat.
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