Johann Heinrich Hübschmann

1848      Erfurt

1908      Freiburg im Breisgau

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Erfurt und die Preußen im 19. Jahrhundert

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Johann Heinrich Hübschmann

Johann Hein­rich Hüb­sch­mann wurde am 1. Juli 1848 in Erfurt gebo­ren. Er war der Sohn eines Müh­len­be­sit­zers und wuchs in evan­ge­li­scher Kon­fes­sion auf. Als Sprach­wis­sen­schaft­ler beschäf­tigte er sich haupt­säch­lich mit ira­ni­schen Spra­chen, dem Arme­ni­schen und dem Ver­gleich indo­eu­ro­päi­scher Spra­chen. Hüb­sch­mann gilt als Begrün­der der moder­nen arme­ni­schen Linguistik,

Er stu­dierte Sprach­wis­sen­schaf­ten – ins­be­son­dere Indo­ger­ma­nis­tik sowie semi­ti­sche und ori­en­ta­li­sche Spra­chen – an den Uni­ver­si­tä­ten Jena, Tübin­gen, Leip­zig und Mün­chen. Wäh­rend sei­ner Stu­di­en­zeit wurde er Mit­glied der »Bur­schen­schaft Ger­ma­nia Jena«. 1872 pro­mo­vierte er in Mün­chen bei dem Ori­en­ta­lis­ten Mar­tin Haug.

1874 hielt er sich im Klos­ter der Mechi­ta­ris­ten auf der Insel San Laz­z­aro bei Vene­dig auf, um seine Kennt­nisse des Arme­ni­schen zu ver­tie­fen. Mit einer Über­set­zung und Kom­men­tie­rung der Schrift »Zur Geschichte Arme­ni­ens« des Bischofs Sebeos habi­li­tierte er sich 1875 an der Uni­ver­si­tät Leip­zig. Dort wurde er 1876 zum außer­or­dent­li­chen Pro­fes­sor für »Ari­sche Spra­chen« berufen.

Ein Jahr spä­ter erhielt er einen Ruf an die Uni­ver­si­tät Straß­burg, dem er den Vor­zug vor einem gleich­zei­ti­gen Ange­bot der Uni­ver­si­tät Graz gab. Dort lehrte er Ver­glei­chende Sprach­wis­sen­schaft bis zu sei­nem Tod. Obwohl ihn wei­tere Rufe nach Halle (1885) und Wien (1900) erreich­ten, blieb er in Straß­burg, wo er eine eigene Schule der indo­ger­ma­ni­schen und arme­ni­schen Sprach­for­schung begründete.

Zu sei­nen wich­tigs­ten Wer­ken zäh­len die »Arme­ni­sche Gram­ma­tik« (Bd. 1, 1897) und die »Ety­mo­lo­gie und Laut­lehre der osse­ti­schen Spra­che« (1887). Zu sei­nen Schü­lern gehör­ten unter ande­rem Chris­tian Bar­tho­lo­mae, Sig­mund Feist, Matteo Giu­lio Bar­toli und Hrat­s­chia Adscharjan.

Johann Hein­rich Hüb­sch­mann starb am 20. Januar 1908 in Frei­burg im Breis­gau. Er wurde auf dem »Cime­tière Saint-Louis« in Straß­burg-Robert­sau beigesetzt.

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