Ettersburger Gespräch – Erfindet sich der Westen den Osten?
Dirk Oschmann im Gespräch mit Jan Urbich.
Zur kontinuierlich und aktuell vehement geführten West-Ost-Debatte zählt die Behauptung, es gebe eine spezifische „Ost-Identität“, die mitverantwortlich sei für die derzeit rasant wachsende gesellschaftliche Spaltung. So jedenfalls kann man den im öffentlichen Raum vorherrschenden Eindruck resümieren. Allerdings ist dieser öffentliche Raum als ökonomischer, medialer und diskursiver Raum nicht nur komplett in westdeutscher Hand, sondern auch vollständig von westdeutschen Perspektiven dominiert. Was aber bedeutet es, von der Politik und großen überregionalen Medien, also von den öffentlichen deutschen Eliten, die natürlich nur westdeutsche Eliten sind, eine solche auferlegt zu bekommen. Nicht der „Osten“ ist zu erklären, sondern der „Westen“, der sich anmaßt, den Osten identitätspolitisch zu interpretieren und dabei faktisch zu isolieren.
Prof. Dr. Dirk Oschmann lehrt Neuere deutsche Literatur mit einem Schwerpunkt im 17./18. Jahrhundert an der Universität Leipzig.
Dr. Jan Urbich lehrt Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig.
›Literaturland Thüringen‹ ist eine gemeinsame Initiative von
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen · Thüringer Literaturrat e. V. · MDR-Figaro · MDR Thüringen – Das Radio
Gestaltung und Umsetzung XPDT : Marken & Kommunikation © 2011-2023 [XPDT.DE]
© Thüringer Literaturrat e.V. [http://www.thueringer-literaturrat.de]
URL dieser Seite: [https://www.literaturland-thueringen.de/Veranstaltung/ettersburger-gespraech-mit-dirk-oschmann/]