Ernst Ortlepp – »Der Schillersberg bei Rudolstadt«

Person

Ernst Ortlepp

Ort

Rudolstadt

Thema

Jede Woche ein Gedicht

Autor

Ernst Ortlepp

Ernst Ortlepp: Schillerlieder, Stuttgart 1839.

 

Die Audio­fas­sung liest Bern­hard Fischer.

 

Ich stieg den Berg hinan bis in die Mitte,
Da schaut, von Stei­nen über­dacht, ein Bild
In Wolk und Tal hin­aus nach Dichtersitte,
Als wie von hoher Lei­den­schaft erfüllt;
Die toten Augen rol­len in die Weiten,
Der Saale Fluß wallt unten ruhig hin,
Und die Natur mit allen Herrlichkeiten
Bewäl­tigt den dahin­ge­riß­nen Sinn.

Hier tre­ten Stadt und Schloß dem Blick entgegen,
Dort unterm Berg in stil­ler Ländlichkeit
Winkt ihm am Fluß ein Dorf mit sei­nem Segen,
Von Wie­sen und von Fel­dern rings umreiht;
Und aus dem Dorfe blickt ein Haus herüber,
Das eins­tens geis­t’ge Wel­ten in sich schloß;
Der Strom der Saale fließt noch, doch vorüber
Ist ach! der Strom, der mäch­t’­ger, höher floß.

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