Eberhard Häfner – »Gras«

Person

Eberhard Häfner

Ort

Steinbach-Hallenberg

Thema

Jede Woche ein Gedicht

Autor

Eberhard Häfner

Alle Rechte beim Autor. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Eber­hard Häfner 

Gras

 

ehe der Ent­fär­ber kam
der wilde Mohn schon abgeschminkt
schlank und nacke­dei im Gras
und nix an Größe ihn zu über­ra­gen wagte
ein Heer gekrön­ter Mumien
vom Wind bewegt

da traf die Dünung auch aufs Land
wühlte auf den Grund, traf, was schein­bar stand
wie eine Welle schwankte
auf der die Toten­köpfe tanzten

was mal glatt, jetzt knitterreich
in die­ser Wirk­lich­keit die Rol­len gut verteilt
eine davon immer marschbereit
quer feld­ein, was fliegt und kriecht dann abrasiert

auch rings um unsre Glatzen
den Hecken­schüt­zen Haare stehn gelassen
vor­aus­ge­setzt, dass die Prämissen
auch logisch schlüssig

deduk­tiv schlägt der Hund an
es klingt wie wim­mern, davon erwacht
die Wim­pern­tu­sche tropft
ach was, viel­leicht im Schlaf geweint

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